Johann Gottfried Herder Zitate – Seite 3
→Pflichten und Rechte gehören zusammen, wie obere und untere, wie die rechte und die linke Seite. Was hier konkav ist, ist dort konvex und bleibt dieselbe Sache.Johann Gottfried Herder
→Nichts in der Welt hat mehr Sprünge und kühne Würfe als die Lieder des Volkes.Johann Gottfried Herder
→Mäßigkeit des sinnlichen Genusses ist ohne Zweifel eine kräftigere Methode zur Philosophie der Humanität, als tausend gelernte künstliche Abstraktionen.Johann Gottfried Herder
→Nicht darauf beruht unser Heil, daß alles komme, wie wir es gerne nehmen, sondern daß wir es gerne nehmen, wie es kommt.Johann Gottfried Herder
→Seine Muttersprache verstehen, recht und andringend reden, gescheit und vernünftig schreiben lernen, muß jetzt ein jeder. Es ist ein redendes und schreibendes Jahrhundert; das folgende wird es nach allen gegebenen Anlagen nicht minder werden.Johann Gottfried Herder
→Es ist das Los der Menschen und Bestimmung zur irdischen Glückseligkeit weder ans Herrschen, noch ans Dienen geknüpft. Der Arme kann glücklich, der Sklave in Ketten kann frei sein: der Despot und sein Werkzeug sind meistens in ganzen Geschlechtern die unglücklichsten und unwürdigsten Sklaven.Johann Gottfried Herder
→Jeder Lehrer muß seine eigene Methode haben, er muß sie sich mit Verstande erschaffen haben, sonst frommt er nicht; ein blinder Führer der Blinden!Johann Gottfried Herder
→Wie oft hat der Ton eines Gesanges, der simple Gang einiger himmlischer Töne einen Menschen aus dem tiefsten Abgrund der Traurigkeit bis in den Himmel erhoben.Johann Gottfried Herder
→Waren die Römer weiser und glücklicher, als es die Griechen waren? Und sind wir’s mehr als beide?Johann Gottfried Herder
→Dem Künstler sind Götter und geistige Wesen nicht blos personisirte Abstrakta, so bald er sie in Handlung kann erscheinen lassen.Johann Gottfried Herder
→Ein bescheidenes Gefühl wünscht wenig; es beschneidet der fernhin flatternden Phantasie die Flügel. Diejenigen Wünsche aber, die es in seiner stillen Einsamkeit ausbrütet, sind um so gewisser erfreuliche Boten einer schönen Zukunft.Johann Gottfried Herder
→Durch feine Spekulationen ist nie der Geist einer Nation geändert, aber durch große Beispiele allemal.Johann Gottfried Herder
→Gute Handlungen bleiben nie ohne gute Folgen. Früh oder spät kommt ihr Lohn.Johann Gottfried Herder
→Das gemeinste Werk wird uns schwer, sobald es nur der Körper verrichtet, aber die Liebe macht uns das schwerste Geschäft leicht; sie giebt uns zur langwierigsten, entferntesten Bemühung Flügel.Johann Gottfried Herder
→Der tiefste Grund unsres Daseins ist individuell, sowohl in Empfindungen als in Gedanken.Johann Gottfried Herder
→Schwere des Goldes Wer Gold siehet, und wär‘ er selbst der Gerechtigkeit Waage mit dem eisernen Arm, neiget sich nach dem Gewicht.Johann Gottfried Herder
→An keinem Umstande, glaube ich, läßt sich der eigentliche Charakter eines Mannes oder einer Nation so unterscheidend erkennen als an der Behandlung des Weibes.Johann Gottfried Herder
→Aufklären heißt nicht bilden; alle Aufklärungsanstalten verfehlen nicht allein, sie vernichten den letzten Zweck aller Bildung: Menschheit und Glückseligkeit.Johann Gottfried Herder
→Nehmt die äußere Hülle weg, und es ist kein Tod in der Schöpfung; jede Zerstörung ist Übergang zum höhern Leben.Johann Gottfried Herder
→Schönheit der Nachtigall ist der Nachtigall liebliche Stimme, Schönheit des Weibes ist sanfte gefällige Treue.Johann Gottfried Herder
→Wir lieben immer mehr das Halbe als das Ganze, den versprechenden Morgen als den Mittag in höchster Sonnenhöhe.Johann Gottfried Herder
→Im Feuer der Widerwärtigkeit und auf dem Amboß der Armut härtet sich edles Metall, während unedles zerrinnt und zerstiebt.Johann Gottfried Herder
→Du bist tugendhaft gewesen: zeige mir deine Tugend auf. Sie ist null, sie ist nichts! Sie ist ein Gewebe von Entsagungen, ein Fazit von Zeros.Johann Gottfried Herder
→Alle wissen wir, daß die Echo uns nur den Schall unserer Worte zurück gibt, daß, wie wir fragen, sie uns antworte.Johann Gottfried Herder
→Gibt die Buchdruckerkunst nicht dem Wort Allgegenwart Gemeinnutz und Ewigkeit?Johann Gottfried Herder
→Der Aberglaube macht die Gottheit zum Götzen, und der Götzendiener ist um so gefährlicher, weil er ein Schwärmer ist.Johann Gottfried Herder
→Edelleute mit Renten leben auf dem Lande, oder vielmehr in den Wäldern, wo sie denn auch so wild werden als die Tiere, die sie jagen.Johann Gottfried Herder
→Wahrheit und Gerechtigkeit, die Ordnerinnen der Welt, als sie sich ein inneres Heiligtum suchten, fanden sie es auf Erden nirgends als im Geist, in der Brust des Menschen. Da wohnen sie noch; da tönt ihre Stimme wieder.Johann Gottfried Herder
→Rechnen muß jeder Knabe lernen, damit er sein Leben berechne, denn die gesamte Vernunft, zumal die Führung menschlicher Dinge, heißt Rechnen.Johann Gottfried Herder
→Wir leben in der Zeit; folglich müssen wir auch mit ihr und für sie leben und leben lernen.Johann Gottfried Herder
→Sophokles Philoktet leidet nicht mit brüllendem Geschrei. Die Helden Homers fallen nicht mit Geschrei zu Boden. Schreien kann nicht ein nothwendiger Charakterzug einer Helden- und Menschlichen Empfindung seyn.Johann Gottfried Herder
→Ein Weiser wird gefragt, warum ihn Gott so gesegnet habe in seinem Leben? „Weil ich die kleinste Pflicht wie die größte tat“, antwortete er, „darum hat mich Gott gesegnet.“Johann Gottfried Herder
→Wie unser Gang ein beständiges Fallen ist zur Rechten und zur Linken, so ist der Fortschritt der Völker zu Cultur.Johann Gottfried Herder
→[…] Und im menschlichen Leben sollte nicht eben dies Gesetz walten, das, innern Naturkräften gemäß, aus dem Chaos Ordnung schafft und Regelmäßigkeit bringt in die Verwirrung der Menschen? Kein Zweifel! wir tragen dies Principium in uns, und es muß und wird seiner Art gemäß wirkenJohann Gottfried Herder