Wilhelm Heinse Zitate – Seite 2
→Das Lesen bleibt immer Unnatur, und der Mensch kann nur mit Gewalt oder durch Langeweile dazu gebracht werden. Es wird nie einer anfänglich viel Lust dazu gehabt haben.Wilhelm Heinse
→Einsamkeit ist weiter nichts als eine Verdauung des Gefühls oder ein Schlaf des Lebens. Nun ist es gewiß schändlich, immer der Verdauung zu obliegen oder zu schlafen.Wilhelm Heinse
→Liebe kritisiert nie – sie nimmt das Gute, wie’s kömmt, und entschuldigt das Böse ohne Vorbedacht.Wilhelm Heinse
→Die Erwartung des Übels macht fast allezeit größere Qual als das Übel selbst. Alles Unbekannte wirkt bloß auf die Phantasie, die immer vergrößert oder verkleinert und nie das Maß der Wirklichkeit trifft.Wilhelm Heinse
→Not ist der Uhrschlüssel, womit die Springfedern des Herzens von neuem wieder aufgezogen werden, und Sturm und Wetter auf der See des Lebens unendlich entzückender als aller Sonnenschein, wenn es vorbei ist.Wilhelm Heinse
→Musik ist unter den Künsten die allgemeinste; sie wirkt am mehrsten auf das Volk, und steht oben an bey jeder Feyerlichkeit und Freude.Wilhelm Heinse
→Alles Wesen macht sich los, sobald es in irgendeiner Verbindung keine Lust mehr hat. Freiheit oder mit seinen Kräften nach Vergnügen zu schalten und zu walten, ist sein Element.Wilhelm Heinse
→Das Glück des Lebens besteht in der Abwechslung; die größte Mühseligkeit selbst wird dadurch zum Vergnügen. Immerwährende einerleie Freude wird bald Pein.Wilhelm Heinse
→Das erste und heftigste Verlangen der Seele, welches sie nie verläßt, ist Neuheit, und dann Durchschauung, und endlich Vollkommenheit oder Zerstörung der Dinge.Wilhelm Heinse
→Die Menschenstimme ist unstreitig das Wesentlichste bey der ganzen Musik; und an vortreflichen Menschenstimmen fehlt es überall, auf dem Theater, in Kirchen, und im gemeinen Leben.Wilhelm Heinse