Wilhelm Roscher Zitate – Seite 1
→Menschen, die gar nichts zu fürchten haben, sind gewöhnlich mehr zum Mißbrauch als zum rechten Gebrauch ihrer Macht aufgelegt.Wilhelm Roscher
→Wir dürfen bei Gesetzen nicht nur die eine Seite im Auge haben, daß sie Akte unseres Willens sind, sondern auch die andere, daß sie Akte des sittlichen Bewußtseins, der ewigen Vernunft sein sollen.Wilhelm Roscher
→Das Prinzip der Demokratie ist die Gleichheit: soweit sie möglich, weil die Natur selbst durch Geschlecht, Alter und Talente immer neue Verschiedenheiten hervortreibt.Wilhelm Roscher
→Die Demokratisierung des Staates fördert bei allen edlen Seelen die Heilighaltung von Recht und Gesetz, bei unedlen dagegen verleitet sie die Pöbelherrschaft und Anarchie.Wilhelm Roscher
→Eine der gefährlichsten Übertreibungen des Gleichheitsprinzips liegt darin, daß man zu geringe Ansprüche an die Tüchtigkeit der Beamten macht, ihre notwendigen Amtsbefugnisse schmälert, ohne allzu häufig mit ihnen wechselt.Wilhelm Roscher
→Kein menschliches Institut verträgt seine äußersten Konsequenzen. Vollkommen konsequent vermag ohne Schaden nur ein Wesen zu handeln, welches vollkommen weise und heilig ist.Wilhelm Roscher
→Das Hinschwinden des Mittelstandes, die Spaltung des Volkes in wenig Überreiche und zahlose Proletarier ist der vornehmste Weg, auf welchem die freien und in Blüte stehenden Nationen altern und verfallen.Wilhelm Roscher
→Wie jede öffentliche Tätigkeit, so muß auch die Armenpflege mit dem Steigen der Kultur immer systematischer werden, immer mehr das ganze Leben sowohl des Almosengebers, wie des Empfängers berücksichtigen.Wilhelm Roscher
→Die Erfahrung zeigt, daß bei ausartender Demokratie die Rede- und Preßfreiheit am frühesten verfallen.Wilhelm Roscher
→Keine Tyrannei ist für den Augenblick so drückend, wie die tyrannische Herrschaft einer Mehrzahl über die Minderzahl.Wilhelm Roscher
→Ein Almosen ist nie gleichgültig: wenn es nicht nützt, so schadet es. Eine wirkliche Kur der Krankheit „Armut“ ist ohne genaue Untersuchung des Patienten nicht möglich.Wilhelm Roscher
→Das beste Zeichen, daß ein Volk wirklich frei, ist die Sicherheit seiner Minoritäten.Wilhelm Roscher
→Ein König an der Spitze des Heeres ist, wenn er ein tüchtiger Feldherr, fast unwiderstehlich; im entgegengesetzten Falle jedoch eine ungeheure Erschwerung des Kommandos, welchem nun alle Übel des Hoflebens inne wohnen.Wilhelm Roscher