Hildegard von Bingen Zitate – Seite 1
→Je mehr der Mensch durch wahre Selbstzucht die Herrschaft über sich erlangt, desto bereiter neigt er sich in barmherziger Liebe dem hilfsbedürftigen Nächsten zu.Hildegard von Bingen
→Daher soll kein Mensch, der etwas Gutes erreichen will, sich selbst sein Verderben vorhalten. Ist Gott doch das höchste Gut und läßt keine gute Tat ohne ihren Lohn.Hildegard von Bingen
→Jedes Geschöpf ist mit einem anderen verbunden, und jedes Wesen wird durch ein anderes gehalten.Hildegard von Bingen
→Leidet aber ein Mensch unter großer Trauer, so soll er hinlänglich bekömmliche Speise zu sich nehmen, damit er durch die Nahrung wieder belebt wird, weil die Traurigkeit auf ihm lastet.Hildegard von Bingen
→Im Menschen sind Feuer, Luft, Wasser und Erde, und aus ihnen besteht er. Vom Feuer hat er die Wärme, von der Luft den Atem, vom Wasser das Blut und von der Erde den Körper. Dem Feuer verdankt er das Sehen, der Luft das Hören, dem Wasser die Bewegung und der Erde seinen Gang.Hildegard von Bingen
→Ich, die Liebe, bin aller Grüne ein milder Hauch, indem ich Blüte und Frucht aller Tugendkraft hervorbringe und sie in den Gesinnungen der Menschen festlege und aufbaue.Hildegard von Bingen
→Die Seele ist die Herrin, das Fleisch ist die Magd, denn dadurch, daß die Seele ihrem Leib das Leben mitteilt, hat sie ihn in der Gewalt, und der Leib gibt sich im Empfangen des Lebens der Seele hin.Hildegard von Bingen
→Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann heißen, ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden.Hildegard von Bingen
→Nun hat aber die Gnade Gottes den Menschen, der sich auf die Vernunft stützt, erschaffen, damit er in der Erkenntnis des Guten und Bösen Gerechtigkeit wirke und aus dieser Erkenntnis heraus das Gute erstrebe und das Böse von sich werfe.Hildegard von Bingen
→Hüte dich, o Mensch, höher emporzusteigen, als deine Kraft dich zu tragen vermag.Hildegard von Bingen
→Sind doch in der ganzen Natur […] bestimmte verborgene Geheimnisse Gottes verhüllt, die kein Mensch, auch kein anderes Geschöpf, kennen oder empfinden kann, es sei denn, daß es ihm von Gott besonders geschenkt wird.Hildegard von Bingen
→Trage Vorsorge für deinen Garten, den Gottes Gabe gepflanzt, und sei auf der Hut, daß seine Gewürzkräuter nicht verdorren. Schneide vielmehr das Faule von ihnen ab, wirf es weg – denn es erstickt das Wachstum – und bringe es so zum Blühen.Hildegard von Bingen
→Er, der Mensch, nähere sich Gott durch das von ihm aufgestellte Gesetz, und er wird ihn finden. Es wird ihm die Speise des Lebens und das heilbringende Wasser gereicht, sodaß er ferner weder Hunger noch Durst leidet.Hildegard von Bingen
→Kein Mensch schaut jenes erhabene Gebirge, in dem Gottes Wissen ruht, und zumal nicht den Gipfel des Berges. Er kann ihn nicht ersteigen und wird weder Seine Geheimnisse kennen noch das Geheimnis derer, die immerfort vor Seinem Angesicht stehen.Hildegard von Bingen
→Du hast sehr viel Einsicht in dir, es wird aber auch viel Verständnis von dir verlangt werden.Hildegard von Bingen
→Mit seinem Wissen um Gut und Böse besitzt der Mensch die Gottesliebe und die Gottesfurcht.Hildegard von Bingen
→Und weil er Gott ist, hat er die Liebe eines gütigen Vaters zu seinen Kindern. Von solcher Art ist nämlich seine liebende Herzenszuneigung zu den Menschen, daß er seinen Sohn ans Kreuz schickte.Hildegard von Bingen
→Gott kennt die Anmaßung derer, die nicht durch Gehorsam zu ihm aufblicken, sondern alles ihrige auf sich selbst gründen. Er wird sie reinigen mit dem Besen der Ängste und den Unbilden feindlicher Anfechtung, bis sie sich reuig wieder auf Gott besinnen.Hildegard von Bingen
