Jeremias Gotthelf Zitate – Seite 7
→Liebe und Treue bestehen nur zwischen Herzen und Herzen, nicht zwischen Geld und Geld, nicht zwischen Wollust und Wollust, nicht zwischen Hochmut und Hochmut, am allerwenigsten zwischen Eitelkeit und Eitelkeit.Jeremias Gotthelf
→Die Ehe ist das Höchste in des Menschen Leben, sie fordert die größte innere Vollendung, sie gibt den edelsten Kräften Raum, sie stellt Göttergleiches dar.Jeremias Gotthelf
→Um der Zukunft willen soll der Mensch die Vergangenheit hochhalten, sie soll ihm heiligen die Gegenwart.Jeremias Gotthelf
→In der kalten Ruhe liegt die größte Überlegenheit, liegt das beherrschende Element; sie ist aber wenigen Menschen eigen.Jeremias Gotthelf
→Denn selbst sehen und erkennen können die meisten Menschen nicht, sie sind blind geboren, den Star muss man ihnen stechen. Mancher, im Unrat geboren, merkt ihn nicht, bis man ihm die Nase darauf stößt und ihm sagt: ‚Das stinkt‘.Jeremias Gotthelf
→Der Mensch tut so selten etwas Gutes, daß er sich ordentlich zu dem hingezogen fühlt, der ihm Gelegenheit dazu gegeben hat, etwas Löbliches zu vollbringen, und seinem Gewissen Stoff, ihn auch einmal zu rühmen.Jeremias Gotthelf
→Wohl dem, der seinem Leben einen Hauptpfeiler setzt, den keine Gewalt zertrümmern, kein Tod in Staub verwandeln kann!Jeremias Gotthelf
→Wo Löcher und Moräste sind, da hat Gott es wohl gemeint, wenn er Steine dazu gelegt hat, mit den Steinen kann man die Löcher vermachen, eins ist wider das andere gut.Jeremias Gotthelf
→Man muß begreifen lernen, wie hohe Gesinnung sein kann bei gemeiner Arbeit, und wie unrecht jeder tut, der von der äußern Beschäftigung auf den innern Wert des Menschen schließt.Jeremias Gotthelf
→Wo Ordnung sein soll, muß Disziplin sein, das ist aber nur möglich, wo Gerechtigkeit ist, jeder seine Pflicht tut.Jeremias Gotthelf
→Freundlichkeit ist ein gar holdes Wort und eine viel wichtigere Tugend, als man es gewöhnlich glaubt.Jeremias Gotthelf
→In starken Gemütern [ist] kein langes Zögern […], wenn einmal ein Weg offen steht.Jeremias Gotthelf
→Es gibt verschiedene Kleider in der Welt, seidene und zwilchene, aber nur ein Menschenherz.Jeremias Gotthelf
→Man kann nicht genug daran denken, wenn man ein arm Kind zur Kirche trägt, wie nötig dasselbe Gott habe, wenn das Elend der Sünde es nicht verschlingen soll.Jeremias Gotthelf
→Achtet man sich des Kleinen, stößt sich daran, nimmt es als eine Bürde auf, so wird sie akkurat so schwer wie das schwerste Elend.Jeremias Gotthelf
→Das Leben hienieden ist ein Kampf, und es wird niemand gekrönt, er kämpfe denn recht.Jeremias Gotthelf
→In wem der Geist des Irrtums ist, der vermag nie und nimmer die Wahrheit zu erkennen.Jeremias Gotthelf
→Je größer ein Elend ist, desto dankbarer ist man für jede Hilfe, und der erste helfende Mensch, wenn er schon nicht der ersehnte ist, wird zum Engel, zum eigentlichen Gottesboten.Jeremias Gotthelf
→Wer im Kleinen ungetreu ist, wird der treu im Großen werden? Und wer an Vater oder Mutter, an Weib und Kindern ein Schelm ist, kann der ein Ehrenmann sein gegenüber seiner Gemeinde oder gar dem Staate?Jeremias Gotthelf
→Ein einziger Blick, aus dem Liebe spricht, gibt der Seele Kraft und die Gewißheit, daß man nicht aus den Grenzen der Liebe gestoßen worden [ist].Jeremias Gotthelf
→Ich erfahre es täglich mehr, daß da, wo man am meisten vom Herz redet, die Herzlosigkeit am größten ist.Jeremias Gotthelf
→Ist das nicht eine große Gabe, wenn man die Kraft empfangen hat, dem Willen Gottes sich zu unterziehen, um das Genügen, welches übrighaben und Mangel leiden kann und beides unbeschwert?Jeremias Gotthelf
→Es ist so herrlich, eine Seele sein nennen zu können, und doch können so viele Menschen sich nur über neue Kleider freuen.Jeremias Gotthelf
→Dem sagt man jetzt altväterlich, wenn ein Mensch von Herzen für eine Wohltat danket; man sollte sich schämen.Jeremias Gotthelf
→Wir sind dazu da, einander das Leben zu versüßen und zu erleichtern, und nicht, es zu verbittern und mühselig zu machen.Jeremias Gotthelf
→Das Leben bildet den Charakter, die Schule gibt nur das Wissen, und weil man die Schule vergöttert, leidet man jetzt an dem schweren Übel, daß man wohl allerlei Wissen hat, aber schrecklichen Mangel an Charakter.Jeremias Gotthelf
→Putz dein Herz alle Abend aus von allem täglichen Unrat, was sich ansetzen will, was nicht hineingehört, und absonderlich von allem, was nichts bedeutet und doch sich schwer machen will.Jeremias Gotthelf
→Die Weisheit, die von innen heraus kommt, an vernünftigen Gedanken schafft und sie weiht mit höheren Gefühlen, ist aus der Mode gekommen.Jeremias Gotthelf
→Die Liebe teilt das Los aller menschlichen Dinge, je fleischlicher etwas ist, desto rascher geht’s vorüber, je mehr Geistiges ihm beigemischt ist, desto länger dauert es.Jeremias Gotthelf
→Es gibt keine gefährlichere Stellung auf Gottes Erde, als den Kopf gen Himmel zu strecken, während man nichts unter den Füßen hat.Jeremias Gotthelf
→Wen Gott doktert, der geht an diesem Doktern nicht zugrunde; er ist kein junger Pfuscher, der sich im Zeug vergreift und pfundweise gibt, was man bloß lotweise verträgt, er kennt das Maß, was einer ertragen mag, und was ihm gut ist.Jeremias Gotthelf
→Recht ist recht, und schlecht ist schlecht, und da hat mir niemand was zu befehlen als mein Gewissen und Gott.Jeremias Gotthelf
→Bei wahrem Leid schlägt kein Worttrost an, aber das Kommen, das Nichtverlassensein erhebt, und ein einziger Blick, aus dem Liebe spricht, gibt der Seele Kraft.Jeremias Gotthelf
→Sie sind selten, die Augenblicke im Menschenleben, wo in Weh und Wonne die heiligen Fluten weit über alles Denken gehen und den Menschen versenken in den tiefen Brunnen heiliger Andacht, süßen Bangens, heißen Sehnens.Jeremias Gotthelf