Georg Christoph Lichtenberg Zitate – Seite 3
→Acht Bände hat er geschrieben. Er hätte gewiß besser getan, er hätte acht Bäume gepflanzt oder acht Kinder gezeugt.Georg Christoph Lichtenberg
→Wer recht sehen will, was der Mensch tun könnte, wenn er wollte, darf nur an die Personen denken, die sich aus Gefängnissen gerettet haben oder haben retten wollen. Sie haben mit einem einzelnen Nagel so viel getan wie mit einem Mauerbrecher.Georg Christoph Lichtenberg
→Eine völlige Gleichheit aller Menschen, so wie etwa aller Maikäfer läßt sich gar nicht denken.Georg Christoph Lichtenberg
→Nicht alle Wohlgeboren sind Wohlgestorben oder im Reich der Toten Hochedelgestorbene.Georg Christoph Lichtenberg
→Das Bekehren der Missetäter vor ihrer Hinrichtung läßt sich mit einer Art von Mästung vergleichen, man macht sie geistlich fett, und schneidet ihnen hernach die Kehle ab, damit sie nicht wieder abfallen.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich bin überzeugt, wenn Gott einmal einen solchen Menschen schaffen wollte, wie ihn sich die Magister und Professoren der Philosophie vorstellen, er müßte den ersten Tag ins Tollhaus gebracht werden.Georg Christoph Lichtenberg
→Mein Körper ist derjenige Teil der Welt, den meine Gedanken verändern können. Sogar eingebildete Krankheiten können wirkliche werden. In der übrigen Welt können meine Hypothesen die Ordnung der Dinge nicht stören.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich glaube nicht, daß unter der sogenannten studierenden deutschen Jugend die Summe leerer Köpfe je größer gewesen ist als jetzt.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich habe es sehr deutlich bemerkt, daß ich oft eine andere Meinung habe, wenn ich liege, und eine andere, wenn ich stehe.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich habe oft des Nachts über einen Einfall lachen müssen, der mir am Tage schlecht oder gar frevelhaft vorkam.Georg Christoph Lichtenberg
→Ob eine Mann, der schreibt, gut oder schlecht schreibt, ist gleich ausgemacht, ob aber einer, der nichts schreibt und stille sitzt, aus Vernunft oder Unwissenheit stille sitzt, kann kein Sterblicher ausmachen.Georg Christoph Lichtenberg
→Im Deutschen reimt sich Geld auf Welt; es ist kaum möglich, daß es einen vernünftigern Reim gäbe; ich biete allen Sprachen Trotz!Georg Christoph Lichtenberg
→Jeder, der je geschrieben hat, wird gefunden haben, dass Schreiben immer etwas erweckt, was man vorher nicht deutlich erkannte, ob es gleich in uns lag.Georg Christoph Lichtenberg
→Keine Erfindung ist wohl dem Menschen leichter geworden, als die eines Himmels.Georg Christoph Lichtenberg
→Mit dem Band, das ihre Herzen binden sollte, haben sie ihren Frieden stranguliert.Georg Christoph Lichtenberg
→Die Tugend überdauert das Laster, weil sie viel weniger in Anspruch genommen wird.Georg Christoph Lichtenberg
→Wahre Achtung kann man nur verdienen; sie läßt sich nicht erschleichen, nicht erpressen.Georg Christoph Lichtenberg
→Nichts gefällt dem Apoll besser, als [wenn] man ihm einen mutwilligen Rezensenten schlachtet.Georg Christoph Lichtenberg
→Wer weniger hat, als er begehrt, muß wissen, daß er mehr hat, als er wert ist.Georg Christoph Lichtenberg
→Wenn jemand etwas sehr gerne tut, so hat er fast immer etwas in der Sache, was die Sache nicht selbst ist.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich glaube nicht, dass die sogenannten frommen Leute gut sind, weil sie fromm sind, sondern fromm, weil sie gut sind.Georg Christoph Lichtenberg
→Unsere meisten Ausdrücke sind metaphorisch. Es steckt in denselben die Philosophie unserer Vorfahren.Georg Christoph Lichtenberg
→Das menschliche Gesicht, der wohl interessanteste Teil der Erdoberfläche.Georg Christoph Lichtenberg
→Passabel auszudrücken, was andere Leute gedacht hatten, war seine ganze Stärke.Georg Christoph Lichtenberg
→Es ist doch sonderbar, daß wir so viele Mittel kennen, eine Krankheit zu befördern, und so wenige, sie zu heilen.Georg Christoph Lichtenberg
→Die Leute, die den Reim für das wichtigste in der Poesie halten, sie betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten.Georg Christoph Lichtenberg
→Bei vielen Menschen ist das Verse-Machen eine Entwicklungs-Krankheit des menschlichen Geistes.Georg Christoph Lichtenberg
→Für den Verlust von Personen, die uns lieb waren, gibt es keine Linderung als die Zeit, und sorgfältig und mit Vernunft gewählte Zerstreuungen, wobei uns unser Herz keine Vorwürfe machen kann.Georg Christoph Lichtenberg
→Es geht mir mit meiner Gesundheit wie den Müllern zuweilen mit dem Wasser: ich muß immer, wenigstens zwei Tage in der Woche, im Freien sammeln, um die übrigen fünfe mahlen zu können.Georg Christoph Lichtenberg
→Ein Narr, der sich einbildet, ein Fürst zu sein, ist von dem Fürsten, der es in der Tat ist, durch nichts unterschieden, als daß jener ein negativer Fürst und dieser ein negativer Narr ist, ohne Zeichen betrachtet sind sie gleich.Georg Christoph Lichtenberg
→Wie glücklich viele Menschen wären, wenn sie sich genauso wenig um die Angelegenheiten anderer kümmern würden wie um die eigenen.Georg Christoph Lichtenberg
→Wenn wir vernünftig sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur.Georg Christoph Lichtenberg
→Ich meine nicht, daß es leicht sei, etwas Schlechtes zu schreiben, das man selbst für schlecht hält, nein, sondern daß es so leicht ist, etwas Schlechtes zu schreiben, das man für sehr schön hält – hierin liegt das Demütigende.Georg Christoph Lichtenberg
→Wenn uns ein Engel einmal aus seiner Philosophie erzählte, es müßten wohl manche Sätze so klingen als wie zwei mal zwei ist dreizehn.Georg Christoph Lichtenberg
→Ist denn wohl unser Begriff von Gott etwas anderes als personifizierte Unbegreiflichkeit?Georg Christoph Lichtenberg
→Wer sich sein eigenes Leiden klagt, klagt es sicherlich vergeblich. Wer es der Frau klagt, klagt es einem Selbst, das helfen kann und schon durch die Teilnahme hilft.Georg Christoph Lichtenberg
→Man könnte den Menschen so den Ursachen-Bär, so wie den Ameisen-Bär nennen. Das Ursachen-Tier, wäre besser.Georg Christoph Lichtenberg