Luc de Clapiers Zitate – Seite 10
→Wenn der berühmte Autor der Maximen (La Rochefoucauld) so gewesen wäre, wie er alle Menschen zu schildern versucht hat, verdiente er dann unsere Achtung und den abgöttischen Kult seiner Anhänger?Luc de Clapiers
→Wo Größe ist, fühlen wir sie, selbst gegen unseren Willen. Der ruhmvolle Eroberer ist stets bekämpft worden, die Völker haben unter ihm gelitten – und ihn stets verehrt.Luc de Clapiers
→Das Laster schürt zwar den Krieg, aber nur die Tugend kämpft. Wenn es eine Tugend gäbe, würden wir Frieden für immer haben.Luc de Clapiers
→Nur wer sich der Wahrheit geschickt bedient und ihre Überzeugungskraft klug nützt, darf sich rühmen, schlau zu sein.Luc de Clapiers
→Natürlichkeit ist leichter verständlich als die Rede, deren Stärke der scharf formulierte Begriff ist. Sie ist als Sprache des Gefühls jener des Verstandes vorzuziehen, sie ist schön und volkstümlich.Luc de Clapiers
→Man schwingt sich nicht zu großen Wahrheiten auf ohne Enthusiasmus: kalten Blutes diskutiert man, aber man erfindet nichts. Vielleicht machen erst Leidenschaft und Verstandesschärfe zusammen den echten Philosophen.Luc de Clapiers
→Der Ehrgeiz erfüllt die Welt mit Tugenden und bedeckt die Erde wie eine wohltätige Sonne mit Blumen und Früchten.Luc de Clapiers
→Wir bewundern oft Menschen, die durch ihre Erscheinung blenden, genau so, wie junge Männer, die verliebt einer Maske folgen, sie für das schönste Weib halten und sie solange bestürmen, bis sie sich ihnen entdeckt… als kleines Männchen mit schwarzem Bart!Luc de Clapiers
→Will man Wesentliches sagen, gewöhne man sich zunächst daran, nichts Falsches zu sagen.Luc de Clapiers
→Betrachtet man nur bestimmte Werke der besten Schriftsteller, so wird man versucht sein, sie geringzuachten. Um gerecht zu urteilen, muß man alles lesen.Luc de Clapiers
→Allzu großes Mißtrauen ist ebenso schädlich wie allzu großes Vertrauen. Wer das Risiko, hintergangen zu werden, nicht auf sich nehmen will, wird es im Leben nicht allzu weit bringen.Luc de Clapiers
→Wir begehen meist dadurch einen moralischen Irrtum, daß wir die Menschen behandeln, als wären sie entweder vollkommen oder ganz verdorben.Luc de Clapiers
→Es ist leichter, etwas Originelles zu sagen, als bereits gesagte Dinge miteinander in Einklang zu bringen.Luc de Clapiers
→Ist ein Gedanke zu schwach, um in einem schlichten Ausdruck zu bestehen, dann ist er nicht mehr wert, als verworfen zu werden.Luc de Clapiers
→Es gibt keine Art von Gewalttätigkeit oder Usurpation, die sich nicht durch ein Gesetz rechtfertigen ließe.Luc de Clapiers
→Naturgaben, die weder eine lange Lehrzeit noch das Glück erringen kann, ist man zu achten gezwungen.Luc de Clapiers
→Wir sind weniger beleidigt von der Verachtung der Dummköpfe als von der nur mittelmäßigen Schätzung seitens geistreicher Leute.Luc de Clapiers
→Die jungen Leute leiden weniger unter ihren Fehlern, als unter der Weisheit der Alten.Luc de Clapiers
→Die Halbphilosophen loben den Irrtum, nur um wider Willen der Wahrheit die Ehre zu geben.Luc de Clapiers
→Beobachtet man die Art, in der man in den Spitälern mit den Kranken umgeht, so möchte man glauben, die Menschen hätten diese traurigen Zufluchtsstätten nicht erfunden zum Wohl des Kranken, sondern um den Glücklichen den Anblick zu ersparen, der sie in Ihrem Vergnügen stören könnte.Luc de Clapiers
→Die Lieblinge des Glücks und des Reichtums nennen wir unglücklich und können uns trotzdem nicht von unserem Ehrgeiz befreien.Luc de Clapiers
→Catilina kannte die Gefahr einer Verschwörung wohl, aber sein Mut ließ ihn hoffen, er werde sie überwinden: die Meinung beherrscht nur die Schwachen; aber die Hoffnung täuscht die größten Seelen.Luc de Clapiers
→Unsere Irrtümer und Uneinigkeiten in der Moral kommen oft daher, daß wir postulieren, die Menschen könnten völlig gut oder völlig lasterhaft sein.Luc de Clapiers
→Wie mannigfach wechselvoll und interessant wären die Bücher, wenn man nur schriebe, was man denkt.Luc de Clapiers
→Es ist ein Zeichen geistiger Enge, immer zwischen achtenswert und liebenswert zu unterscheiden.Luc de Clapiers
→Was Anmaßung bei den Schwachen ist, das ist Aufschwung bei den Starken, wie die Kraft der Kranken Raserei und die der Gesunden Lebensmut ist.Luc de Clapiers
→Nehmen wir uns die Mühe, einem Gedanken nachzuspüren, der uns besonders tief erscheint, merken wir nur allzuoft, daß er ein Gemeinplatz ist.Luc de Clapiers
→Die Leute der feinen Gesellschaft unterhalten sich nicht über so Unbedeutendes, wie es das Volk in ihren Augen ist, dieses aber gibt sich nicht mit so Leichtfertigem ab, wie jene es sind.Luc de Clapiers
→Das Vergnügen, selbständig zu denken, kann nie das ganze Volk erfassen. Und käme es dazu, würden sich in Philosophie und Kunst sofort alle nur denkbaren Kindereien und Torheiten breitmachen, ja sogar Anhänger finden – genau so, wie in den vom Volk regierten Ländern.Luc de Clapiers
→Man muß selbst Vernunft besitzen, die Erkenntnisse und Erfahrungen der anderen nützen uns wenig.Luc de Clapiers
→Der brennende Ehrgeiz verbannt von Jugend an alle Vergnügungen, um allein zu herrschen.Luc de Clapiers