Rainer Maria Rilke Zitate – Seite 2
→Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft werden weniger… Überzähliges Dasein entspringt mir im Herzen.Rainer Maria Rilke
→Das Schicksal wird nicht außerhalb des Menschen bestimmt, sondern entsteht aus ihm selbst.Rainer Maria Rilke
→Unrechthaben gegeneinander, aber mit des Lebens unbegreiflichem Rechthaben als Anlaß und Hintergrund!Rainer Maria Rilke
→O gäb’s doch Sterne, die nicht bleichen, wenn schon der Tag den Ost besäumt; von solchen Sternen ohnegleich hat meine Seele oft geträumt.Rainer Maria Rilke
→Und bang und sinnlos sind die Zeiten, wenn hinter ihren Eitelkeiten nicht etwas waltet, welches ruht.Rainer Maria Rilke
→Und in den dunklen Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.Rainer Maria Rilke
→Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Altwerden, das ist es, was das Leben von uns erwartet.Rainer Maria Rilke
→Da wachsen Kinder auf an Fensterstufen, die immer in demselben Schatten sind, und wissen nicht, daß draußen Blumen rufen zu einem Tag voll Weite, Glück und Wind, – und müssen Kind sein und sind traurig Kind.Rainer Maria Rilke
→Was anderes ist unser Metier, als Anlässe zur Veränderung rein und groß und frei hinzustellen?Rainer Maria Rilke
→Nichts ist mir zu klein und ich lieb es trotzdem und mal es auf Goldgrund und groß. Und halte es hoch, und ich weiß nicht wem löst es die Seele los.Rainer Maria Rilke
→Freude ist unsäglich mehr als Glück, Glück bricht über die Menschen herein, Glück ist Schicksal – Freude bringen sie in sich zum Blühen, Freude ist einfach eine gute Jahreszeit über dem Herzen; Freude ist das Äußerste, was die Menschen in ihrer Macht haben.Rainer Maria Rilke
→Alle Gefühle sind rein, die dir helfen, dich zu sammeln und zu erheben; unrein ist das Gefühl, das nur eine Seite deines Wesens ergreift und dich dadurch verzerrt.Rainer Maria Rilke
→Nichts legt die Menschen so sehr im Irrtum fest wie die tägliche Wiederholung dieses Irrtums.Rainer Maria Rilke
→Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben! Sie zu halten, wäre das Problem. Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben, wo ein endlich Sein in alledem?Rainer Maria Rilke
→Man muß überhaupt mit den Namen so vorsichtig sein; es ist so oft der Name eines Verbrechens, an dem ein Leben zerbricht, nicht die namenlose und persönliche Handlung selbst.Rainer Maria Rilke
→Wenn der Mensch doch aufhörte, sich auf die Grausamkeit der Natur zu berufen, um seine eigene zu entschuldigen! Er vergißt, wie unendlich schuldlos auch noch das Fürchterlichste in der Natur geschieht.Rainer Maria Rilke
→Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.Rainer Maria Rilke
→Wenn die Kinder kommen und mit ihnen die Gegenwart und die Sorge um die nahe Zukunft, statt um die fernste, da verschieben sich alle Maße: das Entlegene ist nicht mehr wichtig, nur das Gestern ist es; und das Morgen ist mehr als die Ewigkeit.Rainer Maria Rilke
→Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider, und auch das ist Geräusch bis zu dir.Rainer Maria Rilke
→Vielleicht ist das Schrecklichste im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.Rainer Maria Rilke
→Ich lerne sehen, ja, ich fange an. Es geht noch schlecht. Aber ich will meine Zeit ausnutzen.Rainer Maria Rilke
→Ist es möglich, daß man von den Mädchen nichts weiß, die doch leben? Ist es möglich, daß man „die Frauen“ sagt, „die Kinder“, „die Knaben“ und nicht ahnt (bei aller Bildung nicht ahnt), daß diese Worte längst keine Mehrzahl mehr haben, sondern nur unzählige Einzahlen?Rainer Maria Rilke
→O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.Rainer Maria Rilke
→Wenn der Alltag dir arm erscheint, klage ihn nicht an – klage dich an, daß du nicht stark genug bist, seine Reichtümer zu rufen, denn für den Schaffenden gibt es keine Armut.Rainer Maria Rilke
→Es ist viel Wehleidigkeit in unserem Vaterlande, so daß, wenn einer sich nur einmal frei bewegt, alle Nachbarn, an die er rührt, sich geschlagen fühlen!Rainer Maria Rilke
→Das sind die Ereignisse und die Werte in der Welt: daß man immer wieder von einem hört, der Dinge, die man dunkel dachte, gesagt, und Dinge, die man in guten Stunden gesagt, getan hat. Daran wächst man.Rainer Maria Rilke
→Deine Erfahrungen sollten nirgends umkehren, nicht erschrecken, an keinen Türen horchen, überall leise und aufrecht durchgehen wie starke pflegende Schwestern, die ans Handeln gewohnt sind, wo andere jammern.Rainer Maria Rilke
→Und gibt es einen Mund zu ihrem Schutze [der Armen], so mach ihn mündig und bewege ihn.Rainer Maria Rilke
→Willst Du, ich soll Dir geben, sei, bitte, erst Schale und schön, sei erst bereit zu empfangen und ruhig zum Halten.Rainer Maria Rilke
→Darin besteht die Liebe: Daß sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden.Rainer Maria Rilke