Peter Rudl Zitate – Seite 13
→Geist meint ja vor allem die Aufgabe aller existenziellen Asyle und ist insofern auch eine Ausgeliefertheit.Peter Rudl
→Für mich ist das Denken eine Lebensform von negativer Maximalität. Die Liebe ist ihr absoluter Gegenpol. Wer liebt, denkt nicht, und umgekehrt. Eine Koinzidenz gliche da eher der zufälligen Begegnung verlaufener Wimperntusche mit einem Seziermesser. Auf einem gynäkologischen Stuhl.Peter Rudl
→Manchmal ist der Tod auch nur eine emotionale Überlebenstechnik, die bloß gefunden werden will.Peter Rudl
→Die Borniertheit in der Welt rührt vor allem von der einfachen Tatsache, daß es so ungleich schwerer ist aus Fehlern zu lernen denn sie zu begehen oder auch nur zu bestreiten.Peter Rudl
→Das Gefühl geliebt zu werden erbaut nur den Schwachen. Den Geistesmenschen beengt es höchstenfalls.Peter Rudl
→Die am lautesten von der Freiheit schwadronieren, leben in der Regel nur in einem der Größe ihres Egos angepassten Käfig, den Geist freilich interessiert allein, was außerhalb des Käfigs liegt.Peter Rudl
→Krankheit ist oft die letzte Zuflucht alles Humanen respektive des Verständnisses an ihm.Peter Rudl
→Krankenhäuser: dahin sollte es einen im Leben keine zweimal verschlagen und das eine Mal sollte allenfalls bei der Geburt sein.Peter Rudl
→Natürlich ist der Dichter auch immer ein Streiter wider die Vernunft und sei’s bloß aus Notwehr, weil sie seine Kunst ja erstickt.Peter Rudl
→Warum wechselt das Gute manchmal die Seiten? Weil es auf Dauer unerträglich gewöhnlich wird.Peter Rudl
→Nur Hingabe und Opfer- bis zur Selbstaufopferungsbereitschaft vermögen es, der Spezies des homo sapiens ein menschliches Antlitz zu verleihen.Peter Rudl
→Schönhungern geht im übertragenen Sinne schon gar nicht, denn nichts macht häßlicher, entstellt den ohnehin oft schon verkümmerten Charakter mehr als der Hunger nach Erfolg.Peter Rudl
→Der Geist muß nichts gegen Extreme haben, verbieten sie sich ihm durch den Embarras ihrer Unappetitlichkeit doch gewissermaßen von selbst.Peter Rudl
→Veritabler Schöpfergeist tut lieber viel Sinnloses und dies unter Umständen ständig als wenig Sinnvolles, aber dies bloß ab und an.Peter Rudl
→Die Heruntergekommenheit eines Charakters zeigt sich vor allem auch darin, wie er sich und andere Menschen verschlampt.Peter Rudl
→Was unter dem Deckmantel der Liebe daherkommt, ähnelt nicht selten einer Geiselnahme. Verrat, Haß, Erniedrigung und andere Seelenrrhöen sind ihr Lösegeld.Peter Rudl