Otto Weiß Zitate – Seite 8
→Wer sich nicht duelliert, ist ehrlos; das ist klar. Das Gesetz aber fordert, daß wir ehrlos seien; das ist auch klar. Warum aber beides klar ist, das ist unklar.Otto Weiß
→Schau, schau!… Sehr freundschaftlich verkehren sie wieder miteinander, Frau A. und Frau Z.!… Nur weiß ich nicht, gegen wen?Otto Weiß
→Für Kritiker: Um ein Kunstwerk der Gegenwart für „unsterblich“ zu erklären – muß man den Geschmack kommender Jahrhunderte genau kennen.Otto Weiß
→Ich muß die Frauen in Schutz nehmen: sie intrigieren nicht bloß, wie man meint, aus Berechnung, sondern auch aus wahrer Neigung zur Intrige.Otto Weiß
→In einem Gespräch über die Ehe meinte jemand: Das Übel liegt nicht so sehr darin, daß man verheiratet ist – als darin, wie man es täglich ist.Otto Weiß
→Ich sehe überall mehr Streben nach Besitz, der imponiert, als nach Besitz, der unabhängig macht.Otto Weiß
→Wie sehr können wir uns eines Vorteils freuen, dessen Nachteil wir nicht sogleich einsehn!Otto Weiß
→Überall finden sich Leute – bereit, uns aus einer Lage herauszuhelfen, in der wir uns wohl fühlen.Otto Weiß
→Ein Heiratsvermittler: Liebe?… So nennen viele das leidenschaftliche Verlangen nach lebenslänglicher Versorgung.Otto Weiß
→X. hatte sich bei seinen Vorgesetzten durch auffallende Begabung so unbeliebt gemacht, daß er schließlich – wegen Unfähigkeit entlassen wurde.Otto Weiß
→Gewisse Geister predigen das Evangelium des Egoismus… Wozu der Eifer und die Mühe? ’s ist gerade so, als wollten sie die Menschen ermahnen, zu essen und zu trinken, zu schlafen und sich zu vermehren.Otto Weiß
→Wie rührend: wenn jemand über die Gemeinheit der Welt klagt, weil die seinige nicht erfolgreich genug ist!Otto Weiß
→Mancher bekennt seine Fehler so freimütig – man merkt, er hat nicht die mindeste Absicht, sie abzulegen!Otto Weiß
→Man wirft den Kranken oft Egoismus vor. Mit Verlaub: ist denn der Egoismus ein Vorrecht der Gesunden?Otto Weiß
→Sogar Aphoristen sind eitel. Wie denn auch nicht? Zählen sie doch zu den Schriftstellern! Sie verzichten indes gern auf Lob, wenn man sie – zitiert.Otto Weiß
→Das echte Talent setzt sich immer durch! Ein Wort, oft ausgesprochen – vom unechten Talent, das sich durchgesetzt hat.Otto Weiß
→Was manche Regierungen so unwirsch macht: daß das Volk sich in seine eignen Angelegenheiten mengt.Otto Weiß
→Bei der Hochzeit, da stand in der Nähe des Traualtars ein Aphorist und murmelte: „Wer schwören muß, dem wird mißtraut.“Otto Weiß
→Selbst überzeugte Spiritisten geben zu, daß „die Botschaften aus dem Jenseits“ unbedeutend, ja albern seinen… Ist das nicht sonderbar?… Die Geister haben also nicht nure keinen Körper, sondern auch keinen Geist.Otto Weiß
→Wer wüßt‘ es nicht aus eigener Erfahrung? Es gibt erstaunlich schlagfertige Antworten, die einem „eine Stunde später“ einfallen.Otto Weiß
→Wie der Autor über den Kritiker denkt – das erfährt dieser am besten, wenn er selbst Autor wird.Otto Weiß
→Auch über Uhren möchte ich etwas sagen: Manche von ihnen gehen so schnell, als wollten sie sich irgendwo Geld ausleihen – manche so langsam, als wollten sie es irgendwem zurückbezahlen!Otto Weiß
→So ist’s oft: Wenn Vernunft und Leidenschaft miteinander kämpfen, dann behält die Vernunft recht – und unterliegt.Otto Weiß