Rudolf von Jhering Zitate – Seite 2
→Ein einziger Gedanke geht durch die ganze Schöpfung hindurch: Selbsterhaltung alles Geschaffenen, das Anklammern alles Daseienden an das Dasein. Dies beginnt bei der toten Materie und endet mit dem Sittlichen.Rudolf von Jhering
→Die Kunst, jemandem geduldig anzuhören, ihm nicht in die Rede zu fallen, und den Widerspruch seiner Behauptungen so lange bei sich zu halten, bis er ausgeredet hat, scheint nach meinen Erfahrungen noch schwieriger zu erlernen sein, als die, sich mit Abstand langweilen.Rudolf von Jhering
→Der Gedanke, daß der Mensch frei ist, ist schwieriger zu finden gewesen, als der, daß die Erde sich um die Sonne bewege; für ersteren läßt sich kein Kopernikus benennen.Rudolf von Jhering
→Es gibt kein größeres Wunderwerk in der Welt als die Disziplin und Bändigung des menschlichen Willens, deren verwirklichte Lösung im weitesten Umfang wir unter dem Worte Gesellschaft erfassen.Rudolf von Jhering
→Nicht das Denken, sondern das Leiden enthält den wirksamsten Impuls des gesellschaftlichen Fortschritts.Rudolf von Jhering
→Der Zweck der Fristung des Lebens trieb das Vermögen hervor – ohne Vermögen keine gesicherte Zukunft des Lebens; der Zweck beider zusammen treibt zum Recht – ohne Recht keine Sicherung des Lebens und Vermögens.Rudolf von Jhering
→Es verhält sich mit der Täuschung nicht anders wie mit der Gewalt; verboten zum Zweck der Selbsthilfe, ist sie erlaubt zum Zweck der Selbstverteidigung.Rudolf von Jhering
→Das Motiv aller Umgangsformen ist die Rücksicht auf andere. Es kann nicht ausbleiben, daß diese für die gesamte Lebensanschauung des Menschen, für die sittliche Gesinnung ihre Früchte trägt.Rudolf von Jhering
→Mehr noch als im Großen erprobt sich die Triebkraft des Gedankens im Kleinen, mehr als im Zentrum in der Peripherie.Rudolf von Jhering
→Das zeigt sich recht oft, daß die besten, edelsten, aufopferndsten Gefühle gerade die sind, die in unglückliche Schicksale führen.Rudolf von Jhering
→Was ist fremdes Geld? Eine Saat, die man ausstreut! Geht sie auf, vortrefflich, – brillante Spekulation – nicht selten ist die Sache so eingerichtet, daß die Leiter des Unternehmens sie dann für sich gemacht haben; geht sie nicht auf, so trägt der Eigentümer den Schaden.Rudolf von Jhering
→Die Kraft eines Volkes ist gleichbedeutend mit der Kraft seines Rechtsgefühls, Pflege des nationalen Rechtsgefühls ist Pflege der Gesundheit und Kraft des Staats.Rudolf von Jhering
→Was dem wahren Wohle der Gesellschaft nicht entspricht, ist unsittlich – Sittlich dagegen ist das gesellschaftlich Nützliche oder Notwendige.Rudolf von Jhering
→Nicht der Egoismus als solcher ist unsittlich – sondern nur das Uebermass desselben.Rudolf von Jhering
→Verbietet die Polizei, unreifes Obst, saures Bier zu verkaufen, warum nicht auch unreife Bücher?Rudolf von Jhering
→In Deutschland ist alles verboten, was nicht erlaubt ist; in England ist alles erlaubt, was nicht verboten ist; in Rußland ist alles erlaubt, was verboten ist.Rudolf von Jhering