Jakob Bosshart Zitate – Seite 4
→Der Bauer hat etwas Fatalistisches; der Städter ist des Wahns, es lasse sich alles erzwingen, man müsse nur die Ziele ausstecken. Der eine lässt wachsen, der andere will wachsen.Jakob Bosshart
→Es ist ein irriger Glaube, der da erwartet, die „verkommene“ kapitalistische Welt werde eines Tages von selber zusammenstürzen oder sich eines Morgens zertrümmern lassen.Jakob Bosshart
→Es ist wunderbar, wie die Natur manchmal bedeutende Persönlichkeiten durch Generationen hindurch vorbereitet – Vererbung, Blutmischung, Zufall -.Jakob Bosshart
→Merkmal Schilt nicht den alternden Strom, weil er trübe zum Weltmeer flutet, Denn auch der Schlamm, den er führt, ist seiner Stärke ein Teil.Jakob Bosshart
→Die Entwicklung der Technik, der Industrie, kurz der äußerlichen Zivilisation ging so rasch, daß die innere nicht zu folgen vermochte, denn die geht immer langam voran, weil sie ihrer Natur gemäß solid sein muß.Jakob Bosshart
→Gibt es in der Welt etwas, worüber wir nicht lachen können? Ja, diese Gabe des Lachens, wie seltsam und wie köstlich ist sie, und wie erlösend kann sie uns werden. Existiert ein Hymnus auf das Lachen?Jakob Bosshart
→Späteren Zeiten wird es noch viel klarer werden als uns, dass unser Elend von der Herrschaft des Geldes und der Industrie und von der falschen Einschätzung der Lebensgüter herstammt.Jakob Bosshart
→Es ist eine traurige Tatsache: Man muß das Menschliche und die Menschlichkeit immer gegen die Menschen verteidigen.Jakob Bosshart
→Den Künstler muß nach jedem vollendeten Werk die Angst überfallen, er könne sich nicht mehr übertreffen.Jakob Bosshart
→Religionen sind wie Särge und Wiegen: man legt uns hinein, fragt keiner, wie wir liegen.Jakob Bosshart
→Es muß einer schon in vielen Stücken abgestorben sein, bis er sich alt fühlt. Der gesunde Geist kommt sich immer jung vor.Jakob Bosshart
→Einsamkeit ist ohne Gemeinschaft nicht möglich, so wenig wie das Nichts ohne das Sein.Jakob Bosshart
→Das wahrhaft Große ist daran kenntlich, daß es nicht nachgeahmt werden kann, es ist etwas Einziges. Eine technische Erfindung, eine Maschine kann großartig sein, sie kann etwas von der Art des Großen haben, aber sie kann nie wirklich groß sein.Jakob Bosshart
→Die Presse, dieser unaufhörliche Regen, der alles verwäscht, aber auch zum Überschwang führen kann, ist der größte Feind der geistigen Selbständigkeit, unkontrollierbar, vom Geld gekauft, dem Geld verklaut. (verklauen = fest verbinden)Jakob Bosshart
→Das größte Elend hienieden ist nicht das soziale, sondern die Verkümmerung so mancher Menschenseele.Jakob Bosshart
→Das Gute ist dem Göttlichen ebenso fremd wie das Böse. Gott hat mit moralischen Werten nichts zu schaffen.Jakob Bosshart
→Was unser Staatswesen unsicher macht: Wir besitzen politisch die Demokratie, aber unser wirtschaftliches Leben ist auf einem autokratischen Prinzip aufgebaut, Kapitalismus und Arbeiterausbeutung.Jakob Bosshart
→Wer die Menschen erziehen will, hüte sich davor, stets auf sie zu drücken, etwas Lüpfen tut bessern Dienst.Jakob Bosshart
→Es gibt eine Flucht in die Welt, wie es eine Flucht aus der Welt gibt, jene ist sogar die weitaus häufigere.Jakob Bosshart
→Will der Sozialismus sich unter Ausschluß der Intellektuellen durchsetzen, so verfällt er der Stümperei in allem.Jakob Bosshart
→Der Sozialismus muß eine Sache der Menschheit sein und darf nicht zur Sache einer Klasse herabgewürdigt werden.Jakob Bosshart
→Das neunzehnte Jahrhundert hat den Klassizismus, die Romantik, den Naturalismus totgeschlagen; was bleibt dem zwanzigsten Jahrhundert übrig? Schlagt die Afterkultur tot!Jakob Bosshart
→Die Jugend haßt das Alter, weil es sie zu hemmen droht; das Alter haßt die Jugend, weil sie den Besitz bedroht.Jakob Bosshart
→Der Mystiker sagt: Die Welt wird ganz von mir aufgenommen, sie geht in mich ein, wird mir assimiliert. So werde ich eins mit dem All.Jakob Bosshart
→Das Weltübel ist die Machtgier im Großen und Kleinen, in Staaten, Korporationen, Parteien, auch im einzelnen Individuum.Jakob Bosshart
→Welche Verheerungen und Verrenkungen in den Köpfen, welche Geblähtheit hat Nietzsches Buch und Schlagwort vom Willen zur Macht hervorgerufen!Jakob Bosshart
→Wenn man nicht aus Erfahrung wüßte, daß das Schlimme zum Guten ausschlagen muß, wie wäre das Leben manchmal zu ertragen?Jakob Bosshart
→Der Selbstbetrug ist der häufigste Betrug und auch der schlimmste. Er kann tragisch werden. Er kann ein Lebenswerk verunmöglichen.Jakob Bosshart