Jeremias Gotthelf Zitate – Seite 2
→Eine schwere, weite Reise liegt vor den Jungen; darum hat Gott ihnen Reisekraft- und Lust ins Herz gegeben; wohl ihnen, wenn sie munter sind und klug, Lust und Zeit wohl nützen und sorgfältig achten auf den Weg!Jeremias Gotthelf
→Gar feinen Sinn haben die Menschen für die Schwäche der Nächsten; wenn der Sinn in allem so fein wäre, so wären wir sehr feine Menschen.Jeremias Gotthelf
→Betrachte man nichts das Verlorne, sondern das Empfangne, das niemand schuldig war zu geben.Jeremias Gotthelf
→Es ist doch die schönste Sache, wenn man Freude hat an dem, was man tun soll in der Welt.Jeremias Gotthelf
→Es gibt Worte, sie gehen in den Kopf wie Splitter ins Fleisch: man merket es nicht. Erst nach einer Weile fangen sie an zu schmerzen und zu eitern, und oft hat man seine liebe Not, ehe man sie wieder rauskriegt.Jeremias Gotthelf
→Was sind Menschen zu reden und zu tun imstande, wenn in ihren Bereich eine Kuh läuft, welche sie hoffen mit Streicheln und Sanftmut dahin zu bringen, daß sie sich melken läßt!Jeremias Gotthelf
→Das ist eine Merkwürdigkeit, daß echter Haß sich weit leichter zeigt, als echte Liebe. Der Liebe schämt man sich, des Hasses nicht.Jeremias Gotthelf
→Man spricht viel vom guten Ton; der wahre gute Ton für alt und jung, für Reiche und Arme und für alle fünf Weltteile wäre doch der milde Ton, der freundliche Ton, in welchem die Liebe liegt, welche aus dem Herzen kommt.Jeremias Gotthelf
→Was die Sonne bescheint, das wird erträglicher, milder, lieblicher, selbst der Menschen Pein.Jeremias Gotthelf
→Es ist wohl keine Stunde bitterer im Leben als die, in welcher der Glaube an die Menschheit bankrott werden will.Jeremias Gotthelf
→Ist der Glaube einmal hin, kömmt er nimmer wieder, so wenig als die Unschuld, welche verloren gegangen. Das ist eine Wahrheit, welche die Jungen nicht vergessen sollten und doch so oft vergessen.Jeremias Gotthelf
→Es ist dem Sterblichen selten gegeben, einen Kampf recht auszukämpfen, wie hoch er seine Seele auch heben mag in göttlichen Stunden, hinunter auf die Erde muß sie wieder.Jeremias Gotthelf
→Träumt nur, liebe Leute, aber ob dem Träumen verträumt das Leben nicht, sondern ob dem Träumen lernet Ringen nach einem hohen, schönen Ziele, nach der Vervollkommnung eurer selbst.Jeremias Gotthelf
→Jedes Leben erstarret, wenn dem alten nichts neues, vollkommeneres zugeführt wird.Jeremias Gotthelf
→Ist auch das Wirken wenig, so ist doch das Wollen mein, und dieses wird Gott auch ansehen.Jeremias Gotthelf
→Der Donner Gottes sprengt Herzen auf und macht sie weich, welche gegen alles menschliche Gerede eine Steinwand waren.Jeremias Gotthelf
→Drei Dinge dürfen nicht fehlen: ein weiser Rat, ein festes Wort und saubere Finger. Das sind drei Worte und drei Dinge, welche nicht zu oft beisammen sind, aber beisammen sein müssen, um jemand zum Manne zu machen.Jeremias Gotthelf
→Das ist leider so, daß, wenn das Gemüt verstimmt ist, es alles unrecht auslegt und jede Berührung falsche Töne gibt.Jeremias Gotthelf
→In tiefer Demut muß der Mensch sich beugen, wenn Gott es ihm verwehrt, das Beste, welches er in sich trägt, zur äußeren Gestaltung kommen zu lassen; da ist’s, wo der Mensch das stille Genügen erlernen muß, das zufrieden ist mit dem Besitz, wenn die Welt ihn auch nicht sieht.Jeremias Gotthelf
→So, wie man durch sein Tun sich inwendig eine Gewohnheit bereite, so mache man sich auswendig einen Namen. An diesem Namen, an dem Ruf, der Geltung unter den Menschen, arbeite ein jeder von Kindheit an bis zum Grabe. […]Jeremias Gotthelf
→Was man zu fordern hat, vergißt der dümmste Bub nicht; aber gar kurz sind die Gedächtnisse für das, was man eingezogen hat.Jeremias Gotthelf
→Das ist auch eine Kunst, im Kleinsten getreu zu sein und das Höchste im Herzen zu tragen.Jeremias Gotthelf
→Kinder sind Engel Gottes, gesandt, die Eltern zu heiligen, zu erheben, zu schützen und zu bewahren.Jeremias Gotthelf
→Mißverständnisse sind schrecklich, sie wachsen mitten aus der Liebe heraus, sie wachsen zwischen die Herzen hinein und sprengen sie voneinander.Jeremias Gotthelf
→Je unbestimmter die Gefahr ist, welcher man entgegengehet, desto größer ist das Grauen, mit welchem man sich plagt.Jeremias Gotthelf
→Wir sollen geben und nehmen lernen und beides unbeschwert, das heißt in der Liebe, und beides ist gleich schwer.Jeremias Gotthelf
→Es gibt in jeglichem Leben harte Schläge, wie es in jeglichem Sommer Gewitter gibt; und je schöner der Sommer ist, um so mächtiger donnern die einzelnen Gewitter über die Erde.Jeremias Gotthelf
→Mit nichts kann man sich mehr versündigen als mit Klagen, wo man doch alle Ursache hätte, Gott zu loben und zu preisen.Jeremias Gotthelf
→Mit dem ABC kann man richten, Krieg und große Sachen schlichten. Mit erfrorenen Fingern macht man keinen Knoten auf; mit erkältetem Gemüt wird Leichtes schwer vollbracht.Jeremias Gotthelf
→Die Freundlichkeit ist die freundlichste aller Tugenden, hat unter allen das lieblichste Gesicht, sie ist der Schlüssel zu allen Herzen; sie wird viel zu wenig beachtet, viel zu wenig bei den Kindern darauf gesehen; tausendmal des Tages sollteman daran erinnern.Jeremias Gotthelf
→Der Mensch kennt selten den wahren Wert eines angeborenen Schatzes eher, als bis er ihn verloren hat.Jeremias Gotthelf
→Wenn doch die Leute dächten, daß nicht Gaben Gott wohlgefallen, sondern das Herz, das die Gaben gibt, und daß Gott dem Menschen Verstand gegeben, daß er ihn anwende auch im Austeilen seiner Gaben!Jeremias Gotthelf
→Es gibt kein Ding auf der Welt, welches nicht zu etwas gut ist, so sagt ein altes Sprichwort, und richtig gefaßt, hat das alte Sprichwort recht.Jeremias Gotthelf
→Es gibt Herzen, denen nichts fremd ist, es gibt Zeiten, wo einem auf der Seele brennt, was hundert Stunden weit von einem vorgeht.Jeremias Gotthelf
→Das Wort „erwärmen“ ist ein gar prächtig, herrliches Wort. Wärme ist Leben, Kälte ist Tod.Jeremias Gotthelf
→Vergiß nie, daß die Liebe die Hauptsache ist und nicht das Geld, und mach nicht, daß das Geld der Rost wird, welcher die Liebe frißt.Jeremias Gotthelf