Søren Kierkegaard Zitate – Seite 5
→Man sagt so gerne und oft, der Mensch sei ein geselliges Tier: im Grund ist er ein Raubtier wie nicht nur sein Gebiß beweist; und das Geschwätz von Geselligkeit und Gemeinschaft ist teils vererbte Heuchelei, teils wohlberechnete Hinterlist.Søren Kierkegaard
→Es ist ganz wahr, was die Philosophie sagt, daß das Leben rückwärts verstanden werden muß. Aber darüber vergißt man den andern Satz, daß vorwärts gelebt werden muß.Søren Kierkegaard
→Bewunderung ist glückliche Selbstverlorenheit, Neid unglückliche Selbstbehauptung.Søren Kierkegaard
→Durch Arbeit macht sich der Mensch frei; durch Arbeit wird er der Herr der Natur; durch Arbeit zeigt er, daß er mehr ist als die Natur.Søren Kierkegaard
→In einem Theater brach hinter den Kulissen Feuer aus. Der Pierrot trat an die Rampe, um das Publikum davon zu unterrichten. Man glaubte, es sei ein Witz und applaudierte. Er wiederholte seine Mitteilung; man jubelte noch mehr. So, denke ich mir, wird die Welt eines Tages untergehen.Søren Kierkegaard
→Das Christentum ist bei den meisten keine Inbrunst mehr, sondern eine bequeme Gewohnheit.Søren Kierkegaard
→Christus ist der einzige Ort, wo man sich demütigen kann, ohne sich zu erniedrigen.Søren Kierkegaard
→Die Zeit und die Geschichte haben diejenigen gerechtfertigt, die gegen den Strom schwammen und mit den Überzeugungen ihrer Zeit aufeineinderprallten.Søren Kierkegaard
→Mut habe ich zum Zweifeln, wie ich glaube, an allem; ich habe Mut, zu kämpfen, wie ich glaube, gegen alles und jedes; aber ich habe nicht den Mut, etwas zu erkennen, nicht den Mut, es zu besitzen, als mein eigen.Søren Kierkegaard
→Die Christenheit hat Schluß gemacht mit dem Christentum, ohne das recht zu wissen.Søren Kierkegaard
→Wenn ich Vater wäre und eine Tochter hätte, die verführt würde, über sie wollte ich nicht verzweifeln; ich würde auf ihre Rettung hoffen. Aber wenn ich einen Sohn hätte, der Journalist würde und während fünf Jahren es bliebe, ihn würde ich aufgeben.Søren Kierkegaard
→Müßiggang ist nichts Übles, ja man muß sagen: Ein Mensch, der für diesen keinen Sinn hat, zeigt damit, daß er sich nicht zur Humanität erhoben hat.Søren Kierkegaard
→Ich pflücke keine geknickten Blumen, ich überlasse es den Ehemännern, mit ihnen Fastnachtsruten aufzuputzen.Søren Kierkegaard
→Nein, Müßiggang ist nicht die Wurzel alles Bösen; Müßiggang ist das wahre Gute. Die Langweile ist die Wurzel des Bösen; sie muß man bekämpfen. Wer keinen Sinn für Müßiggang hat, der hat sich noch nicht zu echter Humanität erhoben.Søren Kierkegaard
→Man muß einem jungen Mädchen seine Freiheit lassen; nur soll man ihm keine Gelegenheit geben, sie zu benutzen.Søren Kierkegaard
→Es gibt doch nichts, auf dem soviel Verführung und soviel Fluch liegt wie auf einem Geheimnis.Søren Kierkegaard
→Die Dichterexistenz ist darum als solche eine unglückliche Existenz; sie steht über der Endlichkeit und erhebt sich doch nicht zur Unendlichkeit.Søren Kierkegaard
→Ein sonderbares Wesen, der Mensch! Die Freiheit, die er hat, gebraucht er nie, sondern wünscht sich immer eine, die er nicht hat: Er hat Denkfreiheit, und er verlangt Redefreiheit.Søren Kierkegaard
