Paul Heyse Zitate – Seite 3
→Il mondo è paese Das ist’s warum sich’s leben läßt trotz alledem auf dieser Erden: Die ganze Welt ist nur ein Nest, doch jedes Nest kann eine Welt dir werden.Paul Heyse
→Das wahre Glück kann nichts anderes sein, als sich hinzugeben, ohne sich zu verlieren, weil man sich wiederfindet in etwas Besserem, als man selbst ist.Paul Heyse
→Nicht, welches Weib dem Mann gefällt, Ist seines Werthes Messer. Von Weibern denkt auch mancher Held: Je schlimmer, desto besser.Paul Heyse
→Weiter, als Adam es gebracht, Bringt’s auch der Weiseste nicht im Leben: Er hat sich alle Dinge betracht’t Und ihnen Namen gegeben.Paul Heyse
→Auf unseren Bühnen hat Ungeschmack Die holde Muse vertrieben. Sie spielen dir auf dem Dudelsack, Was du für Flöte geschrieben.Paul Heyse
→Wäre nicht Erinnerung, Schiene Traum, was Leben war! Aber wen die Götter lieben, Stirbt er auch in grauem Haar, Dennoch stirbt er ewigjung.Paul Heyse
→Was den Modernen gebricht? Sie gehn zur Natur von der Kunst aus. Göttliche Alten! Natur leitet‘ euch sicher zur Kunst.Paul Heyse
→Ein Bruder und eine Schwester, nichts Treueres kennt die Welt. Kein Goldkettchen hält fester, als eins am andern hält.Paul Heyse
→Nicht zu bescheiden! Sei mit dem Glück nur nicht bescheiden Und mach die Fordrung nicht zu knapp. Es ist das Zähere von euch Beiden Und handelt noch genug dir ab.Paul Heyse
→Schule des Lebens Was lehret das Leben? Gieb Mir bündigen Bescheid. – Hingeben, was dir lieb, Hinnehmen, was dir leid.Paul Heyse
→Dilettant heißt der kuriose Mann, der findet sein Vergnügen dran, etwas zu machen, was er nicht kann.Paul Heyse
→Poeten tragen sorgelos Die heimlichsten Gefühle bloß; Doch können sie’s ohne Scham nicht sehn, Wenn die Gedanken nackend gehn.Paul Heyse
→Könnt‘ in einem Sprüchlein Raum sein, Weltprobleme zu erledigen? Ein Spazierstock will kein Baum sein, Ein Stoßseufzer will nicht predigen.Paul Heyse
→Ich denke mit Gewissensbissen Zurück, wie ich mein Lebenlang Vorbeiging fastend an gewissen Bissen, Die dann ein Schlechterer verschlang.Paul Heyse
→Vergebene Mühe Auf Schritt und Tritt sich aufzupassen, Was soll es frommen? Wer nicht wagen darf, sich gehn zu lassen, Wird nicht weit kommen.Paul Heyse
→O meiner Jugend Sonnenschein, Du Himmel reinsten Blau’s! Jung – lebt‘ ich in den Tag hinein, Alt – aus dem Tag hinaus.Paul Heyse
→Was hilft’s, nach dem Applaus der Welt mit vorgebundener Maske schielen? Da der allein nie aus der Rolle fällt, der immer wagt, sich selbst zu spielenPaul Heyse
→Die Welt zerstreut oder engt dich ein; Mußt in dir selbst zu Hause sein. Der wird von Unrast nicht verschont, Der bei sich selbst zur Miete wohnt.Paul Heyse
→Nur wenige Männer können sich rühmen, eine Frau zu besitzen, die ihnen mit jedem Tage neu und doch so unentbehrlich ist wie die älteste, liebste Lebensgewohnheit.Paul Heyse
→Aus Liebe und Vernunft zu frein, wie sollt‘ das nicht dasselbe sein, da es doch nichts so Vernünftiges gibt, als eine zu freien, die man liebt?Paul Heyse
→Die Bildung, die wir den Kindern erteilen, bezweckt, bei Licht besehen, nur eben die übliche Masse von Vorurteilen ihnen ins Leben mitzugeben. Besitz kühlt ab; doch droht Verlust, sprühn aus der Asche neue Flammen.Paul Heyse
→Frau’n sind oft Rätsel von jener Art, Die, wenn wir die Lösung wissen, Bereuen lassen, daß wir so hart Die Zähne dran zerbissen.Paul Heyse
→Ich hinge wahrlich nicht so sehr An diesem leidigen Leben, Wenn irgend sonst noch ein Mittel wär‘, Um Allerlei zu erleben.Paul Heyse
→Soll das kurze Menschenleben immer reife Frucht dir geben, mußt du jung dich zu den Alten, alternd dich zur Jugend halten.Paul Heyse
→Musik ist auch nur ein Surrogat, vielleicht das kräftigste und edelste, aber das wahre, das Glück selbst, doch immer nicht.Paul Heyse
→In der Zeitung las ich soeben Ein sehr perfides Pasquill* auf dich. So haben sie mir’s schriftlich gegeben, Daß sie kleiner und schlechter sind, als ich. (*Schmäh- und Spottschrift)Paul Heyse
→Die Mühle des alltäglichen Lebens zerreißt einem manches, was man als eisenfest und aus einem Stück an sich selbst geschätzt hat.Paul Heyse
→Auf Freiheit legt’s so mancher an, Thut doch, was er nicht lassen kann. Kann er’s nicht lassen sich frei zu fühlen, Mag er mit seinen Ketten spielen.Paul Heyse
→Freund in der Not will nicht viel heißen. Hilfreich möchte sich mancher erweisen. Aber die neidlos dein Glück dir gönnen, sie darfst du wahrlich Freunde nennen.Paul Heyse
→Selbsttäuschung Ihr seht euch für gutmütig an? Ja, fällt ein Kind, helft ihr behende; Doch kommt zu Fall ein großer Mann, Reibt ihr euch schadenfroh die Hände.Paul Heyse
→Wahrlich, kein Gesang ist schlimmer, Kein Ton, der so an Windeln mahnt, Als jenes zärtliche Gewimmer, Des Lyrikers, der ewig zahnt.Paul Heyse
→Wer die Menschen im Durchschnitt nimmt, Sieht, wie man sich bilden mag an ihnen, Sie bleiben, wozu Natur sie bestimmt: Bestien oder Maschinen.Paul Heyse
→Kein Glück ist auf dem Erdenrund Heilkräft’ger, süßer, reiner, Als Kindermund an deinem Mund Und Kinderhand in deiner.Paul Heyse