Johann Gottfried Herder Zitate – Seite 4
→Je besser ein Staat ist, desto besser wird in ihm die Humanität gepflegt. Je inhumaner, desto unglücklicher und ärmer.Johann Gottfried Herder
→Der Weise geht auf seinem Wege fort, die menschliche Vernunft aufzuklären, und zuckt nur denn die Achseln, wenn andre Narren von dieser Aufklärung als einem letzten Zwecke, als einer Ewigkeit reden.Johann Gottfried Herder
→Weise Männer bedürfen minder der Könige Freundschaft, als der König des Rats weiser Männer bedarf.Johann Gottfried Herder
→Was der Frühling nicht säete, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen.Johann Gottfried Herder
→Keine andere Dichtungsart versteht dem menschlichen Herzen so feine Dinge so fein zu sagen, als das Märchen.Johann Gottfried Herder
→Die Sonne geht unter, damit Nacht werde und Menschen sich über eine neue Morgenröte freuen können.Johann Gottfried Herder
→Der Mensch ist nie so vergnügt, als wenn er nach Wahn handeln kann, zumal nach einem von andern verdammten, von ihm selbst geformten, Lieblingswahne. Da lebt er recht in seinem Elemente und ist seiner Kunst Meister.Johann Gottfried Herder
→Arm an Reizen ist unser Leben und dürftig an Freuden, wenn wir die Sorgen nicht reißen aus unserer Brust. Graue Haare pflanzen sie auf, dem grünenden Scheitel; zehren der Menschen Gemüth wütend und wütender aus.Johann Gottfried Herder
→Zuviel Keuschheit, die da schwächt, ist ebenso Laster als zuviel Unkeuschheit.Johann Gottfried Herder
→Die höchste Liebe wie die höchste Kunst ist Andacht. Dem zerstreuten Gemüt erscheint die Wahrheit und die Schönheit nie.Johann Gottfried Herder
→Wer den Ton in Dur angibt, dem wird, früher oder später, in Dur geantwortet.Johann Gottfried Herder
→Je gröber der Irrtum, desto kürzer und gerader der Weg zur Wahrheit, dahingegen der verfeinerte Irrtum uns auf ewig von der Wahrheit entfernt halten kann, je schwerer uns einleuchtet, daß er Irrtum ist.Johann Gottfried Herder
→Was nicht in Deiner Macht, O Thor, das wünschest Du; Und was in Deiner Macht, Verlierst Du drüber – Ruh!Johann Gottfried Herder
→Strenge gegen dich selbst! Beschneide die üppigen Reben; desto fröhlicher wächst ihnen die Traube dereinst.Johann Gottfried Herder
→Auch den vertrautesten Freund verschone mit deinem Geheimnis: forderst du Treue von ihm, die du dir selber versagst?Johann Gottfried Herder
→Die Schönheit der Welt ist nur für den ruhigen Genuß geschaffen. Mittels seiner allein teilt sie sich dem Menschen mit und verkörpert sich in ihm.Johann Gottfried Herder
→Der Mensch [ist] zwar ein schwaches Kind, aber doch ein Freigeborner; wenn noch nicht vernünftig, so doch einer bessern Vernunft fähig.Johann Gottfried Herder
→Auch mit wenigem lebt man glücklich; zu verschmähen den Reichtum ist auch Reichtum; nüchtern-fröhliche Armut machet nüchtern, tapfer und fröhlich.Johann Gottfried Herder
→So wie die Flamme des Lichts auch umgewendet hinauf strahlt, So, vom Schicksal gebeugt, strebet der Gute empor.Johann Gottfried Herder
→Die Natur hat an die gebrechliche Hülle des menschlichen Leibes alle Kunst verwandt, die ein Gebilde der Erde fassen kann.Johann Gottfried Herder
→Wie unser Gang ein beständiges Fallen ist zur Rechten und zur Linken, und dennoch kommen wir mit jedem Schritt weiter, so ist der Fortschritt der Kultur in Menschengeschlechtern und ganzen Völkern.Johann Gottfried Herder
→Das Menschengeschlecht wird nicht vergehen, bis dass alles geschehe! Bis der Genius der Erleuchtung die Erde durchzogen!Johann Gottfried Herder
→Wer sich hinsetzt und eine trockene Lehre, einen dünnen Sittenspruch in eine Schale nähet, dem ist die wahre Fabelmuse nie erschienen.Johann Gottfried Herder
→Am innigsten aber wird Sprache und Rede durch Umgang gebildet; und leider wir Deutsche nutzen den Umgang zu Bildung unsrer Sprache und Rede fast gar nicht: daher heißen wir bei andern Nationen so oft stumme, oder ungeschickt Sprechende, grobe Barbaren.Johann Gottfried Herder
→Die Zeit hilft alles tragen, die lindernde macht alle Schmerzen, alle Qualen leicht.Johann Gottfried Herder
→Das eine Menschengeschlecht hat sich allenthalben auf der Erde klimatisiert.Johann Gottfried Herder
→Die erste und letzte Philosophie ist immer Religion gewesen. Auch die wildesten Völker haben sich darin geübt: denn kein Volk der Erde ist völlig ohne sie, so wenig als ohne menschliche Vernunftfähigkeit und Gestalt, ohne Sprache und Ehe, ohne eigene menschliche Sitten und Gebräuche gefunden worden.Johann Gottfried Herder
→Ein Kind, dem nie Märchen erzählt worden sind, wird ein Stück Feld in seiner Seele haben, auf dem in späteren Jahren nichts mehr angebaut werden kann.Johann Gottfried Herder
→Fürchterlicher ist den Bösen nichts, als derer, die sie hassen, fern erworb’ner, schöner Ruhm.Johann Gottfried Herder
→Dein Wesen sei dein Beruf, was keiner als du tun kannst und sollst, das tue, so tust du recht.Johann Gottfried Herder
→Ob Homer für uns Deutsche übersetzt werden solle? Das Fortschreitende seiner Manier, und die beständig zirkelnden und wiederkommenden Züge in seinen Bildern sind kaum übersetzbar.Johann Gottfried Herder
→Abgetrennt vom Leibe gedeihet kein Glied mehr; Menschen von Menschen getrennt sind ein entfallenes Haar.Johann Gottfried Herder
→Alle zerstörenden Kräfte in der Natur müssen den erhaltenden Kräften mit der Zeitenfolge nicht nur unterliegen, sondern auch selbst zuletzt zur Ausbildung des Ganzen dienen.Johann Gottfried Herder