Friedrich Christoph Dahlmann Zitate – Seite 1
→Die einfachste Lehre von allem, daß man die Parteien nicht nach ihren gepriesenen Zwecken, sondern nach ihren Mitteln zu würdigen habe, bleibt ohne Anhänger.Friedrich Christoph Dahlmann
→Unser Glaube an den geistigen Vorzug der reinen, ungemischten Bevölkerung ist ein wertloser Aberglaube. Schon Attika und Rom widerlegen ihn.Friedrich Christoph Dahlmann
→Die Erziehung umfaßt den ganzen, auch den körperlichen Menschen. Es ist gefährlich, die Seele zu üben und nicht zugleich den Leib.Friedrich Christoph Dahlmann
→Die Erfahrung aller Zeiten lehrt, daß eine Volksherrschaft nur in einem sehr kleinen und ungebildeten Staate statt hat. – Die Heimat der reinen Demokratie ist nur da, wo in beschränktem Raume unter den einfachsten Lebensgewohnheiten hergebrachte Sitte so viel gilt, als bei anderen das Gesetz.Friedrich Christoph Dahlmann
→Bei allen menschlichen Unternehmungen ist, wenn man über den Zweck einig ist, die Ausführbarkeit das zweite.Friedrich Christoph Dahlmann
→Der größte Schmuck edler Fürsten ist Achtung des verfassungsmäßigen Rechts, wo diese neben eigener Kraft und voller Tüchtigkeit besteht. Diese Achtung bestimmt das ganze Verhältnis des Volkes zu seinem Oberhaupte in Charakter und Farbe.Friedrich Christoph Dahlmann
→Die Ursachen der Übel werden meist ungerner vernommen, als die Übel selbst.Friedrich Christoph Dahlmann
→Die Geschichte ist etwas Höheres, als eine Beispielsammlung zum beliebigen Gebrauche Für und Wider. Ein Geschichtswerk kann und muß nichts unmittelbar erreichen wollen; glücklich, wenn es aufklärt, beschämte, unterdrückte edlere Erinnerungen zur Auferstehung bringt.Friedrich Christoph Dahlmann
→Jede Revolution ist nicht bloß das Zeugnis eines ungeheuren Mißgeschicks, welches den Staat betroffen hat, und einer keineswegs bloß einseitigen Verschuldung, sondern selbst ein Mißgeschick, selbst schuldbelastet.Friedrich Christoph Dahlmann
→Das Band des Gehorsams im Staate ist oft leicht, fast in einem Augenblick gelöst, aber ehe es wieder geschlungen wird, vergehen lange blutbefleckte Menschenalter. Ein Meister in Revolutionen sagt es selbst, „den Tiger loszulassen wisse er wohl, aber ihn wieder anzuketten, wisse er nicht.“Friedrich Christoph Dahlmann
→Man muß mit sich selber in Frieden sein, um es mit anderen sein zu können, man muß nicht damit anfangen, daß man kein Blut, sondern daß man kein Unrecht sehen kann. Oft hat eine Feder blutlos mehr gemordet, als eine Schlacht.Friedrich Christoph Dahlmann
→Die Ehe ist so heilig, daß es kaum ein Volk gibt, bei dem sich nicht um ihretwillen die bürgerliche Gemeinde zugleich zur kirchlichen gestaltete, die den höheren Segen für sie herbeiruft.Friedrich Christoph Dahlmann
→Wir glauben an ein großes, gemeinsames Werk der Menschheit, zu welchem das einzelne Staatenleben nur die Vorarbeiten liefert, an eine auch äußerliche Vollendung der menschlichen Dinge am Ende der Geschichte.Friedrich Christoph Dahlmann
→Es lehrt die Erfahrung, daß viele Menschen gemeiniglich gewisse Mittelwege einschlagen, damit nicht durch ihre Hartnäckigeit das Heil des Ganzen aufs Spiel gesetzt werde.Friedrich Christoph Dahlmann
→Vor allem fahren wir fort, an die Sonne zu glauben, wie dicht auch das Gewölke sein möge, das sie unsern schwachen Augen verbirgt.Friedrich Christoph Dahlmann