Paul Heyse Zitate – Seite 2
→Liebe gibt nur Rechte, wenn sie erwidert wird, aber die bessere Liebe gibt das bessere Recht.Paul Heyse
→Trag muntern Herzens deine Last Und uebe fleissig dich im Lachen. Wenn du an dir nicht Freude hast, Die Welt wird dir nicht Freude machen.Paul Heyse
→Mußt stets an deiner Mutter Art, Du Kind der Erde dich erinnern: Wie sehr die Schale dir erstarrt, Bewahr‘ den flüssigen Kern im Innern.Paul Heyse
→Wie soll man in der Welt sich regen? Wer Unrecht hat, der büßt’s mit Schlägen, wer Recht behält, den liebt man nicht, und wer neutral bleibt, heißt ein Wicht.Paul Heyse
→Soll Ruhm mir blühn. komm‘ er beizeit. Was hat die Nachwelt mir zu geben? Ich möchte von meiner Unsterblichkeit Doch ein paar Jährchen miterleben.Paul Heyse
→Neu beschwing ihm das Gefieder, Das nun kriechend kritzeln muß: Blick und Wort statt Brief‘ und Lieder, Statt der Siegel Kuß um Kuß!Paul Heyse
→Mancher große Mann hätte nie an sich geglaubt, wenn ihn nicht gute Freunde entdeckt hätten.Paul Heyse
→Versuchs, und übertreib einmal, gleich ist die Welt von dir entzückt. Das Grenzenlose heißt genial, wär’s auch nur grenzenlos verrücktPaul Heyse
→Ein scheues Wild die Gedanken sind. Jag ihnen nach, sie fliehen geschwind. Siehst du sie helle Augen an, zutraulich wagen sie sich heran.Paul Heyse
→Die Weltweisheit hat eben so viele Menschen zu einem persönlichen Gott, wie von ihm ab geführt.Paul Heyse
→Das Leben verwandelt uns wunderbar, und wenn wir die Tage nur machen lassen, und uns nicht selbst gegen ihre Macht verstocken, – es werden Dinge möglich, die wir vor Jahr und Tag nicht zu denken vermocht haben, und manches beglückt uns einst, was wir erst mit Abscheu von uns gewiesen haben.Paul Heyse
→Es bleibt der letzte und allgemeine Maßstab für den Wert eines Menschen, ob er auch der Andacht fähig ist, ob er seine Gedanken vom Staub des Werktages losmachen und eine Feiertagsstille in sich erzeugen und würdig genießen kann.Paul Heyse
→Die tiefste Wonne des Schenkens kann nur ein reifer Mensch auskosten, die tiefste Wonne des Beschenktwerdens nur ein Kind.Paul Heyse
→Da werfen sie, ohne sich zu schämen, Die Flinte gleich ins Korn hinein: Wo die Leute nur den Mut hernehmen So ungeheuer feige zu sein!Paul Heyse
→Das ist unselige Minne, Wenn Weiber das Herz dir rühren, Bei denen Gemüth und Sinne Getrennte Wirtschaft führen.Paul Heyse
→Hüte dich, wahllos einzustimmen, wenn Lästerzungen die Frauen kränken. Man kann nicht schlimm genug von den schlimmen, nicht gut genug von den guten denken.Paul Heyse
→Kastriert nur ängstlich Lieb‘ und Haß In usum der unmünd’gen Schwachen! Ihr sollt uns doch nicht den Parnaß Zur Kinderstube machen.Paul Heyse
→Ehstand ist Wehstand, auch in der Kunst; Drum sind Dilettanten glückliche Leute: Sie genießen der Musen Kunst Wie ein Stelldichein ewiger Bräute.Paul Heyse
→Auf diesen Mann hohnlästerst du, Der doch von dir mit Achtung spricht? Er hat vielleicht auch Grund dazu, Ich leider nicht.Paul Heyse
→Manch armer Wicht wär‘ froh genug, Einen neuen Menschen anzuziehn, Doch jeden Morgen erwarten ihn Die Lumpen, die er gestern trug.Paul Heyse
→Gewisser Leute Bann und Acht Hat nie mich Wunder genommen. Ich hab‘ ihnen den Verdruß gemacht, Ohne sie durch die Welt zu kommen.Paul Heyse
→Liebe bringt uns um Allerhand: Um Zeit, Geld, Reputation und Verstand. Wer nur mit dem Bankrott nicht endet, Hat nie einträglicher verschwendet.Paul Heyse
→Es gibt gar keine wirksamere innere Mission als den Ehestand für zwei rechtschaffene Menschen.Paul Heyse
→Im Lenz, im Lenz, Wenn Veilchen blühn zuhauf, Gib acht, gib acht, Da wachen die Tränen auf. Im Herbst, im Herbst, Fiel alles Laub vom Baum. Ach, Lieb‘ und Glück Vergangen wie im Traum! Gib acht, gib acht, So ist der Dinge Lauf: Blumen und Wunden Brechen im Frühling auf.Paul Heyse
→Sonst hab‘ ich mir selbst Impulse gegeben; Jetzt leb‘ ich nicht mehr, ich lasse mich leben.Paul Heyse
→Frieden? und in der Natur wollen Sie ihn suchen? Suchen Sie ihn, wo Sie wollen, in Tagelöhner-Arbeit, im Beichtstuhl, in der Flasche – nur nicht in der Natur. Den ewigen Kriegszustand Aller gegen Alle in der Natur können wir nicht abstellen.Paul Heyse
→Dilettanten beneid‘ ich von Herzen, Ihnen ist großes Heil verliehn: Kinder gebären sie ohne Schmerzen Und brauchen hernach sie nicht zu erziehn.Paul Heyse
→Der Egoist Seltsam, daß er’s nicht weiter bringt Und weder stark wird, weder groß, Da Alles doch sein Ich verschlingt! – Sein Ich ist eben bodenlos.Paul Heyse
→Recherche de l’inconnu In deinem Innern mancher Schacht Ist voll von unbekannten Erzen, Doch schürfst du tiefer in deinem Herzen, Nimm dich vor schlagenden Wettern in acht!Paul Heyse
→Wer heute klüger ist als gestern und es mit offener Stirn bekennt, den werden die Biedermänner lästern und sagen, er sei inkonsequent.Paul Heyse
→Stets bereit zu tausend Sachen Sind die flotten Halbtalente. Muß man doch nicht alles machen, Was man auch wohl machen könnte.Paul Heyse
→Beschränkung Steck dir das Ziel nur nicht zu weit Und mach den Schritt nach deinen Schuh’n. Mit seiner verfluchten Schuldigkeit Hat Jeder schon genug zu tun.Paul Heyse