Johann Jakob Mohr Zitate – Seite 4
→Das ist nur eine kraftvolle Zeit, in der das Handeln aus dem Charakter hervorgeht; todtgeschlagen haben sich die Menschen immer.Johann Jakob Mohr
→Die Einsamkeit nimmt uns freundlich und willig auf, wenn wir als Gast und Flüchtling zu ihr kommen; wir dürfen aber nicht auf die Dauer bei ihr wohnen wollen.Johann Jakob Mohr
→Große Leidenschaften sind wie Naturkräfte. Ob sie nützen oder schaden hängt von der Richtung ab, die sie nehmen.Johann Jakob Mohr
→Wer Wind und Strom zu seinen Zwecken benutzt, muß darauf gefaßt sein, daß ihm auch einmal etwas begegnet, was nicht in seiner Absicht lag.Johann Jakob Mohr
→Nicht nur das Hohe bleibt von dem Niedrigen getrennt, auch was auf Gipfeln wohnt, kommt nicht zusammen; nur unten in der Tiefe da berühren sich die Dinge.Johann Jakob Mohr
→Der Jugend fliegt alles zu, die Liebe, das Glück; je älter wir werden, desto weniger gehen unsere Wünsche in Erfüllung; vielleicht darum, weil wir alsdann anfangen, das Vernünftige zu wollen.Johann Jakob Mohr
→Mit Reden kommt man selten darüber ins Klare, was gemacht worden ist; viel weniger darüber, was gemacht werden soll.Johann Jakob Mohr
→Alles Gesprochene wirkt wenigstens als relative Wahrheit, die das Geschriebene entbehren muß.Johann Jakob Mohr
→Das Urtheil des Menschen besteht meist in Comparativen, die aber kein Positiv haben.Johann Jakob Mohr
→Mit Klugheit gut sein, ist die Aufgabe des rechten Staatsmannes; aber wo finden wir ihn?Johann Jakob Mohr
→Allerdings ist die Eigenliebe das Motiv vieler unserer Handlungen, aber es gibt auch eine Eigenliebe höherer, edlerer Art, und daß diese schweige, heißt verlangen, daß etwas anderes in uns wirke als wir selbst.Johann Jakob Mohr
→Um Gold zu gewinnen steigen wir in die Tiefen der Erde, um Perlen zu sammeln tauchen wir in die Abgründe des Meeres; aber geistige Schätze müssen dem Menschen aufgedrungen werden.Johann Jakob Mohr
→Wer besaß bis jetzt die überzeugendste Beredsamkeit? Der Trommelwirbel. Solange die Könige diesen in der Gewalt haben, sind sie immer noch die besten Redner und Volksaufwiegler. Das Fundament aller Staatskunst besteht darin, die Menschen zu täuschen über das, was ihr eigner Vorteil ist.Johann Jakob Mohr
→Feinde können dir mit all ihrer Bosheit und Niedertracht nicht schaden, du hast von ihnen, wenn du christliches Verzeihen übst, den größten Nutzen.Johann Jakob Mohr
→Wir Menschen fragen zu viel nach dem Warum, während alles in der Welt und Natur uns doch auf das Was und Wie hinweist.Johann Jakob Mohr
→Wer scharf zusieht, wird bei den meisten Handlungen der Menschen einen andern Grund als den ostensiblen entdecken.Johann Jakob Mohr
→In der Kunst ist das Wie notwendig, das Was bedeutungsvoll, das Warum gleichgültig.Johann Jakob Mohr
→In der Wissenschaft betrachtet der Geist die Dinge, in der Kunst vermählt er sich mit ihnen.Johann Jakob Mohr
→Man kann über die Welt lachen, sie verachten, sie hassen; aber man darf sich mit ihr nicht entzweien.Johann Jakob Mohr
→Die Poesie ist der wahre heilige Geist, der in Zungen redet und überall und immer verstanden wird.Johann Jakob Mohr
→Ein trefflicher Ausspruch, durch den Mund von tausend Albernen gegangen, erscheint endlich albern.Johann Jakob Mohr
→Die Leidenschaft, wenn sie auf die Stimme der Vernunft horcht, ist schon keine Leidenschaft mehr.Johann Jakob Mohr
→Die öffentliche Meinung ist ein Vexierspiegel, der die Dinge bald zu groß, bald zu klein zeigt, aber immer verzerrt.Johann Jakob Mohr
→Das Leben ist ein Kampf, aus dem wir immer mit Narben und Wunden, selten nur mit Lorbeer herauskommen.Johann Jakob Mohr
→Das Kleine, das die Großen vernachlässigen, rächt sich an ihnen am empfindlichsten.Johann Jakob Mohr
→Was hat denn das Volk von seinen Göttern, wenn es sich nicht ihretwegen prügeln darf?Johann Jakob Mohr
→Den möcht‘ ich sehen, der auf dem Wege zu dem Tempel der Wahrheit wandelt und nicht von Schelmen und Wegelagerern attaquirt wird.Johann Jakob Mohr
→Der Verstand ist nicht seltner der Feind des Gemüts, wie das Gemüt der Feind des Charakters.Johann Jakob Mohr
→Mit all unserer Klugheit machen wir doch nur das Gefäß, das alsbald der Zufall füllt.Johann Jakob Mohr
→Die schwächste Seite des Menschen ist gewöhnlich da, wo er sich am stärksten glaubt.Johann Jakob Mohr