Johann Wolfgang von Goethe Zitate – Seite 71
→Die Krankheit des Gemüts löset sich in Klagen und Vertrauen am leichtesten auf.Johann Wolfgang von Goethe
→Fehlt es dem protestantischen Kultus im ganzen an Fülle, so untersuche man das einzelne, und man wird finden, der Protestant hat zu wenig Sakramente, ja er hat nur eins, bei dem er sich tätig erweist, das Abendmahl: denn die Taufe sieht er nur an andern vollbringen, und es wird ihm nicht wohl dabei.Johann Wolfgang von Goethe
→Wenn Selbstgefühl sich in Verachtung andrer, auch der geringsten, ausläßt, muß es widrig auffallen.Johann Wolfgang von Goethe
→Wie die Flamme, die nun den Holzstoß recht ergriffen, verzehrt die Zeit das Alter schneller als die Jugend.Johann Wolfgang von Goethe
→In dem einen, was man recht tut, sieht man das Gleichnis von allem, was recht getan wird.Johann Wolfgang von Goethe
→… der Teufel ist ein Egoist Und tut nicht leicht um Gottes willen, Was einem andern nützlich ist.Johann Wolfgang von Goethe
→Du bist am Ende – was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken. Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken, du bleibst doch immer was du bist.Johann Wolfgang von Goethe
→Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit. Dies ist der eigentliche Begriff, und so vieles, was in Deutschland unter dem Titel Novelle geht, ist gar keine Novelle, sondern bloß Erzählung oder was Sie sonst wollen.Johann Wolfgang von Goethe
→Auch mich hat ein liebes Abenteuer erwartet. Abenteuer? Warum brauche ich das alberne Wort? Es ist nichts Abenteuerliches in einem sanften Zuge, der Menschen zu Menschen hinzieht. Unser bürgerliches Leben, unsere falschen Verhältnisse, das sind die Abenteuer, das sind die Ungeheuer!Johann Wolfgang von Goethe
→Wonniglich ist’s, die Geliebte verlangend im Arme zu halten, Wenn ihr klopfendes Herz Liebe zuerst dir gesteht. Wonniglicher das Pochen des Neulebendigen fühlen, Das in dem lieblichen Schoß immer sich nährend bewegt.Johann Wolfgang von Goethe
→Wenn ein deutscher Literator seine Nation vormals beherrschen wollte, so musste er ihr nur glauben machen, es sei einer da, der sie beherrschen wolle. Da waren sie gleich so verschüchtert, dass sie sich, von wem es auch wäre, gern beherrschen ließen.Johann Wolfgang von Goethe
→Bist du beschränkt, daß neues Wort dich stört? Willst du nur hören, was du schon gehört?Johann Wolfgang von Goethe
→Wer sich sein ganzes Leben als ein zuverlässiger Mann bewiesen, der macht eine Handlung zuverlässig, die bei andern zweideutig erscheinen würde.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Herren essen das Brot der Preßfreiheit, kein Wunder, daß sie ihr zu Ehren die heftigsten Hymnen singen.Johann Wolfgang von Goethe
→…denn darin sind die Weiber fein und haben recht; wenn sie zwei Verehrer in gutem Vernehmen mit einander erhalten koennen, ist der Vorteil immer ihr,…Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist mit Meinungen, die man wagt, wie mit Steinen, die man voran im Brette bewegt: Sie können geschlagen werden, aber sie haben ein Spiel eingeleitet, das gewonnen wird.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Frage: Woher hat’s der Dichter? geht auch nur aufs Was, vom Wie erfährt dabei niemand etwas.Johann Wolfgang von Goethe
→Der Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt? Das Wesen, wär‘ es, wenn es nicht erschiene?Johann Wolfgang von Goethe
→Wie jedes gegen sich selbst einen Bezug hat, so muß es auch gegen andere ein Verhältnis haben.Johann Wolfgang von Goethe
→Ich glaube an einen Gott! – Dies ist ein schönes löbliches Wort; aber Gott erkennen, wo und wie er sich offenbare, das ist eigentlich die Seligkeit auf Erden.Johann Wolfgang von Goethe
→Das unheilbare Übel dieser religiösen Streitigkeiten besteht darin, daß der eine Teil auf Märchen und leere Worte das höchste Interesse der Menschheit zurückführen will, der andere es aber da zu begründen denkt, wo sich niemand beruhigt.Johann Wolfgang von Goethe
→Das Bewusstsein des Dichters ist eine schöne Sache, aber die wahre Produktionskraft liegt doch am Ende immer im Bewusstlosen, und wenn das Talent noch so gebildet ist.Johann Wolfgang von Goethe
→Das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der Enthusiasmus, den sie erregt.Johann Wolfgang von Goethe
→Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten.Johann Wolfgang von Goethe
→Noch nach mehreren hundert Jahren wird in Nordamerika der Engländer, der Franzose, der Deutsche gar wohl zu erkennen sein.Johann Wolfgang von Goethe
→Allein der Mensch besitzt noch manches, womit er seinen Freunden beistehen kann, das eben nicht klingende Münze zu sein braucht.Johann Wolfgang von Goethe
→Wie sehr ein Reicher und Vornehmer, besonders in Deutschland, Ursache habe, etwas Mustermäßiges aufzustellen.Johann Wolfgang von Goethe
→Welch ein wunderliches Wesen der Mensch ist, dass er dasjenige, was er mit Sicherheit und Bequemlichkeit in guter Gesellschaft genießen könnte, sich oft unbequem und gefährlich macht, bloß aus der Grille, die Welt und ihren Inhalt sich auf seine besondere Weise anzueignen.Johann Wolfgang von Goethe
→Ein starkes Bier, ein beizender Tobak und eine Magd in Putz, das ist mein Geschmack.Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist kein sichrer Mittel, die Welt für Narrn zu halten, als sich albern zu stellen.Johann Wolfgang von Goethe
→Je inkommensurabler [unmeßbarer] und für den Verstand unfaßlicher eine poetische Produktion, desto besser.Johann Wolfgang von Goethe
→Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt, Glücklich allein Ist die Seele, die liebt.Johann Wolfgang von Goethe
→Es kommt doch oft nur darauf an, daß die Menschen sich durch einen Dritten begreifen lernen.Johann Wolfgang von Goethe
→Jeder Mensch hat in der Nähe und in der Ferne gewisse örtliche Einzelheiten, die ihn anziehen, die ihm, seinem Charakter nach, um des ersten Eindrucks, gewisser Umstände, der Gewohnheit willen, besonders lieb und aufregend sind.Johann Wolfgang von Goethe
→Alle Menschen, die nebeneinander leben, erfahren ähnliche Schicksale, und was dem Einzelnen begegnet, kann als Symbol für Tausende gelten.Johann Wolfgang von Goethe
→Der Charakter überhaupt äußert sich in der Fähigkeit zu wirken, gegenzuwirken und, was mehr ist, sich zu beschränken, zu dulden, zu ertragen.Johann Wolfgang von Goethe
→Der verständige Mann braucht sich nur zu mäßigen, so ist er auch glücklich.Johann Wolfgang von Goethe
→Es wird die Zeit kommen, da die Frauen regieren werden. Ob diese Zeit besser sein wird, wer weiß es?Johann Wolfgang von Goethe