Friedrich von Bodenstedt Zitate – Seite 3
→Der Gram um Tote ist so schmerzlich nicht, Als wenn uns Lieb im Leben Treue bricht.Friedrich von Bodenstedt
→Ich habe die Natur eines Menschen immer am leichtesten an der Art seines Lachens erkannt.Friedrich von Bodenstedt
→Das Glück der Ehe kann nur offenbaren, Wer es gesegnet an sich selbst erfahren.Friedrich von Bodenstedt
→Ein Weib, das sich nicht kleiden kann, Mag schön auch die Gestalt sein, Ist, was kein Dichter leiden kann, Und sollt‘ er noch so alt sein!Friedrich von Bodenstedt
→Ein liebeleeres Menschenleben ist wie ein Quell, versiegt im Sand, weil er den Weg zum Meer nicht fand.Friedrich von Bodenstedt
→Der predigt von des Lebens Nichtigkeit, und jener von des Lebens Wichtigkeit; hör‘ beides wohl, mein Sohn, und merke dir: halb hat’s mit beiden seine Richtigkeit!Friedrich von Bodenstedt
→Magst du die Lüge noch so gut in das Gewand der Wahrheit kleiden, – der Dümmste ist nicht dumm genug, um beide nicht zu unterscheiden.Friedrich von Bodenstedt
→Wohl oft fand ich, was Aug‘ und Herz ergötzte, doch nie, was meine Heimat mir ersetzte.Friedrich von Bodenstedt
→Und steigen auch in der Jahre Lauf, Wenn der Tag des Lebens vollbracht ist, Erinnerungen gleich Sternen auf: Sie zeigen nur, daß es Nacht ist.Friedrich von Bodenstedt
→Ein graues Auge ein schlaues Auge; Auf schelmische Launen Deuten die braunen; Des Auges Bläue Bedeutet Treue; Doch eines schwarzen Augs Gefunkel Ist stets, wie Gottes Wege, dunkel!Friedrich von Bodenstedt
→Der Rose süßer Duft genügt, man braucht sie nicht zu brechen – und wer sich mit dem Duft begnügt, den wird ihr Dorn nicht stechen.Friedrich von Bodenstedt
→Aus tausend Traurigkeiten zur Krippe geh’n wir still, das Kind der Ewigkeiten uns alle trösten will.Friedrich von Bodenstedt
→Der kluge Mann greift nicht nach dem Fernen, Um Nahes zu finden; Und seine Hand greift nicht nach den Sternen, Um Licht anzuzünden.Friedrich von Bodenstedt
→Wohl gibt es Fürsten, Die nach Wahrheit dürsten; Doch wenigen ward ein so gesunder Magen, Sie zu vertragen.Friedrich von Bodenstedt
→Im Winter trink‘ ich und singe Lieder aus Freude, daß der Frühling nah ist, und kommt der Frühling, trink‘ ich wieder, aus Freude, daß er endlich da ist.Friedrich von Bodenstedt
→Wie kommt bei vielen das schiefe Denken. Die reich doch mit Verstand beschenkt? Man kann sich das Gehirn verrenken, Wie man die Beine sich verrenkt.Friedrich von Bodenstedt
→Wer glücklich ist, der bringt das Glück und nimmt es nicht im Leben! Es kommt von ihm und kehrt zurück zu dem, der es gegeben.Friedrich von Bodenstedt
→Such keine Weisheit und Erfahrung, In alter Bücher Staub vertieft; Die allerbeste Offenbarung Ist, die aus erster Quelle trieft.Friedrich von Bodenstedt
→Die Gunst der Zeit ist nicht zu bannen, Am schnellsten flieht das höchste Glück.Friedrich von Bodenstedt
→Launen sind nur dann unüberwindlich, wenn sie in unheilbaren Krankheiten oder in gemeiner Sorge ihren Grund haben, welche zu bannen die Kraft der davon Heimgesuchten nicht ausreicht.Friedrich von Bodenstedt
→Gibt man ungebeten Rat, er könnte, wenn befolgt, mißglücken, und dir legt man die Schuld der Tat als schwere Last dann auf den Rücken.Friedrich von Bodenstedt
→Niemand hört dir gläubig zu, wenn du bei deiner Belehrung beginnst: Ich bin klüger als du.Friedrich von Bodenstedt
→Der Spötter Witz kann nichts verächtlich machen, was wirklich nicht verächtlich ist.Friedrich von Bodenstedt
→Nur Liebe überbrückt die Kluft, die zwischen Sein und Nichtsein droht, daß, wie gepflückter Blumen Duft, doch etwas überlebt den Tod.Friedrich von Bodenstedt
→Wer sich nicht selbst achten kann und doch Ansehen in der Welt gewinnen will, der muß notgedrungen alle Mittel der Verstellung, der Kriecherei und Schmeichelei aufbieten, um sein Ziel zu erreichen.Friedrich von Bodenstedt
→Sanftmut ist eine christliche Tugend, aber wie alle christlichen Tugenden in dieser verderbten Welt schwer zu üben. Verlor doch Christus selbst die Geduld, als er die Wechsler und Händler mit der Peitsche aus dem Tempel jagte.Friedrich von Bodenstedt
→Daß Weisheit nach der Anmut strebt Hat man auf Erden oft erlebt, Doch daß die Anmut gern ihr Ohr Der Weisheit leiht, kommt seltener vor.Friedrich von Bodenstedt
→Der Mai des Lebens steht nicht lang in Blüte, er dünkt uns wie ein Traum in seiner Flucht; doch nur dem Aug‘ entfleit er: Im Gemüte reift manche seiner Blüten uns zur Frucht.Friedrich von Bodenstedt
→Die Kunst gedeiht nur in des Lebens Gunst, Und recht zu leben ist auch eine Kunst, So schwer wie alle Künste im Vereine Im steten Kampfe gegen das Gemeine.Friedrich von Bodenstedt
→Ein großes Unglück trägt der Mann mit Stolz, Doch unerträglich ist das kleine Elend.Friedrich von Bodenstedt
→Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes.Friedrich von Bodenstedt
→Mein Verstand ist sehr verständig, Nennt mein armes Herz betört; Doch dies Herz liebt so unbändig, Daß es gar nicht auf ihn hört.Friedrich von Bodenstedt
→Im Bestreben uns zu trösten, schießt man leicht vorbei am Ziel; ist in uns der Schmerz am größten, fragen wir nach Trost nicht viel.Friedrich von Bodenstedt
→Zur Wahrheit führen rauhe, dunkle Bahnen, Erst später erfüllt sich, was wir früh schon ahnen.Friedrich von Bodenstedt
→Die lieblich tun mit allen will, Die macht es keinem recht: Die Tausenden gefallen will, Gefällt nicht einem recht.Friedrich von Bodenstedt
→Die schlimmsten Schmerzen sind auf Erden, Die ausgeweint und ausgeschwiegen werden.Friedrich von Bodenstedt