Friedrich von Raumer Zitate – Seite 1
→Kein Geschichtskundiger kann leugnen, daß aus Revolutionen auch Wohltaten für die Menschheit hervorgingen, Übel vertilgt, Abgestorbenheit gehemmt, neue Lebenskräfte herbeigeführt wurden.Friedrich von Raumer
→Der Fürst kann sich den Untergang bereiten nicht allein durch Verletzung von Gesetzen und Herkommen, sondern auch durch bequemes, leichtsinniges Aufgeben dessen, was er nach reiflicher Überlegung befahl.Friedrich von Raumer
→Ich habe nichts gegen gerechten und ungerechten Tadel. Jener belehrt mich, dieser stählt mich und stellt mich auf meine eigenen Füße.Friedrich von Raumer
→Will man nun einmal verzweifeln, so ist dazu mehr Veranlassung in der Menschengeschichte, als in der Naturgeschichte.Friedrich von Raumer
→Das sicherste Mittel, daß das Kind nicht in Lügen gerate, ist, wenn es uns selbst immer wahr befindet.Friedrich von Raumer
→Es gibt ein so unbezweifeltes Anrecht auf Seeherrschaft, wie auf Landherrschaft; beide aber verlieren Gewicht und Bedeutung, sobald die Kraft fehlt es geltend zu machen.Friedrich von Raumer
→Ein plötzlich zu Gewalt gelangter Pöbel handelt wie der ärgste Emporkömmling; ein souveräner Pöbel ist ein Sammelplatz der verschiedenartigsten Laster.Friedrich von Raumer
→Man versteht sich am Besten auf Anwendung des Reichtums, solange man ihn nicht besitzt.Friedrich von Raumer
→Alle übermäßigen Beschränkungen führen auf den Gedanken und die Notwendigkeit sie zu zerbrechen; alle unbeschränkte Willkür auf den Gedanken und die Notwendigkeit, sie zu regeln.Friedrich von Raumer
→Kein Sprung ist leichter und natürlicher, als von übertriebener Skepsis zu übertriebenem Dogmatismus.Friedrich von Raumer
→Ich meine, es müsse neues Leben, Segen und Heil auf Staat und Kirche aus den Familien kommen.Friedrich von Raumer
→Manche Philosophie enthält nichts als Nachrichten von den Katzbalgereien, oder dem Zappeln des in Stücke zerschnittenen Menschengeistes.Friedrich von Raumer
→Niemand kann sich einer Regierung annehmen und sie verteidigen, die nicht handelt, oder nicht einmal sagt, was sie will.Friedrich von Raumer
→Das Kind nimmt Eindrücke für das ganze Leben auf, noch ehe wir oft denken, dass überhaupt etwas Eindruck auf dasselbe macht.Friedrich von Raumer
→Man klagt so viel über das Gefühl der Unvollkommenheit; ist es aber nicht der stärkste Antrieb, unablässig nach Vollkommenheit zu streben?Friedrich von Raumer
→Ein ungebändigtes Streben nach übertriebener Selbstbestimmung macht oft unbemerkt zum Sklaven fremder Ansichten, ja fremder Leidenschaften.Friedrich von Raumer
→Viele kommen mit ihren Ansichten von Freiheit nicht über den Begriff eines Vorrechtes hinaus.Friedrich von Raumer
→Eine Regierung, die nicht auf ihre Rechte hält, vernachlässigt ihre Pflichten; und die nicht ihre Pflichten erfüllt, verliert ihre Rechte.Friedrich von Raumer
→Keine Demagogie kennt Grenzen, oder ist fähig sich innerhalb derselben zu halten. Sie stürzt sich selbst durch immer mehr beschleunigte Bewegung. Wer sich zu Leuten solcher Art gesellt, kann nie wissen wie weit er mit ihnen gehen werde, oder gehen müsse.Friedrich von Raumer
→Das Eigentum ist die Grundlage aller geselligen Verhältnisse und die unerläßliche Bedingung aller Bildung und aller Fortschritte. Es ist keineswegs der Grund jedes Zwistes, vielmehr sollen feste Gesetze darüber eintretendem Zwist vorbeugen und ihn beseitigen.Friedrich von Raumer
→Die Losgebundenheit der Menge zerschlägt (wie in Rom) in gewaltiger Wirksamkeit eine Welt, dann sich selbst.Friedrich von Raumer
→Der wahre Staatsmann – der praktisch Beschauliche und der beschaulich Praktische – erzeugt, prüft, zügelt, beherrscht die Meinungen.Friedrich von Raumer
→Wer nur in der Vergangenheit lebt, wird trübsinnig; wer nur in der Gegenwart, oberflächlich; wer nur in der Zukunft, unbrauchbar fantastisch; wer in allen dreien, kommt zu ihrer rechten Dreieinigkeit.Friedrich von Raumer
→Es ist ein großer und häufiger Irrtum, zu glauben, man werde liebenswürdig, weil man liebt.Friedrich von Raumer
→Die meisten Gesellschaften sind jetzt so beschaffen, dass sie die darauf verwandte Zeit nicht belohnen. Sie ermatten, statt Belehrung oder auch nur eine Erholung zu gewähren.Friedrich von Raumer
→Je roher die Völker sind, desto tyrannischer werden in der Regel die Frauen behandelt, je verweichlichter die Männer, desto mehr herrschen die Frauen.Friedrich von Raumer
→Verwunderung ist die Tochter der Unwissenheit, Bewunderung die Tochter der Erkenntnis.Friedrich von Raumer
→In dem Maße, als die Völker unsittlicher sind, muß die höchste Gewalt strenger werden; diese ist gleichsam das Füllstück, das Kompliment zu den Gewissen der Einzelnen.Friedrich von Raumer
→Regierungen, die planlos handeln und die sich das Unbedingte zum Zweck setzen, erwecken gleichmäßig Unzufriedenheit.Friedrich von Raumer
→Wer nur seine eigene Partei begreift, ist auf einem Auge blind und auf einem Ohre taub.Friedrich von Raumer
→Man muss von Staatswegen bisweilen strafen, soll aber nie sich rächen, oder seiner üblen Laune freien Lauf lassen.Friedrich von Raumer