Johann Wolfgang von Goethe Zitate – Seite 22
→Man bedenke, dass mit jedem Atemzug ein ätherischer Lethestrom unser ganzes Wesen durchdringt, so dass wir uns der Freuden nur mäßig, der Leiden kaum erinnern. Diese hohe Gottesgabe habe ich von jeher zu schätzen, zu nützen und zu steigern gewusst.Johann Wolfgang von Goethe
→Es gibt Personen, denen ich wohlwill und wünschte, ihnen besser wollen zu können.Johann Wolfgang von Goethe
→Jeder gebildete Mensch muss seine Empfindungen poetisch schön ausdrücken können.Johann Wolfgang von Goethe
→Man kann nicht sagen, daß das Unendliche Teile habe. Alle beschränkten Existenzen sind im Unendlichen, sind aber keine Teile des Unendlichen, sie nehmen vielmehr teil an der Unendlichkeit.Johann Wolfgang von Goethe
→Getrost! Das Unvergängliche, Es ist das ewige Gesetz, Wonach die Ros‘ und Lilie blüht.Johann Wolfgang von Goethe
→Jede Gattung Menschen, die Uniform trägt, imponiert dem großen Haufen und weiß sich ihres Vorzugs meistens sehr gut zu bedienen.Johann Wolfgang von Goethe
→Eigentlich unternehmen wir umsonst, das Wesen eines Dinges auszudrücken. Wirkungen werden wir gewahr, und eine vollständige Geschichte dieser Wirkungen umfaßte wohl allenfalls das Wesen jenes Dinges.Johann Wolfgang von Goethe
→Man soll zu erreichen suchen, die Gedanken der Besten nachzudenken und den Besten gleich zu empfinden.Johann Wolfgang von Goethe
→Wie verfährt die Natur, um Hohes und Niederes im Menschen zu verbinden? Sie stellt Eitelkeit zwischenhinein.Johann Wolfgang von Goethe
→Siehe, wir träumen, wenn wir vom Tode reden. Ich habe manchen sterben sehen; aber so eingeschränkt ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseins Anfang und Ende keinen Sinn hat.Johann Wolfgang von Goethe
→Ich habe die Tage der Freiheit gekannt, ich hab sie die Tage der Leiden genannt.Johann Wolfgang von Goethe
→Wer streiten will, muß sich hüten, bei dieser Gelegenheit Sachen zu sagen, die ihm niemand streitig macht.Johann Wolfgang von Goethe
→Man sagt immer, die Lebenszeit sei zu kurz. Allein der Mensch kann vieles leisten, wenn er sie recht zu nutzen weiß.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Summe unserer Existenz, durch Vernunft dividiert, geht niemals rein auf, sondern immer bleibt ein wunderlicher Rest.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Druckerkunst war schon über hundert Jahre erfunden; dem ungeachtet erschien ein Buch noch als ein Heiliges, wie wir aus dem damaligen Einbande sehen, und so war es dem edlen Dichter lieb und ehrenwert; wir aber broschieren jetzt alles und haben weder vor dem Einbande noch seinem Inhalte Respekt.Johann Wolfgang von Goethe
→Für einen Autor ist es eine tröstliche Aussicht, daß alle Tage neue künftige Leser geboren werden.Johann Wolfgang von Goethe
→Unsere Chemiker fahren fort, die wunderlichsten Dinge zu entdecken, und deine Weissagungen bestärken sich immer mehr. – Da ich von Weissagungen rede, so muß ich bemerken, dass zu unserer Zeit Dinge geschehen, welche man keinem Propheten auszusprechen erlaubt hätte.Johann Wolfgang von Goethe
→Das egoistische Zeitalter kennt keine Ehre; denn die Ehre braucht andere Leute, die sie doch voraussetzt, der Egoist setzt nur sich.Johann Wolfgang von Goethe
→Nur bei verwickelten mißlichen Fällen erkennt der Mensch, was in ihm steckt.Johann Wolfgang von Goethe
