Ernst Siegfried Mittler Zitate – Seite 1
→Ich wollte das Alter gern der Jugend gleichsetzen, wenn es nur nicht die Enge der Bewegung, die Schwere der Erinnerung, die Bitternis der Erfahrung hätte.Ernst Siegfried Mittler
→Dein Alter setze im Kampfe der Meinungen stets als Dein schwächstes Vorrecht an. Zwar ist es von Gott Dir gewährt, gilt aber als solches vor allem Dir selbst.Ernst Siegfried Mittler
→Je näher am Ziele, desto größer die Anspannung der körperlichen Kräfte, es zu erreichen, der geistigen, es zu verdienen.Ernst Siegfried Mittler
→Der Begriff der Unendlichkeit ist der Vernunft versagt, aber der der Unsterblichkeit der Seele eingeboren.Ernst Siegfried Mittler
→Mit dem Alter beginnen die Schwächen des Lebens; umso mehr muß die Seele ihnen standzuhalten bereit sein.Ernst Siegfried Mittler
→Das Alter hat am meisten zu erzählen, aber wie wenige wollen es hören und beherzigen!Ernst Siegfried Mittler
→Unendlich ist der Raum, durch den wir in dunkler Nacht sternenweit schauen, aber bei lichtem Tage bietet er sich faßbar umgrenzt dem Auge. Nie die Zeit: unsichtbar bleibt sie, stumm, unerbittlich, ein Geheimnis dem Menschen, eine Macht, die uns alle unterjocht.Ernst Siegfried Mittler
→Den vollen wahren Lebensgenuß findet nur, wer sich die Freude am Kleinen bewahrt, ja die Geduld am Unvollkommenen behauptet.Ernst Siegfried Mittler
→Endlos ist ziellos; ungemessene Schätze vergeudet man; erst, indem das Leben an den Tod rückt, empfängt es Gestalt und Schwerkraft.Ernst Siegfried Mittler
→Wo das Wissen aufhört, leuchtet auf der Glaube, und wo der Glaube aufhört, das Schauen.Ernst Siegfried Mittler
→Freude bezahlt der Mensch durch Leid. Er sammle Schätze in guten Zeiten, froh, wenn er nur deren Zinsen in schlechten Zeiten aufwenden muß.Ernst Siegfried Mittler
→Ja, lerne zeitig begreifen, daß Dein ganzes Leben Dich vorbereiten muß, den Tod zu bestehen.Ernst Siegfried Mittler
→Streben heißt leben: Vertausche zwei Buchstaben, es genügt, daß Alles sich ins Gegenteil fügt: sterben.Ernst Siegfried Mittler
→Ein Menschenleben reicht nicht hin, alle ernsten Werte kennen zu lernen und zu genießen; wie sollte da noch Zeit sein, mit minderen Werten sich abzugeben?Ernst Siegfried Mittler
→Wieviel freundlicher und gefüger ist der Raum als die Zeit: liebe Stätten kann man wiedersehen, in glückliche Stunden sich nur zurückträumen.Ernst Siegfried Mittler
→Ehe sie den Wert des Lebens erkannt, haben die meisten es schon halb durcheilt.Ernst Siegfried Mittler
→Je höher der Mensch steigt, desto mehr sollte er, wie die Sonne, nicht nur glänzen, sondern auch wärmen.Ernst Siegfried Mittler
→Große Taten erscheinen uns oft so bewundernswert, daß wir sie nur von gereiften, erfahrenen, gefestigten Männern ausgeführt glauben und zu diesen wie zu Greisen verehrungsvoll aufschauen: wie staunen wir, wenn wir uns für viel älter als jene erkennen.Ernst Siegfried Mittler
→Später Dank und späte Freuden gleichen der Wintersonne: sie wärmen wenig und wecken müde Kräfte.Ernst Siegfried Mittler
→Nütze die Zeit: Die Zeit, so lehrte mein Urgroßvater, hat ein Janusgesicht, von vorn zeigt sie sich Dir jung und frisch: greife sie fest an der Stirnlocke; hinten hat sie eine Glatze.Ernst Siegfried Mittler
→Quisquis praesumitur bonus ist der heidnische Grundsatz der Menschenliebe und Menschenwürde; wehe aber einer Christenheit, die ihn ins Gegenteil verkehrt: Quisquis praesumitur malus.Ernst Siegfried Mittler
→Jeder Tag ohne Liebe zu erweisen oder zu empfangen, ist ein verlorener in Gottes Reich.Ernst Siegfried Mittler
→Nicht nur: „er hat vollendet“ sollte man einem Dahingeschiedenen nachrufen, sondern hinzufügen: „und ist vollendet!“Ernst Siegfried Mittler
→Mit Ehrerbietung sehen wir wohl auf die Vorfahren, mit Vertrauen auf die Zeitgenossen, versäumen aber leicht, auf die Nachkommen zu blicken.Ernst Siegfried Mittler
→Wer an die Unsterblichkeit glaubt, muß auch an das Näherliegende, an die Fortentwicklung der Menschheit hienieden zum Guten glauben.Ernst Siegfried Mittler
→Nicht die Zahl der Jahre, sondern die Erlebnisse altern den Mann, und auch diese dann erst am schwersten, wenn er sie Gott nicht anvertraut.Ernst Siegfried Mittler