Arthur Schopenhauer Zitate – Seite 3
→Das Genie ist unter den andern Köpfen, was unter den Edelsteinen der Karfunkel: Er strahlt eigenes Licht aus, während die andern nur das empfangene reflektieren.Arthur Schopenhauer
→Vom Standpunkt der Jugend aus gesehn, ist das Leben eine unendlich lange Zukunft; vom Standpunkt des Alters aus eine sehr kurze Vergangenheit. Man muß alt geworden sein, also lange gelebt haben, um zu erkennen, wie kurz das Leben ist.Arthur Schopenhauer
→Denn bei mir findet, in England, der rothe Rock mehr Glauben, als der schwarze, und Alles, was daselbst zu Gunsten der Kirche, dieser so reichen und bequemen Versorgungsanstalt der mittellosen jüngern Söhne der gesammten Aristokratie gesagt wird ist mir eo ipso verdächtig.Arthur Schopenhauer
→Überhaupt aber ergeht es uns im Leben wie dem Wanderer, vor welchem, indem er vorwärts schreitet, die Gegenstände andere Gestalten annehmen, als die sie von ferne zeigten, und sich gleichsam verwandeln, indem er sich nähert. Besonders geht es mit unseren Wünschen so.Arthur Schopenhauer
→Es kann kommen, daß wir, sogar nach langer Zeit, den Tod unserer Feinde und Widersacher fast so sehr betrauern, als den unserer Freunde, – wann wir nämlich sie als Zeugen unserer glänzenden Erfolge vermissen.Arthur Schopenhauer
→Eben weil früh eingesogene Irrtümer meistens unauslöschlich sind, und die Urteilskraft am spätesten zur Reife kommt, soll man die Kinder, bis zum sechzehnten Jahre, von allen Lehren, worin große Irrtümer sein können, frei erhalten.Arthur Schopenhauer
→Jedes Ding ist als Erscheinung, als Objekt, durchweg notwendig: dasselbe ist an sich Wille, und dieser ist völlig frei, für alle Ewigkeit.Arthur Schopenhauer
→Das Weinen ist demnach Mitleid mit sich selbst, oder das auf seinen Ausgangspunkt zurückgeworfene Mitleid.Arthur Schopenhauer
→Wie töricht, zu bedauern und zu beklagen, daß man in vergangener Zeit die Gelegenheit zu diesem oder jenem Glück oder Genuss hat unbenutzt gelassen! – Was hätte man denn jetzt mehr davon? Die dürre Mumie einer Erinnerung.Arthur Schopenhauer
→Aber die Sprache um ein Wort ärmer machen, heißt, das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen.Arthur Schopenhauer
→Die Religion ist die Metaphysik des Volks, die man ihm schlechterdings lassen und daher sie äußerlich achten muß.Arthur Schopenhauer
→Armut im Alter ist ein großes Unglück. Ist diese gebannt und die Gesundheit geblieben; so kann das Alter ein sehr erträglicher Teil des Lebens sein.Arthur Schopenhauer
→Der Rang, so wichtig er in den Augen des großen Haufens und der Philister, und so groß sein Nutzen im Getriebe der Staatsmaschine sein mag, läßt sich mit wenigen Worten abfertigen.Arthur Schopenhauer
→Einige Menschen können jedes Gut verachten, sobald sie es nicht haben: andere aber nur, wenn sie es haben. Letztere sind unglücklicher und edler.Arthur Schopenhauer
→Da werde ich wohl wieder vernehmen müssen, meine Philosophie sei trostlos; – eben nur weil ich nach der Wahrheit rede, die Leute aber hören wollen, Gott der Herr habe alles wohlgemacht. Geht in die Kirche und lasst die Philosophen in Ruhe.Arthur Schopenhauer
→Man sollte beständig die Wirkung der Zeit und die Wandelbarkeit der Dinge vor Augen haben und daher bei allem, was jetzt stattfindet, sofort das Gegenteil imaginieren.Arthur Schopenhauer
→Der Charakter ist die empirisch erkannte, beharrliche und unveränderliche Beschaffenheit eines individuellen Willens.Arthur Schopenhauer
→Mein Kniff ist, das lebhafteste Anschauen oder das tiefste Empfinden, wann die gute Stunde es herbeigeführt hat, plötzlich und im selben Moment mit der kältesten abstrakten Reflexion zu übergießen und es dadurch erstarrt aufzubewahren. Also ein hoher Grad von Besonnenheit.Arthur Schopenhauer
