Walther Rathenau Zitate – Seite 2
→Wäre ein deutsches Paradies auf Erden verwirklicht, wir hätten heute die Menschen nicht, es zu verwalten.Walther Rathenau
→Es gibt kein größeres Sakrileg, als vom Zweck des Lebens oder Zweck der Welt zu sprechen. Es gibt nirgends einen Zweck als in der Verderbtheit. Der Zweck ist teuflisch, das gottfeindliche Prinzip.Walther Rathenau
→Es kommt mir so vor, als ob ich nichts aus mir heraus willkürlich tun kann, als ob ich geführt werde, sanft, wenn ich mich füge, rauh, wenn ich widerstehe.Walther Rathenau
→…denn in uns eingepflanzt ist der Drang nach oben, in Sehnsucht, Wollen und Handeln. Ein Denken, das diesen Drang zu vernichten strebt, macht uns zu Verzagten des Gewissens, zu Stümpern des Tuns.Walther Rathenau
→Ich habe niemals einen wirklich großen Geschäftsmann gesehen, dem das Verdienen die Hauptsache war.Walther Rathenau
→Ich sage, es wird Zeiten geben, die von unsern Sorgen, Nöten, Kleinigkeiten, Freuden und Schlechtigkeiten nicht anders sprechen werden, als wir von Kannibalismus, Menschenopfern, Blutschande, Fetischismus, Hexerei, Inquisition und Folter.Walther Rathenau
→Bei allen Menschen ist es zu wissen wichtig, ob sie aus Not, aus Eitelkeit, aus Langeweile oder aus Liebe schaffen.Walther Rathenau
→Es gibt viele, die an ihre Kindheit mit Wehmut zurückdenken und sagen, damals seien sie glücklich gewesen, jetzt seien sie es nicht mehr. Trotzdem wollen sie nicht zur Kindheit zurück, denn die Art kindlichen Glücks wägt die Art erwachsener Schmerzen nicht auf.Walther Rathenau
→In Deutschland entscheiden über einen Menschen nicht Vorzüge, sondern die Einwände.Walther Rathenau
→Der Irrtum moderner Menschen ist, daß sie sich für Herrscher halten. Man beherrscht nur, was man besitzt und begreift.Walther Rathenau
→„Die reinste Freude ist die Schadenfreude.“ – Ihr lachet über dies verruchte Wort? Ihr solltet alle Tränen eurer Seele weinen, daß es ausgesprochen werden konnte.Walther Rathenau
→Man darf sagen, daß die halbe Arbeit der zivilisierten Welt der Erzeugung von Unrat dient, und daß die Hälfte ihres Einkommens aufgewendet wird, um ihn zu bezahlen.Walther Rathenau
→Tatsächlich und normalerweise gelten neun Zehntel der politischen Tätigkeit den wirtschaftlichen Aufgaben des Augenblicks, der Rest den wirtschaftlichen Aufgaben der ZukunftWalther Rathenau
→Wäre die Liebe ein physikalisches Phänomen, als Freude am Besitz, Freude an Vollkommenheit, Erinnerung an Freude oder dergleichen, so liebten wir nicht Unvollkommenes, Abwesendes, Tote. Je vollkommener und je gegenwärtiger etwas ist, desto schwerer ist es uns, es zu lieben.Walther Rathenau
→Neujahrswunsch: Weniger Rede, mehr Gedanken; weniger Interessen, mehr Gemeinsinn; weniger Wissen, mehr Urteil; weniger Zwiespalt, mehr Charakter.Walther Rathenau
→Alle Bitte um Begehrtes ist primitiv. Um Erkanntes intellektuell. Um Unerkanntes transzendent.Walther Rathenau
→Liebet Gott und die Kreatur, feiert die Sonne und machet Musik: So habt ihr eine Religion!Walther Rathenau
→Hüte dich, Mensch, daß sie dich nicht lieben wie ein schönes Tier, nicht aus Liebe, sondern aus Habsucht.Walther Rathenau
→Es gibt kein Individuum, sondern nur Assoziationen. Die Zellengemeinschaft meines Körpers ist eine enge, – und doch hält sie der Betrachtung nicht stand. Sie wechselt stündlich ihr Wesen.[…]Walther Rathenau
→Einwandfrei muß der Mensch sein und die Sache tadellos. Einwandfrei aber ist nur die klare, runde, tadellose Null.Walther Rathenau
→Die Schrift konnte nur von dichtwohnenden und zur Lüge geneigten Völkern erfunden werden: wo Rechtsverhältnisse wesentlich wurden und Überlieferung nicht ausreichte, sie zu schützen.Walther Rathenau
→In der Politik soll man weniger versuchen, neue Gelegenheiten zu schaffen, als die sich bietenden zu nutzen.Walther Rathenau
→Alle Weltverbesserung ist Utopie. Nie hat sich das innere Wesen des Menschen geändert, Entwicklung erlebt nur das Wie, nicht das Was, das Glück des Menschen vermehrt sich nicht.Walther Rathenau
→Individualität ist das, was mich von der Welt absondert; Liebe ist das, was mich mit ihr verbindet. Je stärker die Individualität, desto stärker erfordert sie die Liebe.Walther Rathenau
→Was der Empfindung als Geist erscheint, erscheint der Wahrnehmung als Energie. Geist und Energie sind identisch.Walther Rathenau
→Die sogenannten Machtideale bedürfen keiner Erwähnung. Sie passen auf jeden, der die Mittel zu haben glaubt oder sucht, um sich auf Kosten anderer Vorteile zu schaffen.Walther Rathenau
→In Deutschland wählte der Patriotismus die aggressive Form. Die Liebe zum Heimischen kleidete sich in den Haß gegen Fremdes.Walther Rathenau
→Unser Leben sei wie unser Atem: rhythmisch und leidend, stetig sich selbst erfüllend, keines Zweckes gedenkend.Walther Rathenau
→Ein Kunstwerk wird auf den Genießenden nicht mehr Seelenstimmung übertragen, als bei seiner Schöpfung aufgewendet wurde.Walther Rathenau