Andreas Egert Zitate – Seite 3
→Hofnarr: überflüssiges Ehrenamt – wird heute im Normalfall vom Regierungschef ausgeübtAndreas Egert
→Handgreiflichkeit : nonverbale Geste einer elitären Handwerkskunst bei vornehmlich südländischen Politikern, die noch mit beiden Beinen auf der Erde stehen – Zeichen der höchsten Anerkennung und der sogenannten politischen KulturAndreas Egert
→Mitbestimmung: nach der Fusion zu einer Neidgenossenschaft Relikt einer ErfolgswirtschaftAndreas Egert
→Sie hatte nichts drunter – und man wünschte sich, dieses Phänomen wäre auf ihren Sommerrock beschränkt gewesen.Andreas Egert
→Panikhandlung: übervorsichtiger, aber geordneter Rückzug aus einer dezenten Krise; nicht mehr ganz bei Trost den Kopf aus der Schlinge ziehen, bevor das Damoklesschwert der Diffamierung die Geborgenheit des empfindlichen Seelenheils in Frage stellt.Andreas Egert
→Lappalie: genießt ihr zeitlebens unterschätztes Gesamtwerk als Strippenzieherin: hat immerhin mehrere zehntausend Kriege auf dem Kerbholz.Andreas Egert
→Die verheirateten Denker sind an einer Hand abzuzählen – damit versteht man vielleicht die Vergötterung der Weiblichkeit.Andreas Egert
→Der unschätzbare Vorteil von echten Freunden ist, dass man sie nicht so oft sehen muss.Andreas Egert
→Manieren: medizinischer Test, der früher verlässlich die Farbe des Blutes bestimmt hatAndreas Egert
→Interna: öffentliche Geheimnisse: bestätigen glaubwürdigen Fakten zufolge (Quelle: meistens zitierfähige Tratschweiber) mit Vorliebe das bereits überlieferte Klischee bis in die Nuance.Andreas Egert
→Er beteuerte glaubhaft, dass er, seitdem er müssig gehe, nicht mehr fremd gehen müsse.Andreas Egert
→Schurkenstaat: notwendiger „Kollateralschaden“ der Globalisierung – Widerstandskämpfer gegen eine uniformierte Außenwelt, der so weit geht, daß er auch seinem eigenen Volk die Stirn bietetAndreas Egert
→Al dente und con carne : die Spaghettiträger ihres Abendkleides waren echte Sympathie – und Hoffnungsträger – man hätte sehr gerne ihre anmutige Bißfestigkeit getestet.Andreas Egert
→Wer Lappalien um seiner selbst willen hoch anschlägt – ist ein Laffe; wer sie schätzt um der Schlüsse willen, die sich daraus ableiten, oder der Vorteile wegen, die sich auf sie gründen lassen, ist ein Philosoph.Andreas Egert
→Kampagnenfähigkeit: politische Kardinaltugend – die gedopte Sau solange durch das Dorf treiben, bis sie sich nach einem soliden Rinderwahnsinn sehnt.Andreas Egert
→Fräuleinwunder, deutsches: eigentlich despektierliche Bezeichnung aus den sogenannten besseren Zeiten – heute Wirtschaftswunderlichkeit, die gebündelte Schlagwort-Euphemismen einer sonderbaren Girlie-Generation mit Literatur verwechselt.Andreas Egert
→Dilemma: selten glücklicher Ausnahmezustand, in dem man immerhin zwischen zwei Optionen, seien sie auch übel, wählen kann – Überbleibsel des einstmals freien WillensAndreas Egert
→(Teilzeit-)Terrorist: Selbsternannter Märtyrer, der sich als echtes Schnäppchen einem Heldenfriedhof – für die hinteren Reihen – anbiedert.Andreas Egert
→mut zum abgrund: der gefängniszoo der existentialisten ist doch nur die dantesche vorhölle, die zu durchstreifen freilich den löwenmut erfordert, den die verwaltete welt unter einer zerbrechlichen schicht der sogenannten zivilisation unterdrückt, indem sie ratten fördert und adler stutztAndreas Egert
→Ein politischer Aphorismus ist eine leichte Geburt – er wird von anderen Medien zum auf- und mitschreiben ausgeworfen – beinahe zu jeder vollen Stunde.Andreas Egert