Nicolas Chamfort Zitate – Seite 3
→Nach seiner Rückkehr aus Deutschland sagte M…: Ich wüßte nichts, das ich weniger zu sein wünschte als ein Deutscher.Nicolas Chamfort
→Wer sein Glück zu sehr von seiner Vernunft abhängig macht, wer es prüft und sozusagen seine Genüsse kontrolliert und nur die ausgesuchtesten sich noch erlaubt, hat schließlich gar keines mehr.Nicolas Chamfort
→Jede Frau, die einen Geliebten wählt, stellt stärker in Rechnung wie andere Frauen diesen Mann sehen, als wie sie selber ihn sieht.Nicolas Chamfort
→Die Bemerkung des Aristoteles in seiner Rhetorik, daß jede Metapher sich umkehren lassen müsse, ist vorzüglich. So hat man gesagt, das Alter sei der Winter des Lebens; kehrt man die Metapher um, so ist sie ebenfalls richtig, denn man kann sagen, der Winter sei das Alter des Jahres.Nicolas Chamfort
→Es ist kein Kompliment für eine ungetreue Ehefrau, wenn der Gatte glücklicher aussieht als der Liebhaber.Nicolas Chamfort
→Empfinden macht denken. Das gibt man zu, nicht, daß das Denken sich in Empfinden umsetzt. Es ist nicht weniger wahr.Nicolas Chamfort
→Ein Mann von Rang muß die allgemeine Achtung besitzen, ohne sie erstrebt zu haben, ja fast gegen seinen Willen.Nicolas Chamfort
→Der einsichtige Mensch spielt eine traurige Rolle. Er verletzt seine Freunde, indem er ihnen Unglücksfälle voraussagt, die sie sich durch ihren Leichtsinn zuziehen.Nicolas Chamfort
→Die Natur hat Illusionen den Weisen wie den Narren mitgegeben, damit die Weisen nicht zu unglücklich würden durch ihre Weisheit.Nicolas Chamfort
→Der Mensch lebt öfters mit sich allein und kann die Tugend nicht entbehren; lebt er mit anderen, so hat er die Ehre nötig.Nicolas Chamfort
→Der verlorenste aller Tage ist jener, an dem man nicht über das Mißgeschick eines anderen lachen konnte.Nicolas Chamfort
→Als ich der Welt und dem Vermögen entsagte, fand ich Glück, Stille, Gesundheit, ja Reichtum und merkte, dem Sprichwort zum Trotz, daß, wer das Spiel aufgibt, es gewinnt.Nicolas Chamfort
→Man muß sich entscheiden, die Frauen entweder zu lieben oder sie zu durchschauen; dazwischen gibt es nichts.Nicolas Chamfort
→Die Meinung ist die Königin der Welt, weil die Dummheit die Königin der Schwachköpfe ist.Nicolas Chamfort
→Wenn Diogenes in unserer Zeit leben würde, müßte seine Laterne eine Blendlaterne sein.Nicolas Chamfort
→In der Philosophie gibt es, wie in der Medizin, viele Drogen, aber sehr wenig gute Mittel und fast gar keine Spezifika.Nicolas Chamfort
→Es ist unbestreitbar, daß es in Frankreich sieben Millionen Menschen gibt, die Almosen verlangen, und zwölf, die außerstande sind, sie ihnen zu geben.Nicolas Chamfort
→In den Naivitäten eines wohlgeratenen Kindes steckt oft eine sehr liebenswürdige Philosophie.Nicolas Chamfort
→Wie schlecht auch ein Mann über die Frauen denken mag: Es gibt keine Frau, die darin nicht noch um einiges weiter ginge als er.Nicolas Chamfort
→Jede Nichtswürdigkeit wird verziehen, nur kein Charakter. Wer die Welt verstehen will, der merke sich das.Nicolas Chamfort
→Ehe und Zölibat haben beide ihre Nachteile. Man muß den Stand wählen, dessen Nachteile sich beheben lassen.Nicolas Chamfort
