Johann Nestroy Zitate – Seite 3
→Da ich nicht stolz sein konnte, bin ich demütig geworden, um mir die Scham zu ersparen, niederträchtig zu werden.Johann Nestroy
→Es gibt so viele Ausrottungs- und Vertilgungsmittel, und doch ist noch so wenig Übles ausgerottet, so wenig Böses vertilgt auf dieser Welt, daß man deutlich sieht, sie erfinden eine Menge, aber doch’s Rechte nicht.Johann Nestroy
→Das Volk muß physisch am G’nack gepackt und moralisch mit der Nasen drauf g’stoßen werd’n.Johann Nestroy
→I laß mir mein Aberglaub’n Durch ka Aufklärung raub’n, ’s is jetzt schön überhaupt, Wenn man an etwas no glaubt.Johann Nestroy
→Warum sollte die Gegenwart dem ihre Blicke schenken, der immer mit der Zukunft kokettiert?Johann Nestroy
→„Mein Mann ist schuld an meinem Unglück“, das sagt jede Frau. „Meiner Frau hab‘ ist es zu danken, daß ich unglücklich bin“, das sagt jeder Mann.Johann Nestroy
→Ja, ja – der Körper ist ein hartnäckiger Anbeter des Lebens und lehnt sich auf gegen den Grabesentschuß des Geistes.Johann Nestroy
→Wie albern der Grundsatz über die Unbeständigkeit des Glücks, es gibt gar nix Beständigeres.Johann Nestroy
→Auskennen muß man sich in der Welt, das is die Hauptsach! Lieber andere balbieren als selbst balbiert werden, lieber anderen zu ein Weib verhelfen, als selber eins nehmen.Johann Nestroy
→Recht und Freiheit sind ein paar bedeutungsvolle, aber nur in der einfachen Zahl unendlich groß, drum hat man sie uns auch immer nur in der wertlosen vielfachen Zahl gegeben.Johann Nestroy
→Ja, die Zeit, das is halt der lange Schneiderg’sell, der in der Werkstatt der Ewigkeit alles zum Ändern kriegt. Manchmal geht die Arbeit g’schwind, manchmal langsam, aber fertig wird’s, geändet wird alles!Johann Nestroy
→Die Lieb‘ ist eine Nachtigall, und die Nachtigallen haben das, daß sie im dunklen Laub des Verbotes viel reizender schlagen als auf der offenen flachen Heerstraße der Pflicht.Johann Nestroy
→Die Liebesschwüre der Männer sind lauter Wechsel an die Ewigkeit, in diesem Leben zahlt sie keiner aus.Johann Nestroy
→Guter Mond, du goldne Zwiebel, Ach, ich seh dich äußerst gern, Doch auch du bist gar nicht übel, Hochgeehrter Abendstern.Johann Nestroy
→Wer bewundern will, findet immer was zu bewundern, denn die Bewunderung ist eine Art Aberglauben, die Wunder erwartet.Johann Nestroy
→Sie reden von Ihren Rechten der Geburt, und ich studier grad, ob es recht is, daß Sie geboren sind.Johann Nestroy
→Zur ernsten Besserung wie zum totalen Bösewicht zu schwach, wandelt er den breiten Weg zwischen Reue und Verstocktheit.Johann Nestroy
→Strenge Moralisten sagen: Um glücklich zu sein, muß man alle Leidenschaften aus sich verdammen. Dieser Rat ist ungefähr so gut, als wie wenn man einem, der über enge Stiefel klagt, sagt, er soll sich beide Füß‘ amputieren lassen, damit er kein Verdruß mehr hat.Johann Nestroy
→Ich hab immer wollen für die Nachwelt etwas sein, und man soll bloß für die Mitwelt etwas vorstellen. Der kluge Mann der Gegenwart sagt: Was hat denn die Nachwelt für mich getan? Nichts! Gut, das nämliche tu ich für sie! Und gewissermaßen hat er recht, der kluge Mann der Gegenwart.Johann Nestroy
→Die Zensur is‘ die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur is‘ das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.Johann Nestroy
→Zum Luftschlösserbauen braucht man nicht einmal einen Grund, und in einem Luftschloß hat selbst die Hausmeisterwohnung eine paradiesische Aussicht.Johann Nestroy
→Die Dummheit hat sich hinter ein festes Bollwerk von Eigensinn verschanzt, pflanzt beim Angriff noch die spitzen Pallisaden der Bosheit drauf und steht so unbesiegbar da.Johann Nestroy
→Nein, auf’m Land heraußen is’s schöner, da sagen s‘ doch noch, wenn einer stirbt: Gott hat ihn zu sich genommen. – Aber in der Stadt heißt’s nur: Der Doktor hat ihn unter die Erd‘ gebracht… Boshafte Rasse!Johann Nestroy
→G’spaßige Sachen schreiben und damit nach dem Lorbeer trachten wollen, das ist eine Mischung von Dummheit und Arroganz.Johann Nestroy
→In einem gebildeten Lächeln muß mehr Nichtssagendes liegen… dann muß man es permanent behaupten. So ein Lächeln muß eine spanische Wand sein, hinter welcher man alle seine Gefühle und Empfindungen vor die Leut‘ versteckt.Johann Nestroy
→Jede versteckte Protektion setzt in den Augen der Welt ein strafbares Interesse voraus.Johann Nestroy
→Jede Frau halt‘ ihren Namen, feurig ausgesprochen, für die schönste, geistreiche Red‘.Johann Nestroy
→Sie brauchen nichts zu wissen, Sie sind ein reicher Mann. Aber ich bin ein armer Teufel. Mir muß was einfallen.Johann Nestroy
→Das Glück ist eine leichtfertige Person, die sich stark schminkt und von fern schön aussieht.Johann Nestroy
→Also hat sich der Fall schon wieder ereignet? Nein, was ’s Jahr Onkel und Tanten sterben müssen, bloß damit alles gut ausgeht -!Johann Nestroy
→Jugend ist die Zeit des Lebensgenusses, die Triumphe des Mannesalters und der Reichtum vorgerückter Jahre bieten keinen Ersatz für eine in genußloser Anstrengung vergeudete Jugend.Johann Nestroy
→Betrug is freilich gemein, aber es heißt ja per nefas (mit Unrecht), und aufs per nefas versteh’n sich die anständigen Leut‘.Johann Nestroy
→In den ersten Lebensjahren eines Kindes bringen ihm die Eltern Gehen und Sprechen bei, in den späteren verlangen sie dann, daß es stillsitzt und den Mund hält.Johann Nestroy
→Still schleicht das Schicksal Herum auf dieser Welt, Der eine hat den Beutel, Der andre, der hat’s Geld.Johann Nestroy
→Gedanken sind zollfei! – Ah, nein, es gibt Gedanken, für die man den Zoll mit der Herzensruhe bezahlt.Johann Nestroy
→Für was hängt’s denn da droben, ihr dummen Wolken, wenn’s nit blitzen könnt‘ zur rechten Zeit?Johann Nestroy
→Ich hab‘ feste Grundsätz‘, fest bleib ich dabei. Nur wenn ich ein Geld seh‘, da änder‘ ich’s glei.Johann Nestroy
→Das Schicksal tut doch rein mit die Menschen, was es will; da kann man was sagen von einer Tyrannei. Nach den Grundsätzen des Fortschritts, sollt‘ es schon lang gar kein Schicksal mehr geben.Johann Nestroy
→Sie sagen: Wer nicht arbeit’t, der soll auch nicht essen – und wissen gar nicht, wen sie alles mit diesem Ausspruch zum Hungertod verurteilen.Johann Nestroy