Wilhelm Schwöbel Zitate – Seite 2
→Für den am Verstehen der Welt interessierten Geist sind Aphorismen die Formeln, mit denen er seine vielfältigen Erfahrungen dokumentiert und erinnerungsfähig macht.Wilhelm Schwöbel
→Die Deutschen bewundern die Gescheitheit anderer auch dann noch, wenn sie von ihnen damit das Fell über die Ohren gezogen bekommen.Wilhelm Schwöbel
→Das Streben nach Bewußtheit führt den Buddhismus in eine Erstarrung, da es das schöpferische Unbewußte verdrängt.Wilhelm Schwöbel
→Ob Freund oder Feind erkennt man daran, wie eine böse Nachricht überbracht wird: Feinde pflegen dies freudig zu tun.Wilhelm Schwöbel
→In einer Diktatur ist kritisches Denken verboten und in Demokratien wird es nicht gerne gesehen, da es als barbarisch gilt. Das für den allgemeinen Fortschritt notwendige Unheil auszudenken, bleibt deshalb in jedem Fall den bescheideneren Geistern überlassen.Wilhelm Schwöbel
→Der Buddhist erstrebt ein erhabenes Entrücktsein als Dauerzustand, indem er seine Emotionen daran hindert, das Tun zu veranlassen, in dem sie sich bewähren, erfüllen und auflösen sollen. Er huldigt einem kultivierten Behagen ohne biologischen Sinn.Wilhelm Schwöbel
→Gründlich, wie die Deutschen sind, und ohne Instinkte zur Selbsterhaltung, wird das vorletzte Kapitel ihrer Geschichte logischerweise den überraschenden Titel tragen: Ein Volk kämpft für seinen Untergang.Wilhelm Schwöbel
→In der Kirche suchen manche Menschen vor allem den Ernst, da sie ihr eigenes Dasein im Alltag als etwas Albernes empfinden.Wilhelm Schwöbel
→Aphorismen sollen die Fragen stellen, deren logische Beantwortung unmittelbar zur Lösung eines Problems hinführt.Wilhelm Schwöbel
→Eindringlinge haben stets Erfolg, wenn ihr Instinkt gescheiter ist als der Verstand der von ihnen Angegriffenen.Wilhelm Schwöbel
→Dichter werden unerträglich, sobald sie versuchen, Probleme mit Gefühlen zu bewältigen, deren Trivialität der geschulte Verstand schon längst durchschaut. Wer ihnen nachfühlt und nachplappert, sollte bedenken, ob es nicht besser wäre, wenn er sich stattdessen an seine Schulaufgaben begeben würde.Wilhelm Schwöbel
→Nach gängiger Meinung leidet unter Vorurteilen, wer sagt, was er in den Gesichtern seiner Zeitgenossen liest.Wilhelm Schwöbel
→Von einer Demokratie kann nur gesprochen werden, wenn sie auch in Frage gestellt werden darf. Wo dies nicht der Fall ist, herrscht lediglich die Diktatur eines Dogmas von einer bestimmten Form der Demokratie als der allein ethisch zulässigen Staatsform.Wilhelm Schwöbel
→Am wenigsten Menschlichkeit findet sich heutzutage da, wo die Manieren gepflegt und die Brieftaschen dick sind.Wilhelm Schwöbel
→Es sind nicht wenige, die der Demokratie vor allem deshalb zugetan sind, weil sie hoffen, in dieser Staatsform ihren Egoismus am ungestörtesten in aller Stille ausleben zu können.Wilhelm Schwöbel
→Zergrübelte Denkergesichter zeigen, daß mit dem Gehirn zwar viel gewerkelt, aber nichts Gescheites gefunden wurde, das die Falten wieder geglättet hätte.Wilhelm Schwöbel
→Wer Schafe füttert, dem laufen sie nach, wer Falken großzieht, dem fliegen sie davon.Wilhelm Schwöbel
→Alle vom Menschen aufgestellten Normen sind nur so viel wert, als sie erstreben, was von den Gesetzen der Natur vorgegeben ist.Wilhelm Schwöbel
