August Pauly Zitate – Seite 1
→In der Kunst die objektive Natur zu erreichen suchen, heißt die Natur in seinem eigenen Innern umbringen.August Pauly
→Wir bauen unser inneres Glück mit eigenen Händen, indem wir das Liebliche und Große, das uns erfüllt, zu einem Bilde zusammenfügen und an Gegensätzen steigern. Und aus dieser innern, lange für uns selbst getriebenen Kunst wird endlich die äußere, an der andere mit genießen können.August Pauly
→Der aufsteigende Gedankenflug der Jugend verwandelt sich im Alter in ein ruhiges Kreisen in den gewonnenen Höhen.August Pauly
→Wenn ein Grashalm sagen würde: freut euch, Brüder, wir sind unsterblich, wenn auch die Kühe uns abfressen, wir werden wiedererstehen in einem besseren Jenseits! Wir würden lachen, wenn ein Grashalm so spräche; warum lachen wir nicht, wenn ein Mensch so redet?August Pauly
→Wir können uns nicht selbst mit Vorsatz überraschen. Aber in dem, was unsere eigene Seele uns aus dem unbekannten Dunkel ihres Arbeitsraumes überreicht, erleben wir dieselbe Überraschung, als ob ein Fremder sie uns verbreitet hätte.August Pauly
→Laßt ihnen allen die Freiheit zu schaffen und ans Licht zu kommen, den Begabten wie den Unbegabten, den Gescheiten wie den Dummen, den Vernünftigen wie den Narren. Einer wird es dabei doch immer am härtesten haben, durchzukommen: das Genie.August Pauly
→Bei manchen Menschen, oft sogar solchen, die im Leben keine edlen Naturen waren, streckt der Tod im Sterben nicht nur den Leib, sondern auch die Seele und machte sie groß.August Pauly
→Ihr ist alles gleich, die größte Empfindung ist ihr nicht mehr wert wie die engste, die niederträchtigste nicht weniger wie die edelste, sie lässt alles bestehen, denn sie hat das weiteste Herz, Natur!August Pauly
→Unsere Hochschulen sind Volksküchen, in welchen die meisten durch die Lebensnot ohne Hunger zum Essen gezwungen werden.August Pauly
→Anschauungen sind wie Kleider ihrem Träger angemessen, weshalb auch kleine Leute die Anschauungen großer nicht tragen können.August Pauly
→Äußerlicher Adel braucht Gesellschaft, um etwas vorzustellen, innerer braucht Einsamkeit.August Pauly
→Es ist ein sonderbarer Unterschied zwischen den Narren, die man einsperrt, und denen, die man in Freiheit lässt. Jene glauben nicht an ihre gegenseitigen Wahnideen, diese dagegen sammeln sich oft zu den größten Scharen unter der Fahne einer Verrücktheit.August Pauly
→Die Ehe verjüngt den Menschen und altert ihn. Sie verjüngt ihn durch das Glück, das sie ihm bringt, und altert ihn durch die Erfüllung seiner Hoffnungen, indem sie ihm die spannende Ungewissheit nimmt, es noch vor sich unentdeckt in der Welt zu glauben.August Pauly
→Unter den mannigfaltigen Zielen, die sich der Ehrgeiz steckt, ist auch ein seltenes: einer großen Wahrheit gegenüber der einzige Narr in der Welt zu sein, der sie nicht glaubt.August Pauly
→Vieles verstehen gleichgesinnte Menschen still, aber herrlicher ist es noch, wenn ein mit Empfindung schwer beladenes Wort des einen Seele dem andern zuträgt.August Pauly
→Die Naturforscher sind wie Menschen, welche die Welt durch Schlüssellöcher ansehen. Jeder steht vor seiner Tür und sieht sein eigenes Stückchen Welt, keiner das seines Nachbarn.August Pauly
→Zeit nimmt die kleinen Menschen auf den Arm und hebt sie zu den Häuptern der Großen empor, dass sie so weit sehen wie diese.August Pauly
→Jedes Volk, das in Knechtschaft liegt, hat an den Netzen, die es umfangen, selber mitgestrickt.August Pauly
→Jeden Abend muß unser Lebensfahrzeug zur Ausbesserung auf dieselbe Werft, die Bettstatt gebracht werden, auf der es einst gebaut und vom Stapel gelassen wurde.August Pauly
→Alles fließt vorwärts, und wir treiben mit unseren Schmerzen auf dem Strom dahin, bis er mit uns die ewige Kaskade ins Jenseits hinunterstürzt.August Pauly
→Der Eitle empfindet jedes einem andern gespendete Lob als eine Verkürzung der ihm gebührenden Ration.August Pauly
→Wenn unsere Philosophie uns die Gleichgültigkeit der Natur gegen alle Werte verliehen hätte, dann wären wir wohl ohne Schmerzen, aber auch ohne Leben.August Pauly
→Schulbildung überlädt in den meisten Menschen so sehr den Acker mit Schutt, daß keine Gedanken mehr darauf wachsen können.August Pauly
→Nicht nur das Organische, sondern die Welt überhaupt muss in ihrem Innersten aktiv sein, denn passive Wesen haben keine Entwicklung.August Pauly
→Nur in den Künsten unter allen Menschenwerken lässt sich etwas wahrhaft Vollkommenes, Unübersteigliches erreichen.August Pauly
→Für mich gibt es nur einen Stand in der Welt, und das ist der des Menschen, und zu mehr, als ich da von Geburt schon bin, kann mich kein Kaiser machen.August Pauly
→Gauner wollen in der Legislatur zart angefaßt sein. Sie haben einen wunden Leib, jeder Paragraph tut ihnen weh.August Pauly
→Die meisten Menschen lassen sich den Dorn einer falschen Theorie willig ins Fleisch drücken, wehren sich aber mit allen Kräften, wenn er ihnen wieder herausgezogen werden soll.August Pauly
→Dass unter unseren Füßen so viel Unendlichkeit ist wie über unserem Haupt, das bedenken wohl nur die wenigsten, und dass in uns selbst so viel Geheimnis und Göttlichkeit ist als in irgendeinem Punkt außer uns. Darum suchen sie alle ihren Gott über den Sternen.August Pauly
→Licht ist ein ebenso musikalisches Agens als der Ton mit ganz analogen Wirkungen auf das Gefühl.August Pauly
→Daß wir ein Inneres besitzen, von dem wir die Welt ausschließen können, in das auch kein König einbrechen kann, das ist doch ein herrliches Gefühl.August Pauly
→Hoffen und gewinnen, verlieren und resignieren, das ist die steigende und fallende Welle des Lebens.August Pauly
→Es ist ein gesegneter Augenblick, in welchem der Mensch seine eigene Dummheit begreift.August Pauly
→„Laß mich allein,“ sagte das Herz zum Verstand und ging in die Einsamkeit und legte sich in die Brust des Künstlers.August Pauly
→Menschen, welche alles auf den Kopf stellen, bringen dadurch zuweilen eine Wahrheit auf die Beine.August Pauly