Kurt Tucholsky Zitate – Seite 1
→Und die Vergangenheit ist ihnen nur das Spielfeld ihrer kleinen Eitelkeiten, wo sie den großen Männern Modeetiketten aufpappen.Kurt Tucholsky
→Ich denke immer, dass unsre Bücherbesprecher einen großen Fehler machen, wenn sie sich nur gerade an die letzte Nummer des Buchhändler-Börsenblatts halten – es gibt so viel alte hübsche Dinge, die kein Mensch kennt, und die ihr Dasein in der ersten Auflage sanft verträumen.Kurt Tucholsky
→Denn wer die deutsche Sprache beherrscht, wird einen Schimmel beschreiben und dabei doch das Wort „weiß“ vermeiden können.Kurt Tucholsky
→Das Ideal eines höheren Angestellten ist es, so viel zu verwalten und so wenig zu tun zu haben, daß er schon beinah einem Beamten gleicht.Kurt Tucholsky
→Wirklich Lebenskräftiges kann die Presse zwar nicht töten. Aber sie kann das Wachstum hindern, störend eingreifen, Schädliches länger am Leben erhalten, Konfusion anrichten.Kurt Tucholsky
→Der Mensch möchte nicht gern sterben, weil er nicht weiß, was dann kommt. Bildet er sich ein, es zu wissen, dann möchte er es auch nicht gern; weil er das Alte noch ein wenig mitmachen will. Ein wenig heißt hier: ewig.Kurt Tucholsky
→Im Leben verbirgt man seine Gefühle so lange, bis die Leute glauben, man habe gar keine, denn das ist die gute Erziehung.Kurt Tucholsky
→Denn mit dem Stil ist das wie mit so vielen Dingen: man hat ihn, oder man hat ihn nicht.Kurt Tucholsky
→Ja, das möchste: Eine süße Frau voller Rasse und Verve, und eine für’s Wochenend‘, zur Reserve.Kurt Tucholsky
→Wer in der Öffentlichkeit Kegel schiebt, muss sich gefallen lassen, dass nachgezählt wird, wieviel er getroffen hat.Kurt Tucholsky
→Es gibt moderne Möbel, von denen ein witziger Frankfurtammainer gesagt hat, sie seien für die Wohnung nur konstruiert, damit man sich bei Zahnarzt wie zu Hause fühle.Kurt Tucholsky
→Es muß Menschen geben, die etwas erst dann richtig aufnehmen, wenn sie es selber gesagt haben.Kurt Tucholsky
→Wir gehen nicht den Weg des Friedens. Was sich jetzt, hinter den Kulissen, zu verbrüdern beabsichtigt, sind leider nicht die besten Teile der Völker – es sind ihre schlechten: Industrie-Raffer und die Militärs.Kurt Tucholsky
→Die Ehe war zum jrößten Teile vabrühte Milch un Langeweile. Un darum wird beim Happy-end im Film jewöhnlich abjeblendt.Kurt Tucholsky
→In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.Kurt Tucholsky
→Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landknechtstrommel gegen alles, was stockt und träge ist.Kurt Tucholsky
→Dies Deutsch mit seinen vielen Fremdwörtern klingt, wie wenn einer die Stiefel aus dem Morast zieht: quatsch, quatsch, platsch, quatsch.Kurt Tucholsky
→Neben mir saß ein alter Herr mit den vernünftigen, braunen Augen des gebildeten Franzosen: sie tränten ihm – so litt er unter der Schläfrigkeit. Die Zuhörer schliefen reihenweise ein; dass sie nicht an Langerweile zugrunde gingen, lag wohl an den wohltätigen Folgen weißer Magie.Kurt Tucholsky
→Ich mag mich nicht gern mit der Kirche auseinandersetzen; es hat ja keinen Sinn, mit einer Anschauungsweise zu diskutieren, die sich strafrechtlich hat schützen lassen.Kurt Tucholsky
→Wenn der Mensch „Loch“ hört, bekommt er Assoziationen: Manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Göbbels.Kurt Tucholsky
→Wer viel von dieser Welt gesehen hat, der lächelt, legt die Hände auf den Bauch und schweigt.Kurt Tucholsky
→Da es ein alter Aberglaube ist, daß man das ganze Jahr hindurch tun wird, was man Silvester tut, so eröffnen sich für uns freundliche und wahrhaft erfrischende Perspektiven. Prosit Neujahr!Kurt Tucholsky
→Katholische Kirchen sind immer geöffnet, protestantische nur sonntags. Die Geistlichen auch.Kurt Tucholsky
→Der Weise, der einmal begriffen hat, fragt nicht: Warum? Er betrachtet nur noch das Wie…Kurt Tucholsky
→Gegen Hitler und seine Leute ist jedes Mittel gut genug. Wer so schonungslos mit andern umgeht, hat keinen Anspruch auf Schonung – immer gib ihm!Kurt Tucholsky
→An so ein Leben, in dem man nie allein ist, gewöhnt man sich nicht; man lebt es bitter zu Ende.Kurt Tucholsky