→Deutsche verwirrt und macht sie unberechenbar, sobald es ihnen nicht gelingt, für einen Unsinn eine moralische Rechtfertigung zu finden, den sie sich mangels praktischer Vernunft geleistet haben.Wilhelm Schwöbel
→Je differenzierter ein Mensch ist, desto mehr Schlüssel braucht es, um die vielen Tore des Labyrinths zu öffnen, die sein Inneres umgeben.Wilhelm Schwöbel
→Analysieren Kleinbürger bedeutende Persönlichkeiten, kommen sie regelmäßig zu dem Ergebnis, daß große Geister eigentlich ganz gewöhnliche Menschen sind.Wilhelm Schwöbel
→Manche Religionen haben zum Ziel, die Menschen so zu programmieren, daß sie mit dem zufrieden sind, was ihnen das Leben bietet: die Reichen mit viel, die Armen mit wenig.Wilhelm Schwöbel
→Zum Phänomen der Dummheit gehört die Unfähigkeit, eigene Ansichten in Frage zu stellen. Dieser Mangel findet sich auf jeder Intelligenzstufe und ist um so schwieriger zu erkennen, je differenzierter das Gehirn eines Menschen ist.Wilhelm Schwöbel
→Obwohl in der Biologie ständig Neues entdeckt wird, ist darunter kaum etwas, das dem bloßen Auge und der allgemeinen Erfahrung vom Prinzip her nicht schon längst bekannt wäre und vom Verstand nur noch nicht begriffen wurde.Wilhelm Schwöbel
→Der Schock, den die Deutschen als Besiegte und Besetzte nach dem zweiten Weltkrieg erlitten, bestand darin, daß plötzlich Unfaßliches als unerbittliche Realität in ihr Leben trat. Sieger gewöhnen sich leichter an derartige Realitäten.Wilhelm Schwöbel
→Am lautesten nach Gewaltlosigkeit rufen diejenigen, die sich gewaltlos zu bereichern gedenken.Wilhelm Schwöbel
→Im friedlichsten Christentum steckt immer noch ein Stück an Auflehnung gegen die Inhumanität der Natur beim Annehmen oder Verwerfen während der Entwicklung.Wilhelm Schwöbel
→Tragisch ist es, wenn Edles durch etwas Gemeines zerstört wird. Es gehört zu den Errungenschaften der Demokratie, daß durch sie diese Form von Tragik vom Prinzip her nicht mehr vorkommen kann.Wilhelm Schwöbel
→Auch der internationalste Gerichtshof kann nicht die Gerechtigkeit bieten, wonach die Menschheit verlangt.Wilhelm Schwöbel
→Früher waren es die Könige, die forderten. Heute tut dies der kleine Mann und die Könige bitten höflich.Wilhelm Schwöbel
→Kein echter Bürokrat zweifelt im Ernst daran, daß sich im Bedarfsfall auch Naturgesetze durch Erlaß außer Kraft setzen lassen.Wilhelm Schwöbel
→Wenn manche Tiere auch sehr eigenartig aussehen, so sind sie doch das Beste, das die Natur für einen bestimmten Lebensraum hervorbringen konnte.Wilhelm Schwöbel
→Wenn man zehn Deutsche zu einer Konferenz mit fünf Vertretern anderer Nationen mit dem Auftrag schickt, dort die Interessen ihres Landes zu vertreten, bringen sie es fertig, sich von ihren fünf Kontrahenten demokratisch überstimmen zu lassen.Wilhelm Schwöbel
→Zu den glücklichsten Menschen gehören diejenigen, die damit zufrieden sind, am Leben teilhaben zu können.Wilhelm Schwöbel
→Für Diktatoren führt der Weg zur Macht nicht selten durch die Gefängnisse ihrer Vorgänger. Kein Wunder, daß sie einem gewissen Komfort in Gefängnissen nicht abgeneigt sind.Wilhelm Schwöbel
→Alle Versenkung in das Besondere hat letztlich das Erkennen von etwas Allgemeinem zum Ziel.Wilhelm Schwöbel
→Zu den wichtigsten Lebenserfahrungen gehört die Einsicht, daß es Erfahrungen nicht umsonst gibt und die Preise für sie sehr unsozial gestaffelt sind: Wer von der Natur wenig Gehirn bekam, der muß für seine Erfahrungen auch noch am meisten bezahlen.Wilhelm Schwöbel