Wilhelm von Humboldt Zitate – Seite 4
→Das Studium der Sprachen des Erdbodens ist also die Weltgeschichte der Gedanken und Empfindungen der Menschheit. Sie schildert den Menschen unter allen Zonen, und in allen Stufen seiner Kultur; in ihr darf nichts fehlen, weil alles, was den Menschen betrifft, den Menschen gleich nahe angeht.Wilhelm von Humboldt
→Ich halte die Selbsterkenntnis für schwierig und selten, die Selbsttäuschung dagegen für sehr leicht und gewöhnlich.Wilhelm von Humboldt
→Zu den kraftvollsten, reinsten und schönsten Stimmen, die aus grauem Altertum zu uns herübergekommen sind, gehören die Bücher des Alten Testaments, und man kann es nie genug unserer Sprache verdanken, daß sie, auch in der Übersetzung, so wenig an Wahrheit und Stärke eingebüßt haben.Wilhelm von Humboldt
→In schweren Zeiten muß man seine Kräfte doppelt anstrengen, um seine Pflicht zu erfüllen und das Rechte zu tun; aber für sein Glück und seine innere Ruhe muß man andere Dinge suchen, die unentreißbar sind.Wilhelm von Humboldt
→So sehr auch der Mensch für den Menschen das Erste und Wichtigste ist, so gibt es gerade nichts gegenseitig mehr Beschränkendes, als die Menschen, wenn sie, enge zusammengedrängt, nur sich vor Augen haben.Wilhelm von Humboldt
→Ein Mann, der sich durch Schwächen verführen, hinreißen läßt, kann gut, in anderen Punkten recht liebenswürdig sein; es ist aber kein Mann, sondern eine Art Mittelding zwischen beiden Geschlechtern.Wilhelm von Humboldt
→Ideen sind ja nur das einzig wahrhaft Bleibende im Leben. Sie sind im eigentlichsten Verstande das, was den denkenden Menschen ernsthaft und dauernd zu beschäftigen verdient.Wilhelm von Humboldt
→Alles, was in der Weltgeschichte wirksam ist, bewegt sich auch in dem Inneren des Menschen.Wilhelm von Humboldt
→Alles, was sich so zu lange hinschleppt, ehe es zu etwas nur irgend Sichtbarem wird, verliert an Interesse.Wilhelm von Humboldt
→Es ist gewiß, daß der Kranke viel zur Aufrechterhaltung seiner Kräfte und zu seiner Heilung beitragen kann.Wilhelm von Humboldt
→Wenn sich nur eine Pforte erst öffnet, durch die das eindringt, was mehr als irdisch ist, so fängt der Mensch schon an, geborgen zu sein und bereitet sich eine innere Heimat.Wilhelm von Humboldt
→Alle Laster entspringen beinah aus dem Mißverhältnis der Armut gegen den Reichtum.Wilhelm von Humboldt
→Was ein wirklich feines sittliches Gefühl nicht mißbilligt, das halte ich auch nicht für Gott mißfällig.Wilhelm von Humboldt
→Fest und unerschütterlich ward nun in mir die oft dunkel empfundene, aber selten klar ausgedachte Wahrheit, daß der Mensch immer insoviel Gutes schafft, als er in sich gut wird.Wilhelm von Humboldt
→Der Mensch ist mehr und noch etwas anders, als alle seine Reden und Handlungen, und selbst als alle seine Empfindungen und Gedanken.Wilhelm von Humboldt
→Ohne Kampf und Entbehrung ist kein Menschenleben, auch das glücklichste nicht, denn gerade das wahre Glück baut sich Jeder nur dadurch, daß er sich durch seine Gefühle unabhängig vom Schicksal macht.Wilhelm von Humboldt
→Die Vorbereitung zum Tode muß das ganze Leben sein, so wie das Leben selbst, und wirklich von seinem ersten Schritte an, eine Annäherung zum Tode ist.Wilhelm von Humboldt
→Auch fordert jede Wirkung eine gleich starke Gegenwirkung, jedes Zeugen ein gleich tätiges Empfangen. Die Gegenwart muss daher schon auf die Zukunft vorbereitet sein.Wilhelm von Humboldt
→Das Arbeiten ist, meinem Gefühl nach, dem Menschen so gut ein Bedürfnis als Essen und Schlafen.Wilhelm von Humboldt