→Ein Mensch ruht dann in der Vergebung der Sünde, wenn der Gedanke an Gott ihn nicht an die Sünde erinnert, sondern daran, dass sie vergeben ist.Søren Kierkegaard
→In des Geistes Leben ist kein Stillstand, eigentlich auch kein Zustand, alles ist Aktualität, Tathaftigkeit.Søren Kierkegaard
→Die Menschen sind doch unverständig. Von den Freiheiten, die sie besitzen, machen sie nie Gebrauch, fordern aber die, welche sie nicht besitzen. Denkfreiheit haben sie: sie fordern Redefreiheit.Søren Kierkegaard
→Dem Unbedingten gegenüber ist nur das „Entweder-Oder“ die wirkliche Umarmung; jedes „bis zu einem gewissen Grade“ ist theatralisch, ist ein Griff ins Leere, eine Einbildung.Søren Kierkegaard
→Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Ansicht falsch ist. Menschen, die recht haben, stehen meistens allein.Søren Kierkegaard
→Einem anderen Menschen behilflich sein, daß er Gott liebe, heißt ihn lieben; von einem anderen Menschen darin unterstützt werden, daß man Gott liebe, heißt geliebt werden.Søren Kierkegaard
→Unsere Epoche gestattet nicht, still zu stehen und sich zu vertiefen; schon bedächtiges Gehen ruft Verdacht hervor.Søren Kierkegaard
→Ich ziehe deshalb den Herbst dem Frühjahr vor, weil das Auge im Herbst den Himmel, im Frühjahr aber die Erde sucht.Søren Kierkegaard
→Der Einfältige, der demütig bekennt, ein Sünder zu sein, persönlich, (der Einzelne) braucht gar nichts von all den Schwierigkeiten zu wissen, die sich ergeben, wenn man weder einfältig noch demütig ist.Søren Kierkegaard
→Furcht und Zittern ist nicht die ursprünglichste Antriebskraft im christlichen Leben, sondern die Liebe; aber es ist das, was die Unruhe in der Uhr ist – es ist die Unruhe des christlichen Lebens.Søren Kierkegaard
→Sich trauen heißt, einen Moment lang den Halt zu verlieren. Sich nicht trauen heißt, sich selbst zu verlieren.Søren Kierkegaard
→Mein Kummer ist meine Ritterburg; sie liegt wie ein Adlerhorst auf der Spitze eines Berges und ragt hoch in die Wolken. Niemand kann sie stürmen.Søren Kierkegaard
→Es gilt, eine Wahrheit zu finden, die Wahrheit für mich sein kann, die Idee zu finden, für die ich leben und sterben will.Søren Kierkegaard
→Wahrlich, etwas ist dem Christentum mehr zuwider als jede Ketzerei; das ist, daß man Christentum spielt.Søren Kierkegaard
→Weil man aber nicht heiraten will, braucht das Leben noch nicht ohne Erotik zu sein. Auch das Erotische muß eine Unendlichkeit haben, aber eine poetische Unendlichkeit, die sich ebensosehr in einer Stunde wie in einem Monat denken läßt.Søren Kierkegaard
→Wie oft liest man im Volksmärchen von einer Jungfrau, die kaltblütig mit ansieht, wie ihre Freier das Leben daransetzen sie zu gewinnen.Søren Kierkegaard
→Wir sind verlorener, als wir zugeben wollen; wir sind tiefer erlöst, als wir zu hoffen wagen.Søren Kierkegaard
→Die Größe eines Menschen hängt einzig und allein von der Energie des Gottesverhältnisses in ihm selbst ab.Søren Kierkegaard
→Was eilt man wohl so sehr unter die Leute zu bringen, und was hat anderseits mehr Verbreitung, als: Geschwätz! O, schaffe Schweigen.Søren Kierkegaard
→Mein Leben ist wie eine ewige Nacht. Sterbe ich einmal, so kann ich mit Achilles sagen: „Du bist vollbracht, Nachtwache meines Daseins.“Søren Kierkegaard