Michel de Montaigne Zitate – Seite 2
→Dein Tod gliedert sich in die Weltordnung ein, er ist ein Stück Leben dieser Welt.Michel de Montaigne
→Wir Bewußten, wir haben es eigentlich noch einmal so schwer. Wir dürfen niemandem wehe tun, weil wir wissen.Michel de Montaigne
→Es ist bezeichnend, dass die politische Beredsamkeit im alten Rom am meisten florierte, als es dem Staat am schlechtesten ging.Michel de Montaigne
→Mit den Landschaften ist es wie mit den Blumen: Jede fremde dünkt uns als die schönste.Michel de Montaigne
→Auch wenn der Mensch versucht, jemand anderen darzustellen, immer wird er sich selbst spielen.Michel de Montaigne
→Die Ehe ist wie ein Käfig: man sieht die Vögel draußen verzweifelt flattern, um reinzukommen, und die drinnen wollen mit der gleichen Verzweiflung raus.Michel de Montaigne
→Einfach tätig sein, wird unserem Geist so leicht, daß er sogar beim Schlafen weiterarbeitet; aber man muß ihn vorsichtig anstoßen.Michel de Montaigne
→Auf den Tod sinnen heißt auf Freiheit sinnen. Wer sterben gelernt hat, versteht das Dienen nicht mehr.Michel de Montaigne
→Reden ist nicht dasselbe wie Handeln, man muß bei der Beurteilung die Predigt vom Prediger trennen.Michel de Montaigne
→Ich war stets erstaunt, wie Könige so leicht glauben können, es liege alles an ihnen: und wie das Volk leicht bereit ist zu glauben, an ihnen liege nichts.Michel de Montaigne
→Nichts in der Welt ist so ungesellig und zugleich so gesellig wie der Mensch, das eine durch seine Laster, das andere durch seine Natur.Michel de Montaigne
→Die Natur hat uns frei und ungebunden in die Welt gesetzt; wir kerkern uns ein in ein kleines Stück Land.Michel de Montaigne
→Ich habe nichts dagegen, daß der Tod mich bei der Gartenarbeit überrascht, aber er soll mich nicht schrecken; und noch weniger soll es mich traurig machen, daß ich mit dem Garten nicht fertig geworden bin.Michel de Montaigne
→Unser großes und ruhmreiches Meisterstück ist es, angemessen zu leben. Alles andere – zu herrschen, Schätze zu bewahren, aufzubauen – sind bestenfalls Anhängsel und Requisite.Michel de Montaigne
→Tragt Sorge, daß das Alter euch nicht mehr Runzeln auf die Seele legt, als auf euer Angesicht.Michel de Montaigne
→Zu Anfang haben wir unser Tun in der Hand, es ist in unserer Gewalt; aber dann, wenn die Sache läuft, führt sie die Zügel und nimmt uns mit, und wir haben zu folgen.Michel de Montaigne
→Ich schildere nicht das Sein, ich schildere das Unterwegs sein; weniger von einem Lebensalter zum anderen als von Tag zu Tag, von Minute zu Minute.Michel de Montaigne
→Keine Lage ist so elend, über die man nicht durch tausend Beispiele trösten könnte. Aber es ist einmal unser Fehler, daß wir lieber auf das sehen, was über uns ist, als auf das, was unter uns ist.Michel de Montaigne
→Die Menschen geben sich in Miete. Ihre Fähigkeiten gehören nicht ihnen, sondern denen, zu deren Dienst sie sich geben. Diese übliche Art mißfällt mir.Michel de Montaigne
→Der allgemeine Irrtum zeugt den Irrtum des Einzelnen, und, seinerseits, schafft den allgemeinen Irrtum.Michel de Montaigne
→Die Natur sollte sich damit begnügen, das Alter elend zu machen, ohne es auch noch lächerlich zu machen.Michel de Montaigne
→Nicht jeder schön gewichste, sondern jeder wohlgemachte Schuh zeigt die hübsche Bildung des Fußes.Michel de Montaigne
→Das Staunen ist die Grundlage aller Philosophie, das Forschen ist ihr Fortschritt, die Unwissenheit ihr Ende. Man kann mit gutem Grund sagen, daß es ABC-schülerhafte Unwissenheit gibt, die dem Wissen vorhergeht, die auf das Wissen folgt, ja die vom Wissen erzeugt und geboren wird.Michel de Montaigne
→In der Freundschaft gibt es kein Geschäft und keinen Handel, sie beschäftigt sich ausschließlich mit sich selbst.Michel de Montaigne
→Treibt uns der Ehrgeiz zur Einsamkeit? Die Antwort muß lauten: Ja! Denn was ist ihm mehr zuwider als Gemeinsamkeit? Was ist ihm wichtiger als Bewegungsfreiheit?Michel de Montaigne
→Es bedarf keiner Veranlassung, um unsern Geist zu beunruhigen, ein Traum ohne Beweggrund und ohne Stoff regiert und erschüttert ihn.Michel de Montaigne
→Jeder Mann weiß aus Erfahrung, daß ununterbrochene Gegenwart bei weitem nicht das Vergnügen bereitet, das man bei wechselseitigem Scheiden und wieder Zusammenkommen empfindet.Michel de Montaigne
→Die Ehe ist ein Vertrag; nur der erste Anfang ist frei, der Fortbestand wird durch Zwang und Gewalt durchgesetzt.Michel de Montaigne
→Ich weiß, daß meine Abneigung gegen Ärzte krankhaft ist. Wenn sie mich aber am Leben erhält?Michel de Montaigne
→Mit den wirklich Gebildeten ist es wie mit den Kornähren. Solange sie leer sind, schießen sie hoch auf. Füllen sie sich in der Reife mit Körnern, so neigen sie sich demütig herab.Michel de Montaigne
→Die Kompliziertheit eines Charakters wächst mit dem feinen Verständnis desselben.Michel de Montaigne
→Was das Befehlen betrift, so muß man bedenken, wie unzulänglich menschliches Urteil und wie schwierig die Wahl in neuen und zweifelhaften Angelegenheiten ist. Ich bin daher der Meinung, daß es leichter und erfreulicher ist, zu folgen, als zu leiten.Michel de Montaigne
→Wir verlassen uns so vollständig auf die Hilfe von außen, daß unsere eigenen Geisteskräfte verkümmern.Michel de Montaigne
→Mancher will sprechen lernen zu einem Zeitpunkt, wo er lernen sollte, endgültig zu schweigen.Michel de Montaigne
→Ich kann diese knechtische und argwöhnische Vorsicht nicht aufbringen, die bei den üblichen unvollkommenen Freundschaften im Umgang von uns verlangt wird.Michel de Montaigne
→Es gibt Länder, wo jeder irgendein beliebiges Wesen zu seinem Gott erheben kann: der Jäger einen Löwen oder einen Fuchs, der Fischer einen bestimmten Fisch.Michel de Montaigne
→Sterben hat nichts mit Gesellschaft zu tun, sondern ist die Handlung eines Individuums. Unter Freunden laßt uns lachen und leben, unter Fremden laßt uns trauern und sterben.Michel de Montaigne
→Ich kümmere mich nicht so sehr darum, wie ich bei andern aussehe, als wie ich in mir selber aussehe.Michel de Montaigne