Clemens Scharf Zitate – Seite 1
→Die Einheit zweier Menschen ist Menetekel der ausgeschlossenen Mehrheit und Makel der eingeschlossenen Minderheit. Es sei denn, die Liebe ist echt.Clemens Scharf
→Das Tier hat gegenüber dem Menschen den Vorteil, wirklich sprachlos zu sein. Denn wenn dieser mal still ist, hält er nur kurz beim Schlachten inne.Clemens Scharf
→Das Problem mit den Männern ist, daß sie viel zu simpel stricken, als daß Frauen sie verstehen könnten. Sie bemühen sich zwar, komplex zu erscheinen, aber sie glauben sich selbst nicht dabei.Clemens Scharf
→Das Tier ist dem Menschen nur deshalb Sache, damit dieser nicht merkt, wie sehr er sich selbst gegenüber Tier ist.Clemens Scharf
→Die der Liebe nachlaufen, lassen die Selbstachtung hinter sich, ohne die Achtung jener zu gewinnen, an deren Rockzipfel sie sich hängen.Clemens Scharf
→Das Mitleid ist nicht in Verruf geraten, weil es bloße Regung wäre, auf die keine Taten folgten, sondern weil es eines Schuldigen dafür bedarf, daß wir unterlassen, was das Gewissen von uns zu tun verlangt.Clemens Scharf
→Das Denken ist dem Fühlen, was der Lehrer dem Schüler: dieses lernt nicht zu geben, jenes nicht zu nehmen. Und so bleibt es meist ein Leben lang.Clemens Scharf
→Das Reden verhält sich zum Denken wie das Melken zur Kuh, denn gleich ob oder was gedacht wird, es muß immer etwas hinaus, was andere schlucken sollen.Clemens Scharf
→Wenn Leistungsträger ist, wer die Verantwortung für Leistungen trägt, die er nicht selbst erbringt und dabei ein Mehrfaches des Durchschnittslohns verdient, dann ist im Umkehrschluß kein durchschnittlicher Lohnempfänger je Leistungsträger, selbst wenn er noch so hart und effektiv arbeitet.Clemens Scharf
→Die größten Liebenden sind die, welche sich im kleinsten gemeinsamen Nenner ebenso groß fühlen dürfen wie im größten gemeinsamen Vielfachen klein.Clemens Scharf
→Die Wissensgesellschaft weiß, wo sie die Informationen findet, die es ihr erlauben, sich für eine solche zu halten.Clemens Scharf
→Wer die Freiheit des Willens behauptet, muß willens sein, seiner Behauptung gegen allen Augenschein Glauben zu schenken. Andernfalls treibt er mit der Gutgläubigkeit der anderen Schindluder und ist zugleich selbst die Mähre, die zum Abdecker trottet.Clemens Scharf
→Der Bettler ist uns deshalb kein Spiegelbild mehr, weil wir ihm mit allem Ungestüm die Schuld an der Misere geben, in der wir selbst leben müssen. Deshalb geben wir auch nur widerwillig Almosen und spenden lieber für medial inszenierte Unglücksevents, an welchen wir uns für unschuldig halten.Clemens Scharf
→Daß der Zirkus immer mehr zu Höchstleistungen fordert, liegt daran, daß es weniger noch anrührt, wenn ein Elefant Kopfstand macht als es empört. Wo die Dressur des Tiers angeprangert wird, hat die Abrichtung des Menschen Hochkonjunktur.Clemens Scharf
→Da die Sprache die Bühne des Ich ist, auf der die anderen die Statisten und die Tiere die Requisiten sind, tut man gut daran, die Aufführung nicht als vermeintlicher Regisseur, sondern als stummer Zuschauer zu betrachten.Clemens Scharf
→Der Straßenbelag und die Gehsteige in den Ländern der Welt sprechen vom Glück und Unglück derer, die in ihnen wohnen: je maroder der Belag, desto glücklicher geht und fährt es sich.Clemens Scharf
→Am Ende einer Liebe könnte man erkennen, daß sie keine war, hätte man sich bloß unterwegs nicht soviel Erbrochenes in die Tasche gelogen.Clemens Scharf