→Sowohl des Menschen Körper als auch seine Taten können erblickt werden. Vielmehr aber liegt inwendig in ihm, was keiner sieht und keiner kennt.Hildegard von Bingen
→Freu dich, denn Gott hat dich so in der Hand, daß du dich in keiner Weise auf die eigene Sicherheit zu stützen brauchst.Hildegard von Bingen
→Herzenshärte ist das Schändlichste von allem, weil sie keine Barmherzigkeit kennt, nichts von Liebe wissen will und weil sie nichts Gutes wirken kann.Hildegard von Bingen
→Feuer, Luft, Wasser, Erde sind im Menschen, aus ihnen besteht er. Vom Feuer hat er die Wärme, Atem von der Luft, vom Wasser Blut und von der Erde das Fleisch; in gleicher Weise auch vom Feuer die Sehkraft, von der Luft das Gehör, vom Wasser die Bewegung, von der Erde das Aufrechtgehen.Hildegard von Bingen
→Was immer ich beginne, ich halte es durch, ich bleibe beharrlich treu und vernichte niemanden.Hildegard von Bingen
→Und doch besitzt die Seele alles in allem die umarmende Liebe zu ihrem Leibe, mit dem sie am Werke ist.Hildegard von Bingen
→Die Vögel, die sich in der Luft aufhalten, sind ein Sinnbild der Kraft des Menschen, durch die er sich in seinen Gedanken vieles oft vorsagt und überlegt, ehe er es zur offenkundigen Tat kommen läßt.Hildegard von Bingen
→Ich bin glücklich. Der Herr Christus Jesus bereitet mich und macht mich weiß und schön.Hildegard von Bingen
→Magen und Blase des Menschen nimmt Alles auf, womit er sich nährt. Wenn diese beiden zu viel Speisen und Getränke bekommen, verursachen sie im ganzen Leibe einen Sturm der bösen Säfte, wie die Elemente nach Art des Menschen.Hildegard von Bingen
→Lerne die Wunden durch die Barmherzigkeit heilen, wie ja auch der höchste Arzt ein heilsames Beispiel hinterließ.Hildegard von Bingen
→Wo der menschliche Zweifel nicht ist, da ist nicht die Antwort des Heilgen Geistes.Hildegard von Bingen
→Die Macht der Seele kann man in den Augen des Menschen sehen, wenn seine Augen klar, hell und durchsichtig sind, weil die Seele mit Macht im Körper wohnt, um recht viele Werke in ihm zu vollbringen. Die Augen des Menschen sind nämlich die Fenster der Seele.Hildegard von Bingen
→Der Himmel auf Erden ist überall, wo ein Mensch von Liebe zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst erfüllt ist.Hildegard von Bingen
→Das Firmament ist der Thron aller Schönheit, wie auch der Mensch seinen Thron hat, die Erde nämlich.Hildegard von Bingen
→Wie würde Gott als der Ewige bekannt, wenn kein Glanz von ihm ausginge? Denn es gibt kein Geschöpf, das nicht irgendeinen Strahl hätte, sei es das Grün oder der Samen, die Blüten oder die Schönheit.Hildegard von Bingen
→In der gesamten Schöpfung sind geheime Heilkräfte verborgen, die kein Mensch wissen kann, wenn sie ihm nicht von Gott offenbart werden.Hildegard von Bingen
→Die Seele ist ein Hauch, der zum Guten strebt, das Fleisch aber neigt zur Sünde.Hildegard von Bingen
→Denn die Weltelemente sind für den Menschen erschaffen und erweisen ihm ihren Dienst. Der Mensch aber thront in ihrer Mitte und beherrscht sie nach göttlicher Anordnung.Hildegard von Bingen
→Wenn sich die verschiedenen Gedanken eines Menschen im Zustand der Rohheit niederschlagen, durch Nachgiebigkeit, Leichtfertigkeit und schlüpfrige Eitelkeit ausbreiten, dann neigen sie in diesem Leichtsinn dazu, die Gerechtigkeit in jenem Menschen zu ersticken.Hildegard von Bingen
→Gott hat die Welt aus den vier Elementen so zusammengefügt, daß keines von einem anderen getrennt werden kann. Denn die Welt könnte nicht bestehen, wenn eines vom andern getrennt werden könnte.Hildegard von Bingen
→Wie die Seele den Leib belebt und stärkt, so wärmen und stärken auch die Sonne, der Mond und die übrigen Planeten das Firmament mit ihrem Feuer.Hildegard von Bingen