→Das tragische Theater hat einen großen moralischen Nachteil: Es überschätzt die Bedeutung von Leben und Tod.Nicolas Chamfort
→Was das Glück betrifft, gleicht es einer Uhr: Je einfacher ihr Mechanismus, um so seltener geht sie entzwei.Nicolas Chamfort
→Viele Schriftsteller glauben den Ruhm zu lieben und lieben doch nur ihre Eitelkeit.Nicolas Chamfort
→Warum erblickt man im Alter das Leben, welches man hinter sich hat, so kurz? Weil man es für so kurz hält, wie die Erinnerung desselben ist. Aus dieser nämlich ist alles Unbedeutende und viel Unangenehmes herausgefallen, daher wenig übrig geblieben.Nicolas Chamfort
→Jeder, der nur wenige Bedürfnisse hat, scheint den Reichen zu drohen, fortwährend auf dem Sprunge zu sein, ihnen zu entschlüpfen. Daraus sehen die Tyrannen, daß sie im Begriffe sind, einen Sklaven zu verlieren.Nicolas Chamfort
→Das vernünftigste und maßvollste Wort in der Streitfrage Ehe oder Zölibat lautet: So oder so, du wirst es bereuen.Nicolas Chamfort
→Die ganze Moral läßt sich auf einen einzigen Satz bringen: genießen lernen beim Nehmen und Geben, ohne sich und anderen zu schaden.Nicolas Chamfort
→Die Liebe ist der Austausch zweier Phantasien und die Berührung zweier Hautschichten.Nicolas Chamfort
→Der wahrhaft Gläubige untersucht keinen Glaubenssatz; es verhält sich damit wie mit einer bitteren Arzneipille: wenn man sie kaut, kann man sie nicht schlucken.Nicolas Chamfort
→Ich habe in der Welt gesehen, daß man ohne Unterlaß die Achtung der anständigen Menschen dem Ansehen und die Ruhe dem Ruhme opfert.Nicolas Chamfort
→Die meisten Freundschaften sind so mit Wenn und Aber gespickt, daß sie auf bloße Beziehungen hinauslaufen, die dank stillschweigender Übereinkunft weiter bestehen.Nicolas Chamfort
→Die Öffentlichkeit! Wie vieler Narren bedarf es, um eine Öffentlichkeit zu ergeben?Nicolas Chamfort
→Liebe mag blind sein, aber sie kann trotzdem einen teuren Ring von einem billigen unterscheiden.Nicolas Chamfort
→Beobachtet oder erlebt man die Qualen, die mit starken Gefühlen in Liebe und Freundschaft verbunden sind, so möchte man glauben, daß Leichtsinn und Frivolität keine so großen Torheiten seien und das Leben gar nicht mehr wert sei, als was die Weltleute daraus machen.Nicolas Chamfort
→Der Adel, sagen die Adeligen, ist ein Vermittler zwischen dem König und dem Volk. Ja, wie der Jagdhund ein Vermittler zwischen dem Jäger und dem Hasen ist.Nicolas Chamfort
→Mit der Liebe ist es wie mit den Epidemien: Je mehr einer sie fürchtet, um so mehr ist er der Ansteckung ausgesetzt.Nicolas Chamfort
→Alles ist gleich eitel am Menschen, seine Freuden und seine Leiden, aber goldene oder himmelblaue Seifenblasen sind doch schöner als graue.Nicolas Chamfort
→Ansprüche machen das Leben schwer. Das glückliche Leben beginnt, wenn man sie aufgibt.Nicolas Chamfort
→Ist es nicht spaßhaft zu betrachten, daß der Ruhm vieler großer Männer darin beseht, ihr ganzes Leben der Bekämpfung von Vorurteilen und Dummheiten gewidmet zu haben, und welche man eigentlich nie in menschlichen Köpfen anzutreffen geglaubt hätte?Nicolas Chamfort
→Viele Männer und Frauen suchen die allgemeine Achtung, nicht weil man sie kennt, sondern weil man sie nicht kennt.Nicolas Chamfort