Friedrich Schleiermacher Zitate – Seite 1
→Merke auf den Sabbat deines Herzens, daß du ihn feierst, und wenn sie dich halten wollen, mache dich frei, oder gehe zugrunde.Friedrich Schleiermacher
→Alles Absichtliche ist dem Mißverständnis und dem Mißtrauen besonders ausgesetzt.Friedrich Schleiermacher
→In der Lotterie liegt eigentlich eine sehr schöne kosmische und ironische Idee, nämlich den günstigen Zufall willkürlich hervorzubringen und sich ihm zu unterwerfen.Friedrich Schleiermacher
→Je mehr ein System von Strafen organisiert ist, desto mehr wird sich ein knechtischer Sinn entwickeln.Friedrich Schleiermacher
→In der Kirche können die leeren Bänke noch am besten die Wahrheit vertragen.Friedrich Schleiermacher
→Unbilde kommt gewiß nicht von Bild, sondern von derselben Wurzel mit beleidigen.Friedrich Schleiermacher
→Die Leidenschaft kann listig sein, aber nie klug. Und das hat sie mit der Dummheit gemein.Friedrich Schleiermacher
→Wie abgerissen und elend würde eine Existenz sein, wenn man nicht mit, durch und in besseren Menschen leben könnte.Friedrich Schleiermacher
→Notwendig ist der Tod, und dieser Notwendigkeit mich näher zu bringen, sei der Freiheit Werk, und Sterben wollen können mein höchstes Ziel.Friedrich Schleiermacher
→Auf die letzten Tage des Jahres soll man sich allen Genuß und alle Erinnerungen zusammenhäufen, wie Kinder sich den besten Bissen zuletzt verwahren.Friedrich Schleiermacher
→Je mehr wir unsere Kinder lieben, desto weniger kann es uns genügen, daß sie nur in unsere Fußstapfen treten; sondern die Kinder sollen besser werden, als die Eltern waren, und so ein jedes heranwachsende Geschlecht sein erziehendes überragen zu seiner Zeit.Friedrich Schleiermacher
→Um Religion zu besitzen, muß der Mensch erst die Menschheit gefunden haben, und er findet sie nur in Liebe und durch Liebe.Friedrich Schleiermacher
→Wie rein und treu sich auch ein christliches Hauswesen halten möge, die Sorgen finden doch ihren Eingang.Friedrich Schleiermacher
→Die Weiber sind oft so eitel, daß die Eitelkeit selbst ihnen nicht eitel genug ist.Friedrich Schleiermacher
→Der Geist nährt sich nur an dem und es wächst nur das, was er verarbeitet. Was er nicht verdaut, ist ein Ballast für ihn, ist schädlich.Friedrich Schleiermacher
→Wir können uns nicht genug waffnen gegen die zauberische Macht von Worten und Namen.Friedrich Schleiermacher
→Man kann vom Aristoteles sagen, daß er den Wald vor Bäumen nicht sieht – das Allgemeine nicht vor dem Besonderen, das Innere nicht vor dem Äußeren. So wenigstens sind die Bücher de anima. So ist er der Anfang des Verderbens in der Philosophie.Friedrich Schleiermacher
→Der Unterschied zwischen Enthusiasmus und Leidenschaft liegt bloß in der Realität des Gegenstandes. Könnte der Enthusiast seine Idee realisieren, so würde er – den besten Fall vorausgesetzt – zu einer gemeinen Leidenschaft herabsinken. Nur die Schlechtigkeit der Welt macht die Enthusiasten groß.Friedrich Schleiermacher
→Die Worte verändern doch nach und nach so sehr ihren Sinn, daß Eisenfresser jetzt füglich einen entnervten Schwächling bedeutet.Friedrich Schleiermacher
→Man darf um keinen Preis die Gegenwart der Kinder irgendeiner Zukunft opfern.Friedrich Schleiermacher
