Jakob Wassermann Zitate – Seite 1
→Nicht im Wirklichen und Greifbaren spielt sich das entscheidende Leben der Menschen ab, das Tiefste, woran der Sterbliche seine Seele bindet, ist Traum: So werden Glück und Unglück zu bloßen Namen.Jakob Wassermann
→[Für den Menschen] wird von […] höherer Wichtigkeit die Frage, wie er sich zur Allgemeinheit verhält und wie die Allgemeinheit zu ihm. Daraus erwächst ihm die Erkenntnis seiner Lebensaufgabe und, je nach der Entscheidung, die Kraft zu ihrer Erfüllung.Jakob Wassermann
→Wir können der Wirklichkeit nicht habhaft werden. Sie muß gestutzt, gekürzt, geknetet, ja, sie muß umgeglüht werden, und der Ofen, in dem die Umglühung vorgenommen wird, ist die Phantasie.Jakob Wassermann
→Die öffentliche Meinung, ein Ding, ebenso feig wie ungreifbar, orakelt nur aus sicheren Hinterhalten.Jakob Wassermann
→Es ist sehr schwer, das Einfache und Menschliche zu sehen, und noch viel schwerer, es zu tun, außerordentlich schwer.Jakob Wassermann
→Ein Mensch, der beständig auf dem Meer gelebt hat und plötzlich auf einen kleinen Binnensee versetzt wird, findet sich in den Maßen und Entfernungen schwer zurecht.Jakob Wassermann
→Die Verbindung, die der Stolz in einem mit der Furcht vor Erniedrigung eingeht, ist für die Sittlichkeit und Freiheit des Handelns die schädigendste.Jakob Wassermann
→Die menschliche Seele, arm und reich, hat unendliche Fähigkeiten und Verwandlungen.Jakob Wassermann
→Wenn ein Buch die Kraft besitzt, daß ich mich in seiner Gesellschaft vergessen kann, dann werde ich zum Leser.Jakob Wassermann
→Es bedarf nur eines leisen Glockenschlags der Phantasie, eines Stichworts von drüben, wo die Träume sind, daß ich bin, wo ich nie gewesen, ich Wege gehe, die ich nie gekannt.Jakob Wassermann
→Wer ein Ziel hat und dafür leiden kann, den brauchen wir. Und sonst, wie schön ist es doch! Droben ist der Himmel, unten ist die Erde, in der Mitte steht der unsterbliche Mensch.Jakob Wassermann
→Wer zur Musik nicht das allerreinste Feuer bringt, Urtiefenfeuer, dessen Blut verwandelt sie in Leim, dessen Geist in einen Kehrichthaufen.Jakob Wassermann
→Es hängt von der Breite des Schicksals ab, wieviel unvergeß- und unverwischbare Spuren es in der Seele hinterläßt.Jakob Wassermann
→Doch ein andres ist das Leben und ein andres die Idee; ein andres, den Mächtigen zu willfahren, weil es zwecklos ist, ihnen zu trotzen, und ein andres, ihrer zu vergessen, eingeschlossen und gefeit in der goldenen Wohnung der Philosophie.Jakob Wassermann
→Wo Verrat von allen Lippen quillt, flieht der Tüchtige in den Kreis fruchtbarer Neigungen.Jakob Wassermann
→Die Klüfte der Erde sind zugeschlossen, nur die Ahnung bleibt, dass herrschsüchtige Dämonen sind.Jakob Wassermann
→Das Wandern und Schweifen ist eine grund- und tiefdeutsche Eigenschaft. Immerfort sind sie unterwegs. Kärrner, Kaufleute, Künstler, Dichter, Mädchen und Knaben.Jakob Wassermann
→Jede ungewöhnliche Geistes- und Charakterleistung beruht auf einer sublimierten Verwandlungskunst.Jakob Wassermann