Paul Ernst Zitate – Seite 1
→In dem Gedanken des Werdens liegt die unerschöpfliche, immer trostreiche Besserungsmöglichkeit des Menschen.Paul Ernst
→Man nahm die Verhältnisse, in denen man (um 1860) lebte, als gottgegeben an und verwendete alle seine Kräfte, um in ihnen auszukommen. Damals wurden in unserem Volk die Charaktere entwickelt, durch deren Tätigkeit unser Volk die Achtung der Welt errang.Paul Ernst
→Sieh da, wie der verliebte Mann, ins Vogelbauer ist getan, die Stangen hin und wider springt und stets dasselbe Liedchen singt.Paul Ernst
→Vergiß nicht, daß erst das Weib den Mann zum Manne macht, deshalb darf der Mann kein Jüngling mehr sein, und deshalb soll er sein Weib auswählen, nicht bloß nach dem Gefühl der Liebe […], sondern mit Ernst und Furcht.Paul Ernst
→Sehen wir ab von den oberflächlichen Unterschieden, so finden wir, daß es immer dieselben Mächte sind, welche zerstört haben.Paul Ernst
→Unser Ruhm besteht nur in der Meinung der anderen Menschen über uns. Wenn du dir die anderen Menschen genau ansiehst, so wirst du bald keinen Wunsch nach Ruhm mehr haben.Paul Ernst
→Das Schlechte kann sich ja nur dann einnisten, wenn das Gute nicht da ist oder von niemandem gekannt wird.Paul Ernst
→Ich meine, daß ich eines vor allen Dingen gebrauche: Glück. Und ich habe immer gefunden, daß das Glück sich von den bescheidenen und bedächtigen Leuten zurückzieht.Paul Ernst
→Wenn ich mein Leben überschaue, so finde ich, daß ich vielleicht die glücklichsten Stunden meines Lebens diesen Büchern verdanke.Paul Ernst
→Wir leben heute in einer Zeit, welche so fern ist von aller Natur und Vernunft, daß die Gabe des Verständnisses von Dichtungen außerordentlich selten unter den Menschen zu finden ist.Paul Ernst
→Ein liebendes Weib ist in hohem Maße das Geschöpf des Geliebten, und je bedeutender der Geliebte ist, in desto höherem Maße ist sie das: ist es doch die höchste Seligkeit des Mannes, sich selbst in der Geliebten wiederzufinden.Paul Ernst
→Wir stehen in einer Weltwende, wie es die Übergangszeit von Altertum zu Mittelalter, von Mittelalter zu Neuzeit war. Wie lange sie währen wird, welche Völker in den Schmelztiegel geworfen werden müssen, das können wir heute noch nicht wissen.Paul Ernst
→Es wurde mir klar, daß Gott nichts Äußeres ist, sondern ein Inneres, und daß er sich nicht damit beschäftigt, ob eine Frucht vom Baum fällt, sondern damit, wie ich meine Seele forme.Paul Ernst
→Die Menschen haben eine große Geschicklichkeit darin, sich über Dinge unklar zu bleiben, über welche Klarheit ihnen unangenehm sein könnte.Paul Ernst
→Schüler wollen nicht liebenswürdig behandelt werden, sie verlangen, dass man ihnen unmittelbar alles heraussagt, was man denkt.Paul Ernst
→Gegen den Untergang der Völker gibt es eben nur ein Mittel: daß die Guten herrschen und nicht die Feigen, Schlechten und Dummen.Paul Ernst
→Die Gemeinen müssen glücklich sein – glücklich, wie sie es verstehen – sonst werden sie schlecht. Das Leiden ist eine Auszeichnung der Vorzüglichsten, denn die allein werden gehoben durch das Unglück.Paul Ernst
→Unsere Leiden sind entstanden aus dem Grunde, daß wir einsam waren, denn das Leben der heutigen Menschen ist derart beschaffen, daß ein jeder allein lebt auf einer unseligen Insel.Paul Ernst
→Immer wieder kommen wir auf den einen Punkt: in uns selber liegen unsres Schicksals Lose.Paul Ernst
→Der Mensch lebt durch die Liebe der Vorfahren in Pflicht für die Nachkommen, nicht von seinem Verdienst, sondern nach seinem Gewissen.Paul Ernst
→Die Jugend glaubt immer an die Möglichkeit verstandesmäßiger Lösungen, weil sie noch nicht über die Fülle von Erfahrungen verfügt, die allein ein einigermaßen vernünftiges Weltbild erzeugen können.Paul Ernst
→Wer leben will, wie die Menschen untereinander leben, der muß die Jünglingsgedanken zu seiner Zeit haben, und auch zu seiner Zeit die Männergedanken.Paul Ernst
→Das gerade scheint mir das Große und Herrliche an der strengen Tragödie zu sein: sie entsteht aus dem tiefsten Leiden und bejaht doch das Leben mit dem höchsten Jauchzen.Paul Ernst
→Wer das Leben der Völker aufmerksam verfolgt, dem ist das Aufgeben des Kindererzeugens nichts Neues. Alle Völker haben es, welche nicht mehr wissen, wozu sie leben.Paul Ernst
→Vergeßt euer zufälliges irdisches Selbst, euer Selbst, das ohnehin zugrunde gehen muß durch Hunger und Krankheit, durch Verzweiflung und Aufruhr; denkt an euer ewiges, himmlisches Selbst, an eure Seele.Paul Ernst
→Gewiß ist doch jedes Leben da für ein Werk, oder es ist ein Werk; wenn es auch noch so bescheiden ist.Paul Ernst
→Es muß aber jegliches Lebensalter auch das seiner Art entsprechende und gebührende Glück haben, sonst gedeiht der Mensch nicht zu seiner Vollkommenheit.Paul Ernst
→Jede Betrachtung und Politik muß darauf gehen, ausfindig zu machen, unter welchen Bedingungen die Menschen tatsächlich ihr staatliches Leben aufrecht erhalten.Paul Ernst
→Für den Menschen sind nur das Wissen und die Fähigkeit gut, die er braucht; was er nicht braucht, das zerstört ihn.Paul Ernst
→Nicht mehr die gottgewollte Arbeit um das tägliche Brot und der Wille, sittlich und geistig weiter zu kommen, gaben [nach 1870] den Inhalt des Lebens ab, sondern die Sucht, wirtschaftlich höher zu steigen.Paul Ernst
→Das ist die letzte Wirkung der Dichtung: daß sie den Menschen ihr Weltbild gibt. Das Weltbild ist durch Sittlichkeit und Religion bestimmt.Paul Ernst
→Dem Arbeiter selbst ist… die Arbeitsfreude genommen. Aber das höchste Glück des Mannes ist das Arbeitsglück. Wenn das aus der Welt verschwindet, dann müssen die Menschen entarten.Paul Ernst