→Die Natur hat es wunderbar im Weibe gemacht – so beschränkte Kräfte und so unbeschränkte Wünsche.Wilhelm von Humboldt
→Ohne Sicherheit vermag der Mensch weder seine Kräfte auszubilden noch die Frucht derselben zu genießen; denn ohne Sicherheit ist keine Freiheit.Wilhelm von Humboldt
→Die Beschäftigung mit der Vergangenheit, das Zurückgehen in dieselbe, hat einen überaus großen Reiz. Was ehemals auf die Seele gewirkt hat, gedacht und empfunden worden ist, hat den jetzigen Zustand des Denkens, Empfindens und Wollens mit gebildet.Wilhelm von Humboldt
→Der tröstende Gedanke aber bleibt fort und fort, daß Gott auch widrige und schmerzliche Schicksale nur aus Liebe sendet, um unsere Gesinnungen zu läutern.Wilhelm von Humboldt
→Der innere Friede hängt immer vom Menschen selbst ab: Der Mensch braucht zu seinem Glück im wahren Verstande nichts als ihn, und braucht, um ihn zu besitzen, nichts als sich.Wilhelm von Humboldt
→Das Setzen ins Gleichgewicht wird oft nur dadurch erreicht, daß man viel Schmerz, physischen und moralischen, in sein Dasein mit aufnimmt.Wilhelm von Humboldt
→Es kann ein unglückliches und ein freudenloses [Alter] geben, wie eine solche Jugend. Aber die Schicksale gleichgestellt, finde ich das Alter, selbst mit allen Schwächen, die es mit sich bringt, nicht arm an Freuden, die Farben und die Quellen dieser Freuden sind nur andere.Wilhelm von Humboldt
→Wie ich mir Ihren körperlichen Zustand denke, liebe Charlotte, so hängt er auch sehr von der Seele ab. Suchen Sie daher vor allem sich zu erheitern und von allen Seiten zu beruhigen.Wilhelm von Humboldt
→So gewöhnt man sich an alles, und viele Schrecknisse sind es größtenteils nur in der Einbildung.Wilhelm von Humboldt
→Die Abgeschiedenheit spannt alle Vermögen eines weiblichen, in sich zarten und tiefen Gemüts höher, läutert die Seele und zieht sie ab von den kleinlichen, zerstreuenden Rücksichten, worein Frauen leichter verfallen als Männer.Wilhelm von Humboldt
→Der Hang und die Sehnsucht nach wahrer Freundschaft und Liebe [ist] doch nur ein Vorrecht zarter und innerlich gebildeter Seelen.Wilhelm von Humboldt
→Es ist ebenso nutzlos als töricht, sich nicht in das Unabänderliche ruhig und still zu fügen.Wilhelm von Humboldt
→Alles Männliche zeigt mehr Selbsttätigkeit, alles Weibliche mehr leidende Empfänglichkeit.Wilhelm von Humboldt
→In natürlich gut gearteten Menschen sind dem Alter Ruhe, Aufhören vom Zufall abhängiger Bestrebungen, Geduld, Freiheit von zu ängstlichen Sorgen eigen, und diese Vorzüge erhöhen und verschönern alles.Wilhelm von Humboldt
→Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit.Wilhelm von Humboldt
→Um das Ausland wissenschaftlich zu kennen, ist es nur selten nötig, es selbst zu besuchen; Bücher und Briefwechsel sind dazu weit sicherere Hilfsmittel als eigenes Einholen immer unvollständiger und selten zuverlässiger Nachrichten.Wilhelm von Humboldt
→Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu verleihen vermag. Es erfordert auch gar nicht eine große oder heldenmütige Energie des Geistes. Die innere Sammlung reicht hin, nichts zu fürchten und nichts zu begehren, als was man selbst in sich abwehren und erstreben kann.Wilhelm von Humboldt
→Das Alter ist ein natürlicher menschlicher Zustand, dem Gott seine eigenen Gefühle geschenkt hat, die ihre eigenen Freuden in sich tragen.Wilhelm von Humboldt
→Wenn ein Mann dem Schmerze Herrschaft über sich einräumt, wenn er ihn ängstlich meidet, über den unvermeidlichen klagt, flößt er eher Nichtachtung als Mitleid ein.Wilhelm von Humboldt