Friedrich Haug Zitate – Seite 1
→Ich lade dich mit Sehnsucht ein, Geliebter Schlaf! Komm, über mich zu schweben. Süß ist es, so zu leben ohne Leben, Süß, ohne Tod so tot zu sein.Friedrich Haug
→Des dummen Wanderns ist’s auf Erden schon genug. Bewahre mich, mein Gott, mit Seelenwanderung.Friedrich Haug
→Leicht dem Verzweifelnden ist’s, den Tod zu verachten im Elend; aber des Elends Last zu dulden und schweigen, ist Mut.Friedrich Haug
→Das böse Geld! die böse Welt! traut keiner Außenseite! Die Leute machen falsches Geld, das Geld macht falsche Leute.Friedrich Haug
→Ach, niemand ist beglückt vor seinem Tod zu nennen, Wie glücklich uns die Ärzte machen können!Friedrich Haug
→Zählebigkeit Der Hunger tötet nicht. Hier, zum Beweise, geht Ein achtzigjähriger Poet.Friedrich Haug
→Ewig zerstört und vernichtet die Zeit! O göttliche Freundschaft, deine Bande nur knüpft fester und inniger sie.Friedrich Haug
→Euch Frauen ist’s eigen: Nichts bei meinem Eid Wißt ihr zu verschweigen, Als wie alt ihr seid.Friedrich Haug
→Als Veitin sterbend lag. sprach Veit anstatt vom Leide von einer zweiten Ehe – und sie genas vor Neide.Friedrich Haug
→O Männer! Forscht! Erforscht der Mädchenherzen Triebe! Oft lieben sie nicht uns – nur unsre Liebe.Friedrich Haug
→Als nach des Wucherlebens Endung Um Harpagon schon Höllenflamme schlug, Rief er: O teuflische Verschwendung! Ein Dritteil heizte schon genug.Friedrich Haug
→Wer? Ich – dein Plagiar? Ich schämte mich fürwahr Des off’nen Diebstahls sehr, Doch des Gestohl’nen mehr.Friedrich Haug
→Der Unterschied Wenn sich in Amors Reich Siebzehn mit achtzig paaren, Sind sie zwar nicht an Jahren, Doch wohl an Tollheit gleich.Friedrich Haug
→Der blinden Welt behagt der Irrtum gar zu sehr. Vernunft ihr predigen, scheint nur ein Irrtum mehr.Friedrich Haug
→Trennung facht die Flamme an, Trennung ist’s, die mehr als Amors Pfeile, Mehr als Eidschwur – ewig fesseln kann.Friedrich Haug
→Fiat Justitia Finanzrat Prello krankt. Sein Leibarzt hilft ihm enden. So stirbt der Dieb doch unter Henkershänden.Friedrich Haug
→Wie die magnetische Nadel im Ungestüme des Weltmeers, wird des Menschen Geduld auch in der Trübsal erkannt.Friedrich Haug
→Ja, Genügsameit allein Schafft der Seele wahren Frieden. Willst du glücklich sein hienieden, Wünsche minder es zu sein.Friedrich Haug
→Ins Tollhaus führt den Eifersüchtler Till, Der immer sucht, was er nicht finden will.Friedrich Haug
→Sonder Falsch, wie die Tauben! und ihr beleidigt keinen: Aber klug, wie die Schlangen! und euch beleidigt keiner.Friedrich Haug
→Ich bin, gottlob! altadelig, Jedoch mein Sohn, das ärgert mich, Zählt ein Ahne mehr als ich.Friedrich Haug
→Glaube nicht allzu schnell, nicht keinem, nicht allen, nicht alles! Forsche, vergleich‘, erwäg’s, finde die Wahrheit heraus.Friedrich Haug
→Eigne Kränkung Mein Freund Birbone starb bloß, weil ihn etwas kränkte. Bloß darum? Ei, wieso? Je nun, daß man ihn henkte.Friedrich Haug
→Wünscht bis zum Hochzeitsglücke den Freiern Argusblicke; doch in der Ehe taugen am besten Maulwurfsaugen.Friedrich Haug
→Sein Verlangen ist gestillt; Landvogt ward Krispin. Wenn er seinen Platz nicht füllt, Füllt der Platz doch ihn.Friedrich Haug
→Weisheit Wißt ihr, wer größer noch ist, als die Staatenbeherrscher? – der Weise. Stirbt ein König, so ist schon der Erbthronfolger im Anzug; Stirbt ein Weiser, so ist schwer Seinesgleichen zu finden.Friedrich Haug
→Gottlob, begrub man dieses Jahr, so häufig das Erkranken war, vier Kinder nur und einen Greisen; denn unser Doktor ist auf Reisen.Friedrich Haug
→Ars longa, virtus brevis (Die Kunst ist lang, die Tugend kurz) Sie spielt die Unschuldsvolle, doch länger als die Rolle währt ihre Tugend nie; der Vorhang fällt – und sie.Friedrich Haug
→Für alle fleht der Priester himmelan, Für alle streitet der Soldat, Und alle nährt der Ackersmann; Doch alle frißt der Advokat.Friedrich Haug
→Das Grab ist eine Brück‘ ins bess’re Leben. Den Brückenzoll müßt ihr dem Arzte geben.Friedrich Haug