Matthias Claudius Zitate – Seite 2
→Verachte keine Religion, denn sie ist dem Geist gemeint, und Du weißt nicht, was unter unansehnlichen Bildern verborgen sein könne.Matthias Claudius
→Wer Sonnenstrahlen machen will, der ist ein Quacksalber und kennt weder sich noch die Sonne; wer aber die Berge und Hügel, die ihr im Wege stehen, abträgt und erniedrigt, der treibt ein wahres Werk und ein sehr großes.Matthias Claudius
→Es ist ein großer Gewinn, alles, was man tut, wie vor dem Katheder des Todes und unter seinen Augen zu tun.Matthias Claudius
→Die Gottesfurcht sei bei dir nicht Bedienter hinten auf dem Wagen, sondern Herrschaft und Kutscher zugleich.Matthias Claudius
→Wenn also der Mensch Ideen und Ahndungen hat von Unsterblichkeit, Unendlichkeit, höchster Weisheit, Gerechtigkeit, Güte; muß denn nicht der Keim zu dem allen in seinem Wesen sein?Matthias Claudius
→Verschon uns, Gott! mit Strafen, Und laß uns ruhig schlafen Und unsern kranken Nachbarn auch!Matthias Claudius
→Der Dichter soll nicht ewig Wein, Nicht ewig Amor necken! Die Barden müssen Männer sein Und Weise sein, nicht Gecken.Matthias Claudius
→Das Heiraten kommt mir vor wie eine Zuckerbohne: Schmeckt anfänglich süßlich, und die Leute meinen dann, es werde ewig so fortgehen. Aber das bißchen Zucker ist bald abgeleckt, und dann kommt inwendig bei den meisten ein Stück Rhabarber, und dann lassen sie das Maul hängen.Matthias Claudius
→Denn die Wahrheit hat alles und es fehlt ihr nichts als eine Herberge, als Platz und Raum für ihre Heiterkeit.Matthias Claudius
→Die Liebe hemmt nichts; Sie kennt nicht Tür noch Riegel und dringt durch alles; Sie ist ohn‘ Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel, und schlägt sie ewiglich.Matthias Claudius
→Jede Gesellschaft, in der die Garantie der Rechte nicht zugesichert und die Teilung der Gewalten nicht festgelegt ist, hat keine Verfassung.Matthias Claudius
→Selig ist der Mensch, der mit sich selbst in Frieden lebt. Es gibt auf Erden kein größeres Glück.Matthias Claudius
→Was hülf mir Kron‘ und Land und Gold und Ehre? Die könnten mich nicht freun! ’s ist leider Krieg – und ich begehre Nicht schuld daran zu seyn!Matthias Claudius
→Auch ist, dünkt mich, Gehorsam an sich etwas Löbliches und Liebliches, und man kann ein Kind das aufs Wort gehorcht, und so ein enfant raisonneur nicht nebeneinander sehen, ohne das eine zu lieben, und dem andern die Rute zu gönnen.Matthias Claudius
→Nur, wie alles seine Zeit hat; so hat auch alles seinen Ort. Wo der Unfug bis auf einen gewissen Grad gestiegen ist, da hat Schweigen und Vergeben und Vergessen seine Bedeutung verloren.Matthias Claudius
→Wehe den Menschen, die nach Zerstreuung haschen müssen, um sich einigermaßen aufrecht zu erhalten!Matthias Claudius
→… und am Ende meiner Reise hält der Ewige die Hände, und er winkt und lächelt leise – und die Reise ist zu Ende.Matthias Claudius
→Gottes Wege sind dunkel, aber das Dunkel liegt nur in unseren Augen, nicht auf Gottes Wegen.Matthias Claudius
→Falsch geht den ganzen Tag die Uhre, Am Morgen falsch gestellt; Der Mensch, verdorben in der Jugend, Bleibt, weil er lebt, ein schlechter Held.Matthias Claudius
→Wir sind nicht umsonst in diese Welt gesetzt. Wir sollen hier reif für eine andere werden.Matthias Claudius
→Ich denk überhaupt, man soll lieber in sich fröhlich als brummsch sein; und bin sehr dafür, daß man in allen Stücken seine Freude daheim habe und nicht auswärts suche.Matthias Claudius
→Wir Menschen gehen doch wie im Dunkeln, sind doch verlegen in uns, und können uns nicht helfen, und die Versuche der Gelehrten es zu tun sind nur brotlose Künste.Matthias Claudius
→Die Menschen tragen Ketten, und sind Sklaven; aber sie sind nicht geboren es zu sein, und haben die Hoffnung nicht verloren wieder frei zu werden.Matthias Claudius
→Der Brief, den du geschrieben, er macht mich gar nicht bang; Du willst mich nicht mehr lieben, aber Dein Brief ist lang. Zwölf Seiten, eng und zierlich! Ein kleines Manuskript! Man schreibt nicht so ausführlich, wenn man den Abschied gibt.Matthias Claudius
→Das war aber auch nicht die Furcht Gottes der Altväter, die uns in der Schrift zum Muster dargestellet werden. Denn bei denen war die Gottesfurcht nicht Bedienter hinten auf dem Wagen, sondern Herrschaft und Kutscher zugleich.Matthias Claudius
→Doch wehe siebenmal den Unglücklichen, die Zerstreuung und Geschäftigkeit suchen müssen, um sich selbst aus dem Wege zu gehen!Matthias Claudius
→Man ist nur einmal in der Welt, und ist nicht darin, ihr nach dem Sinn zu reden, und Häckerlinge zu schneiden.Matthias Claudius
→Werde niemand nichts schuldig; doch sei zuvorkommend, als ob sie alle Deine Gläubiger wären.Matthias Claudius
→Was aber soll man von einem Menschen erwarten, der kein Vertrauen hat, der alles selbst sehen und betasten will und immer über seine Rechte brütet? Er führt natürlich immer die Liste seiner Rechte bei sich, ist ungestüm, mißtrauisch, prätendiert immer nicht weniger als er kann und weiß alles besser.Matthias Claudius
→Frage die Sonne, was sie davon hat, Tag und Nacht um die Erde zu gehen. Und siehe, sie geht! fröhlich wie ’n Bräutigam, und vom Aufgang bis zum Niedergang triefen ihre Fußstapfen von Segen.Matthias Claudius
→Mache niemand graue Haare, doch wenn Du recht tust, hast Du um die Haare nicht zu sorgen.Matthias Claudius
→Mache nicht schnell jemand deinen Freund, ist er’s aber einmal, so muß er’s gegen den dritten Mann mit allen seinen Fehlern sein.Matthias Claudius