→Die Politiker tun, als ob die Erde schon vollkommen wäre, denn nur alsdann wäre die gegenseitige Beschränkung notwendig. Nun aber hindern sie durch diese Beschränkung, daß sie es nicht werden kann.Friedrich Schleiermacher
→Das ist des Menschen Ruhm: Zu wissen, dass unendlich sein Ziel ist, und doch nie stille zu stehen im Lauf.Friedrich Schleiermacher
→Laß dir nicht bange machen, was wohl daraus werden möchte, wenn du jetzt dies begännest oder jenes! Immer wird nichts als du, denn was du wollen kannst, gehört auch in dein Leben.Friedrich Schleiermacher
→Laß dir keine Grenzen setzen in deiner Liebe, nicht Maß, nicht Art, nicht Dauer! Ist sie doch dein Eigentum: Wer kann sie fordern? Ist doch ihr Gesetz bloß in dir: wer hat dort zu gebieten?Friedrich Schleiermacher
→Ich weiß aus Erfahrung, daß nichts mehr bildet, als das Bilden anderer Menschen.Friedrich Schleiermacher
→Den Mut, den wir wünschen und schätzen, ist nicht der Mut, anständig zu sterben, sondern männlich zu leben.Friedrich Schleiermacher
→Der Mensch ist von der Erde her als Erscheinung; aber als Geist und Bewußtsein ist er vom Geiste her. Er ist also das Sein des Geistes für die Erde und das Sein der Erde für den Geist. Beides ist in ihm ausgesprochen und gleicht sich in ihm aus.Friedrich Schleiermacher
→Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern der welcher keiner bedarf und wohl selbst eine machen könnte.Friedrich Schleiermacher
→So oft es hinreichende Gründe gibt, etwas zu tun, muß man nach dem Schein dabei nicht fragen. Das ist ganz eigentlich Pflicht.Friedrich Schleiermacher
→Wir sollten eigentlich gar kein Drama machen, es werden doch alle romantisch.Friedrich Schleiermacher
→Es ist billig, daß die Politiker Schlendrianisten sind, weil der größte Teil der anderen Menschen es auch ist, und der Staat den Charakter der Masse aussprechen soll.Friedrich Schleiermacher
→Von den einseitig Gebildeten kann man sagen, sie sind in ihre Wissenschaft eingekerkert wie in ein Schneckenhaus.Friedrich Schleiermacher
→An meinem Geburtstag ließ sich freilich das Gewicht dieser Zeit nicht ganz abschütteln; aber ich bin damit ganz zufrieden; denn es trägt sich am leichtesten, wenn man es beständig fühlt.Friedrich Schleiermacher
→Die Liebe geht darauf aus, aus zweien eins zu machen; die Freundschaft darauf, aus jedem zwei zu machen.Friedrich Schleiermacher
→Laßt uns ein Bild schaffen, uns gleich, spricht Gott zur Erde. Darum ist irdischer Gott, göttliche Erde der Mensch.Friedrich Schleiermacher
→Es scheuen die Menschen, in sich selbst zu sehen, und knechtisch erzittern viele, wenn sie endlich länger nicht der Frage ausweichen können, was sie getan, was sie geworden, wer sie sind.Friedrich Schleiermacher
→Die Unsterblichkeit darf kein Wunsch sein, wenn sie erst eine Aufgabe gewesen ist, die ihr gelöst habt. Mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen und ewig sein in jedem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit.Friedrich Schleiermacher
→Der Glaube ist die unbefriedigte Sehnsucht der Vernunft nach der Phantasie.Friedrich Schleiermacher
→Über der zeitlichen Welt schwebt jetzt schon der Geist, und ihn anzuschauen, ist Ewigkeit.Friedrich Schleiermacher
→Dem entflohenen Glücke muß man nicht nachsehen; es ist hinten mißgestaltet, und wenn es das Gesicht wendete, würdest eine Furie zu erblicken glauben.Friedrich Schleiermacher