Franz Werfel Zitate – Seite 1
→Die Gesichtszüge der Zeit verraten eine düster kaltschnäuzige Anbetung alles Unangenehmen.Franz Werfel
→Der Trick der Schöpfung ist satanisch witzig. Das Weib bleibt vorher kühl, der Mann ist hitzig. Sie glüht nachher und er sieht auf die Uhr. So stirbt Betrug nicht aus und nicht Natur!Franz Werfel
→Mein Leben! Immer wieder komme ich in eine unbekannte Stadt und bin fremd. Auch im Jenseits werde ich nur ein Zugereister oder Refugie sein!Franz Werfel
→Der Nationalismus hat es sehr leicht, als Religionsersatz zu dienen. Er ist ein ziemlich kostenloser Affekt, denn das Verdienst, einer Nation anzugehören, hängt nur von der Leistung des Geborenwerdens ab.Franz Werfel
→Ich habe inzwischen gelernt, daß es nicht nur eine Torheit, sondern auch eine anmaßende Selbstüberschätzung ist, den herrschenden Zeitgeist aus seiner Richtung drängen zu wollen.Franz Werfel
→Die Schriftsteller können sich nur in zwei literarischen Grundformen ausdrücken, in der Form des Unterhaltens und in der Form des Bekennens.Franz Werfel
→Religion ist das unaufhörliche Zwiegespräch der Menschheit mit Gott. Kunst ist ihr Selbstgespräch.Franz Werfel
→Giuseppe Verdi ist der letzte Volks- und Menschheitskünstler, ein herrlicher Anachronismus des Jahrhunderts.Franz Werfel
→Wenn die Seele sich auf einen Augenblick ihrer eigenen Unendlichkeit hingibt, dann und dort ist Stille.Franz Werfel
→Die Tragödie – Vater und Sohn – ist wie jede andere über einer Schuld gebaut. Wollen Sie die Schuld dieser allgemeinen menschlichen Tragödie wissen? – Sie heißt: gierig unstillbare Autoritätssucht, sie heißt: Nicht-beizeiten-Resignieren-Können!Franz Werfel
→Die Sprachen sind nicht nur der Ausdruck derer, die sie sprechen, sondern zugleich auch die geheime Wahrheit über diese selbst.Franz Werfel
→Was wir Aberglauben nennen, das ist oft nur das Zittern und Wallen der erwärmten Luft um die aufrechte Flamme des Glaubens.Franz Werfel
→Jeder Mensch ist eine Melodie. Lieben heißt: sie innehaben. Ich bin für dich, du bist für mich ein Lied.Franz Werfel
→Dass es die Todesstrafe gibt, ist weniger bezeichnend für unsere Gesittung, als dass sich Henker finden.Franz Werfel
→Da der Mensch selbst nur ein Kurzschluß ist zwischen Oben und Unten, so bringt ers zu nichts besserem als zum Funken, der alle Sicherungen durchbrennt, das heißt zum Gedanken.Franz Werfel
→Die Welt hat sich auf die Begriffe RECHTS und LINKS versteift und dabei vergessen, dass es auch ein OBEN und UNTEN gibt.Franz Werfel
→Von Zielchen zu Zielchen mit keuchender Brust. Nur das hilft dem Menschen über seine ungeheuerliche Situation hinweg.Franz Werfel
→Gott verzeiht nicht, was die Menschen verzeihen. Die Menschen verzeihen nicht, was Gott verzeiht.Franz Werfel
→Wehe dem Menschen, dem ungläubigen und dem gläubigen, an dem im Geistigen nicht mehr zu rütteln ist.Franz Werfel