→Hauptsächlich aus der inneren Leerheit entspringt die Sucht nach Gesellschaft, Zerstreuung, Vergnügen und Luxus jeder Art, welche viele zur Verschwendung und dann zum Elend führt.Arthur Schopenhauer
→Das macht die gewöhnlichen Leute so gesellig und akkomodant: Es fällt ihnen nämlich leichter, andere zu ertragen als sich selber.Arthur Schopenhauer
→Letztlich kommt es darauf an, wessen Gegenwart man leichter erträgt, die der anderen oder die eigene.Arthur Schopenhauer
→Ganz er selbst sein darf jeder nur, so lange er alleine ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur wenn man allein ist, ist man frei.Arthur Schopenhauer
→Hier sei beiläufig erwähnt, dass der Patriotismus, wenn er im Reiche der Wissenschaften sich geltend machen will, ein schmutziger Geselle ist, den man hinauswerfen soll.Arthur Schopenhauer
→Wenn man alt ist, hat man den Tod vor sich; aber wenn man jung ist, hat man das Leben vor sich: ich weiß nicht, welches von beiden beängstigender ist.Arthur Schopenhauer
→Verlangen, dass ein großer Geist die Christliche, oder sonst eine Religion ernstlich glaube, ist wie verlangen, dass ein Riese den Schuh eines Zwergs anziehe.Arthur Schopenhauer
→Man darf am Wetter nie verzweifeln, solange noch ein blauer Fleck am Himmel steht.Arthur Schopenhauer
→Die kleinen Unfälle, die uns stündlich vexieren, kann man betrachten als bestimmt, uns in Übung zu erhalten, damit die Kraft, die großen zu ertragen, im Glück nicht ganz erschlaffe.Arthur Schopenhauer
→Bei manchem ist es am klügsten zu denken: Ändern werde ich ihn nicht; also will ich ihn benutzen.Arthur Schopenhauer
→Mit Italien lebt man wie mit einer Geliebten: heute im heftigen Zank, morgen in Anbetung – in Deutschland wie mit einer Hausfrau, ohne großen Zank und ohne große Liebe.Arthur Schopenhauer
→Das große Leiden vieler, namentlich der Philister ist, das Idealitäten ihnen keine Unterhaltung gewähren, sondern sie, um der Langeweile zu entgehen, stets der Realitäten bedürfen.Arthur Schopenhauer
→In dem Maße, als die Genüsse zunehmen, nimmt die Empfänglichkeit für sie ab: das Gewohnte wird nicht mehr als Genuß empfunden.Arthur Schopenhauer
→Das wahre Leben des Gedankens dauert nur bis er an den Grenzpunkt der Worte angelangt ist: fortan ist er tot, aber unverwüstlich gleich dem petrifizierten Tiere, oder besser: dem Kristall.Arthur Schopenhauer
→Demnach ist Stolz die von innen ausgehende, folglich direkte Hochschätzung seiner selbst; hingegen Eitelkeit das Streben, solche von außen her, also indirekt zu erlangen.Arthur Schopenhauer
→Traurig, in einer so tief gesunkenen Zeit zu leben, daß eine sich von selbst verstehende Wahrheit noch erst durch die Autorität eines großen Mannes beglaubigt werden muß.Arthur Schopenhauer
→Bin ich zuletzt doch auch angelangt und habe die Befriedigung, am Ende meiner Laufbahn den Anfang meiner Wirksamkeit zu sehn, unter der Hoffnung, daß sie, einer alten Regel gemäß, in dem Verhältnis lange dauern wird, als sie spät angefangen hat.Arthur Schopenhauer
→Es bleibt dennoch jederzeit den echten Werken eine ganz eigentümliche, still langsame, mächtige Wirkung, und wie durch ein Wunder sieht man sie endlich aus dem Getümmel sich erheben.Arthur Schopenhauer
→Ein jedes Problem durchläuft bis zu seiner Anerkennung drei Stufen: In der ersten erscheint es lächerlich, in der zweiten wird es bekämpft, und in der dritten gilt es als selbstverständlich.Arthur Schopenhauer
→Der Philister ist ein Mensch ohne geistige Bedürfnisse, also demgemäß auch ohne geistige Genüsse.Arthur Schopenhauer
→Es gibt drei Aristokratien: 1) die der Geburt und des Ranges 2) die Geldaristokratie 3) die geistige Aristokratie. Letztere ist eigentlich die vornehmste.Arthur Schopenhauer
→Vermöge seiner Bildung sagt der Mensch nicht, was er denkt, sondern was andre gedacht haben und er gelernt hat; und er tut nicht sogleich was er möchte, sondern was man ihn zu tun gewöhnt hat.Arthur Schopenhauer