Christoph Martin Wieland Zitate – Seite 3
→Vergesset nie, daß ohne Mäßigung auch die natürlichsten Begierden zu Quellen des Schmerzes, durch Übermaß die reineste Wollust zu einem Gifte wird, das den Keim eures künftigen Vergnügens zernaget.Christoph Martin Wieland
→Die Natur und unser eignes Herz sind gleichsam die Tafeln, in welche Gott seine unwandelbaren Gesetze mit unauslöschlichen Zügen eingegraben hat.Christoph Martin Wieland
→Jede höhere Stufe der Weisheit und Tugend, die er erstiegen hat, erhöhet seine Glückseligkeit; sowie Weisheit und Tugend allezeit das richtige Maß, sowohl des öffentlichen als der Privatglückseligkeit unter den Menschen gewesen.Christoph Martin Wieland
→Wiewohl alle Menschen mehr oder weniger zum Heucheln geneigt sind [heißt] doch nur derjenige ein Heuchler […], der es in einem so hohen Grade ist, daß wir andern, mit ihm verglichen, für aufrichtige Leute gelten können.Christoph Martin Wieland
→Nur die durch Eifersucht vergiftete Liebe hat die Art, alles begierig aufzuraffen, was den Eifersüchtigen in einem Argwohn bestärken kann, dessen Gewißheit er doch für sein größtes Unglück hält.Christoph Martin Wieland
→Alle Menschen sind mehr oder weniger zum Heucheln geneigt, doch nur derjenige ist wirklich ein Heuchler, der andere zu seinem Vorteil und fast immer zu ihrem oder eines dritten Schaden hintergeht.Christoph Martin Wieland
→Das allgemeine Los Der Menschheit, schwach zu sein, Ist mein Verbrechen bloß!Christoph Martin Wieland
→Die Jugend ist wahr und gut, auch in denen, die im Alter verräterisch und schlecht werden.Christoph Martin Wieland
→Denn Schwärmerei steckt wie der Schnupfen an; man fühlt, ich weiß nicht was, und eh‘ man wehren kann, ist unser Kopf des Herzens nicht mehr mächtig.Christoph Martin Wieland
→Aber es gibt Leute, die in ihrem Werke gestört werden, sobald Licht kommt; es gibt Leute, die ihr Werk unmöglich anders als im Finstern oder wenigstens in der Dämmerung treiben können.Christoph Martin Wieland
→Die Liebe gibt dem sanften Weibe Mut, Was Männern schauern macht, mit Lächeln zu ertragen.Christoph Martin Wieland
→Die menschliche Seele ist vielleicht keines kräftigeren Schmerzes fähig, als derjenige ist, den Gegenstand unserer zärtlichsten Gesinnungen verachten zu müssen.Christoph Martin Wieland
→Der Mensch – auf der einen Seite den Tieren des Feldes, auf der andern der Gottheit selbst verwandt – ist zwar ebenso unfähig, ein bloßes Tier, als ein bloßer Geist zu sein, lebt aber nur dann seiner Natur gemäß, wenn er immer emposteigt.Christoph Martin Wieland
→Die höchste Lust ist das heitere Zurücksehen in ein wohlgebrauchtes, von keiner Reue beflecktes Leben.Christoph Martin Wieland
→Wer zum Menschen geboren wurde, soll und kann nichts Edleres, Größeres und Besseres sein als ein Mensch – und wohl ihm, wenn er weder mehr noch weniger sein will.Christoph Martin Wieland
→Man muß solche Leute nicht nach dem, was sie sprechen, beurteilen, sondern nach dem, was sie tun.Christoph Martin Wieland
→O Liebe, süßes Labsal aller Leiden der Sterblichen, – du wonnevoller Rausch vermählter Seelen! Welche Freuden sind deinen gleich?Christoph Martin Wieland
→Es wäre zugleich gottlos und töricht, sich einem Kummer zu überlassen, der den Himmel beleidigt, und uns selbst der Kräfte beraubt, dem Unglück zu widerstehen, und der Mittel, wieder glücklich zu werden.Christoph Martin Wieland
→Genien haben sich noch nie mit Kleinigkeiten beschäftiget. Ihre Bemühungen interessieren immer den Menschen, und das erstreckt sich bis auf ihre Spiele.Christoph Martin Wieland
→Wenn ich eines Arztes bedürftig bin, ist weder der frömmste und sittsamste, noch der eleganteste, sondern der geschickteste der, der mir helfen kann.Christoph Martin Wieland
→Jedes Jahr des Lebens, wie es abgeht, nimmt auch was von uns als Beute mit.Christoph Martin Wieland
→Die Gewalt ihrer Reize zu verdoppeln, gab ich dem Weibe die Scham, die holdseligste der Grazien, das anziehende Weigern, das sanfte Sträuben, welches den Wert jeder Gunst erhöht; die süßen Tränen, deren wollüstiges Ergießen das von Empfindung gepreßte Herz leichter macht.Christoph Martin Wieland
→Jene lehrten, wie man es machen müsse, um weise und tugendhaft zu scheinen; dieser lehrte, wie man es sei.Christoph Martin Wieland
→Wißt, nur zum Sterben ward dies Leben uns gegeben. Und was der Tod uns schenkt, das ist das wahre Leben.Christoph Martin Wieland
→Das innige Bewußtsein dessen was wir fühlen ist unter allen Kennzeichen der Wahrheit unleugbar das sicherste; vorausgesetzt, daß ein Mensch überhaupt gesund und des Unterschiedes seiner Empfindungen und Einbildungen für sich bewußt ist.Christoph Martin Wieland
→Mäßigung und freiwillige Enthaltsamkeit sind das sicherste Verwahrungsmittel gegen Überdruß und Erschlaffung.Christoph Martin Wieland
→Wir können einem anderen nichts nützen, wofern wir nicht den Weg zu seinem Herzen finden.Christoph Martin Wieland
→Die Welt ist gleich unschuldig, wenn du sie für schöner, als wenn du sie für häßlicher hältst, als sie ist. Nimm sie für das, was sie ist.Christoph Martin Wieland