Johann Wolfgang von Goethe Zitate – Seite 5
→Man gewöhnt uns von Jugend auf, die Wissenschaften als Objekte anzusehen, die wir uns zueignen, nutzen, beherrschen können. Ohne diesen Glauben würde niemand etwas lernen wollen. Und doch behandelt jeder die Wissenschaften nach seinem Charakter.Johann Wolfgang von Goethe
→Dass die Besserung der Toren durchs Lächerliche kein fruchtloses Unternehmen sei.Johann Wolfgang von Goethe
→Ich erinnere mich ihrer gleichsam als eines Geistes, als einer schönen, hagern, immer weiß und reinlich gekleideten Frau. Sanft, freundlich, wohlwollend ist sie mir im Gedächtnis geblieben.Johann Wolfgang von Goethe
→Was die Franzosen tournure [Körperhaltung] nennen, ist eine zur Anmut gemilderte Anmaßung. Man sieht daraus, daß die Deutschen keine tournure haben können: ihre Anmaßung ist hart und herb, ihre Anmut mild und demütig; das eine schließt das andere aus und sind nicht zu verbinden.Johann Wolfgang von Goethe
→Der ganze Strudel strebt nach oben; Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben.Johann Wolfgang von Goethe
→Ich wünsche nur, dass ich Sie wohl und poetisch tätig antreffen möge, denn es ist das nun einmal der beste Zustand, den Gott den Menschen hat gönnen wollen.Johann Wolfgang von Goethe
→Daß soviel Selbstisches in der Liebe ist, und doch, was wär‘ sie ohne das!Johann Wolfgang von Goethe
→Ihr müßt mich nicht durch Widerspruch verwirren! Sobald man spricht, beginnt man schon zu irren.Johann Wolfgang von Goethe
→Wenn ich bedenke, wie man wenig ist, Und was man ist, das blieb man andern schuldig.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Franzosen haben durch Einführung missverstandener alter Lehren und durch nette Konvenienz* ihre Poesie dergestalt beschränkt, dass sie zuletzt ganz verschwinden muss, da sie sich nicht einmal mehr in Prosa auflösen kann.Johann Wolfgang von Goethe
→Aber das Unreife ist für das Gespräch und nicht für den Briefwechsel, die Rede löst so leicht jeden Irrtum auf, der durch die Schrift gleichsam erst recht konsolidiert wird.Johann Wolfgang von Goethe
→In der Ehe ist der gelegentliche Streit sehr nützlich: Dadurch erfährt man etwas voneinander.Johann Wolfgang von Goethe
→Man hatte die gelehrten Weiber lächerlich gemacht, und man wollte auch die unterrichteten nicht leiden, wahrscheinlich weil man für unhöflich hielt, so viel unwissende Männer beschämen zu lassen.Johann Wolfgang von Goethe
→Ein entschiedenes Aperçu ist wie eine inokulierte Krankheit anzusehen: man wird sie nicht los, bis sie durchgekämpft ist.Johann Wolfgang von Goethe
→Was einmal gut gedacht und gesagt ist, soll man auf sich beruhen lassen und nichts daran mäkeln und ändern.Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist ein frommer Wunsch aller Väter, das, was ihnen selbst abgegangen, an den Söhnen realisiert zu sehen, so ohngefähr, als wenn man zum zweitenmal lebte und die Erfahrungen des ersten Lebenslaufes nun erst recht nutzen wollte.Johann Wolfgang von Goethe
→Wir haben so viele Rechte hingegeben, daß uns auf nichts ein Recht mehr übrigbleibt.Johann Wolfgang von Goethe
→Wenn der Held mit Gefahr seines Lebens und Ruhms die Schicksale der Welt aufs Spiel setzt und der Erfolg ihm glücklicherweise zusagt, so staunt der Patriot und nimmt gern den Künstler zu Hilfe, um für sein Bewundern, sein Verehren irgendeine Sprache zu finden.Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist nichts Tröstlicheres in älteren Jahren, als aufkeimende Talente zu sehen, die eine weite Lebensstrecke auszufüllen versprechen.Johann Wolfgang von Goethe
→Mehl kann man nicht säen, und die Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden.Johann Wolfgang von Goethe
→Weil nun aber in der neueren Zeit, besonders in Deutschland, nichts zu existieren und zu wirken scheint, wenn nicht darüber geschrieben und wieder geschrieben und geurteilt und gestritten wird.Johann Wolfgang von Goethe
→Als ich einmal eine Spinne erschlagen, dacht ist, ob ich das wohl gesollt? Hat Gott ihr doch wie mir gewollt einen Anteil an diesen Tagen.Johann Wolfgang von Goethe
→Der Mensch ist ein beschränktes Wesen, unsere Beschränkung zu überdenken, ist der Sonntag gewidmet.Johann Wolfgang von Goethe
→Nicht jeder wandelt nur gemeine Stege: Du siehst, die Spinnen bauen luft’ge Wege.Johann Wolfgang von Goethe
→Wir würden ja noch in der Barbarei leben, wenn nicht die Überreste des Altertums in verschiedener Gestalt vorhanden wären.Johann Wolfgang von Goethe
→… und die Geschäftsleute bedenken nicht, daß Akten, vom lateinischen Acta hergeleitet, so viel heißt als Getanes, und daß also darin keineswegs eingeheftet werden dürfe, was man tun werde oder wolle.Johann Wolfgang von Goethe
→Es wäre nicht der Mühe wert, siebzig Jahre alt zu werden, wenn alle Weisheit der Welt Torheit wäre vor Gott.Johann Wolfgang von Goethe
→Auch denen ist’s wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben.Johann Wolfgang von Goethe
→Wenn ihr sodann in freier Stunde aufatmet und euch zu erheben Raum findet, so gewinnt ihr auch gewiß eine richtige Stellung gegen das Erhabene, dem wir uns auf jede Weise verehrend hinzugeben, jedes Ereignis mit Ehrfurcht zu betrachten und eine höhere Leitung darin zu erkennen habenJohann Wolfgang von Goethe
→Ich sehe, man mag in die Natur eindringen, von welcher Seite man wolle, man kommt immer auf einige Weisheit.Johann Wolfgang von Goethe
→Die dunkle Natur der Farbe, ihre hohe gesättigte Qualität ist das, wodurch sie den ernsthaften und zugleich reizenden Eindruck hervorbringt, und indem man sie als eine Bedingung des Lichtes ansehen kann, so kann sie auch das Licht nicht entbehren.Johann Wolfgang von Goethe
→Ich kann das Predigen nicht vertragen, ich glaube, ich habe in meiner Jugend mich daran übergessen.Johann Wolfgang von Goethe
→Erkenne dich selbst, heißt ganz einfach: gib einigermaßen acht auf dich selbst, damit du gewahr werdest, wie du zu deinesgleichen und der Welt zu stehen kommst.Johann Wolfgang von Goethe
→Es gibt kein äußeres Zeichen der Höflichkeit, das nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre, welche dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.Johann Wolfgang von Goethe
→Gewohnt, jeden Tag zu thun, was die Umstände erfordern, was mir meine Einsichten, Fähigkeiten und Kräfte erlauben, bin ich unbekümmert, wie lang es dauern mag, und erinnere mich fleisig jenes Weisen, der auch drei wohlgenutzte Stunden für hinreichend erklärt hat.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Gelegenheiten sind die wahren Musen, sie rütteln uns auf aus Träumereien und man muß es ihnen durchaus danken.Johann Wolfgang von Goethe