Molière Zitate – Seite 1
→Bedecken Sie den Busen, den ich nicht darf sehn; Gar leicht bringt so etwas die Seelen in Gefahr Und weckt in uns Gedanken, die höchst sündhaft sind.Molière
→Ich bin bequemen Sinns, und was man hier bespricht, Daß man sich nur vor Geist den Kopf zerbricht. Ein solcher Ehrgeiz liegt auch nicht in meinem Blute; Und hält man mich für blöd, ich trag’s mit frohem Mute.Molière
→Wer unter Menschen lebt, muß sich auch nach ihnen richten, und muß auf manches, was ihm sonst gefiel, verzichten.Molière
→Für passend gilt es nicht, und zwar aus gutem Grunde, Daß jedes Ding ein Weib erforsche und erkunde.Molière
→Als ob es eine Kunst wäre, mit viel Geld ein anständiges Mahl herzurichten! Kinderleicht ist das, der größte Esel bringt das zuwege. Wer sein Handwerk versteht, der braucht wenig Geld und kocht trotzdem gut.Molière
→Ich schlage niemand, daß man mich nicht schlägt. Und Sanftmut war stets meine größte Tugend.Molière
→Die Klügsten sind meist der Schmeichelei gegenüber die Allerverblendetsten, und es gibt nichts so Abgeschmacktes, nichts so Lächerliches, das sie nicht hinunterschlucken, wenn es mit Lobeserhebungen gehörig gewürzt ist.Molière
→Wer unter Menschen lebt, soll immer maßvoll bleiben; man kann die Weisheit, auch die Tugend übertreiben.Molière
→Des Himmels Wille hat bei der Geburt schon Uns zu verschiedenem Beruf bestimmt; Und nicht ein jeder Geist ist von dem Stoffe, Aus dem ein Philosoph sich schnitzen läßt.Molière
→Dieweil mein schwächrer Geist, vom Irdischen durchtränkt, Sich auf das traute Glück des Ehestands beschränkt.Molière
→Wir plaudern zusammen, mein Arzt und ich; er verschreibt mir seine Rezepte, und ich brauche sie nie; so befinde ich mich immer wohl.Molière
→Denn ein Pantoffelheld kann mich just nicht begeistern, Und sucht ich mit Gekeif mal meinen Mann zu meistern, So wär es angebracht, verstopft‘ er mir, nicht faul, Mit wohl gezieltem Schlag das allzu lose Maul.Molière
→Gehaßt wir und verfolgt die Tugend jederzeit; Die Neider sterben zwar, doch leben bleibt der Neid.Molière
→Im Ehestand ist mit dem Geiste nichts zu machen, und statt der Bücher braucht man da ganz andre Sachen.Molière
→Oh ihr Weitherzigen, die ihr alles geltenlaßt, kein Maß der Dinge kennt, wie seid ihr mir verhaßt! Erst soll man an sich selbst den strengsten Maßstab legen, eh man sich unterfängt, des andern Tun zu wägen.Molière
→Man muss zugeben, die Liebe ist eine große Lehrmeisterin: Sie bildet uns zu einem Wesen, das wir nie waren.Molière
→Wer sich nach andern bilden will und achten, hat ihren guten Sitten nachzutrachten. Das heißt gewiss sein Vorbild nicht erreichen, Im Räuspern ihm und Spucken nur zu gleichen.Molière
→Der Tod ist ein Rezept, für jeden gleich zur Hand; wer’s einnimmt, eh er muß, dem fehlt es an Verstand.Molière
→Herr, die Vernunft weiß auch nicht immer, was sie will; vor dem geliebten Weib steht manches Mal sie still.Molière
→Die falschen Frommen sind wie falsche Krieger; Ein wahrhaft tapfrer Mann macht kein Geschrei!Molière
→Mögen wir noch so viele gute Eigenschaften haben, die Welt achtet vor allem auf unsere schlechten.Molière
→Das Übel ist erst da, wenn man es laut verkündigt, Der aber sündigt nicht, der im Verborgenen sündigt.Molière