→Der Aberglaube gehört zum Wesen des Menschen und flüchtet sich, wenn man ihn ganz und gar zu verdrängen denkt, in die wunderlichsten Ecken und Winkel, von wo er auf einmal, wenn er einigermaßen sicher zu sein glaubt, wieder hervortritt.Johann Wolfgang von Goethe
→Aber im höhern Sinne kommt doch alles darauf an, welchen Kreis das Genie sich bezeichnet, in welchem es wirken, was es für Elemente zusammenfaßt, aus denen es bilden will.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Wahrheit widerspricht unserer Natur, der Irrtum nicht, und zwar aus einem sehr einfachen Grunde: die Wahrheit fordert, daß wir uns für beschränkt erkennen sollen, der Irrtum schmeichelt uns.Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist nichts schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß, als die Schüler allenfalls wissen sollen. Wer andere lehren will, kann wohl oft das Beste verschweigen, was er weiß, aber er darf nicht halbwissend sein.Johann Wolfgang von Goethe
→Man spricht so viel von Geschmack: der Geschmack besteht in Euphemismen. Diese sind Schonungen des Ohrs mit Aufregung des Sinnes.Johann Wolfgang von Goethe
→Jetzt seh‘ ich, jetzt genieß‘ ich erst das Höchste was uns vom Altertum übrigblieb: die Statuen.Johann Wolfgang von Goethe
→Alle bedeutenden Menschen, die in ihrer Lebensweise eine gewisse Regelmäßigkeit und feste Grundsätze besitzen, die viel nachgedacht haben und mit den Angelegenheiten des Lebens kein Spiel treiben, können sehr leicht in den Augen oberflächlicher Beobachter als Pedanten erscheinen.Johann Wolfgang von Goethe
→Wer will was Lebendiges erkennen und beschreiben, Sucht erst den Geist herauszutreiben, Dann hat er die Teile in seiner Hand, Fehlt leider! nur das geistige Band.Johann Wolfgang von Goethe
→Die Blumen haben mir wieder gar schöne Eigenschafften zu bemercken gegeben, bald wird es mir gar hell und licht über alles Lebendige.Johann Wolfgang von Goethe
→Mich deucht, das Größt‘ bei einem Fest ist, wenn man sich’s wohl schmecken lässt.Johann Wolfgang von Goethe
→Es ist keine Kunst, eine Göttin zur Hexe, eine Jungfrau zur Hure zu machen; aber zur umgekehrten Operation, Würde zu geben dem Verschmähten, wünschenswert zu machen das Verworfene, dazu gehört entweder Kunst oder Charakter.Johann Wolfgang von Goethe
→Das Fürchterlichste ist, wenn platte, unfähige Menschen zu Phantasten sich gesellen.Johann Wolfgang von Goethe
→Anmut bringen wir ins Leben, leget Anmut in das Geben, leget Anmut ins Empfangen, lieblich ist’s, den Wunsch erlangen. Und in stiller Tage Schranken höchst anmutig sei das Danken.Johann Wolfgang von Goethe
→Einsam steht der Heilige in seiner Kapelle, Sokrates in seinem Gefängnis, aber ganze Jahrhunderte werden von seinem Schüler Platon begeistert und besessen und von großen Gesetzgebern länger als von Dynastien beherrscht.Johann Wolfgang von Goethe
→Allgemeine Begriffe und großer Dünkel sind immer auf dem Wege, entsetzliches Unglück anzurichten.Johann Wolfgang von Goethe
→Außerordentliche Menschen treten aus ihrer Moralität heraus. Sie wirken zuletzt wie physische Ursachen, wie Feuer und Wasser.Johann Wolfgang von Goethe
→Theorie und Praxis wirken immer auf einander; aus den Werken kann man sehen, wie es die Menschen meinen, und aus den Meinungen voraussagen, was sie tun werden.Johann Wolfgang von Goethe