Stendhal Zitate – Seite 3
→Eine phantasiebegabte Seele, auch eine ganz einfältige, ist feinfühlig und argwöhnisch. Sie kann sogar misstrauisch sein, wenn sie nämlich schon viele Enttäuschungen im Leben erfahren hat.Stendhal
→Das Leben ist kurz, und die Zeit, die wir mit Gähnen verbracht haben, kann nicht ersetzt werden.Stendhal
→Selbst die Ungnade der geliebten Frau ist voller Anmut, wie man sie an ungeliebten Frauen nicht in den huldvollen Augenblicken findet.Stendhal
→Ich habe diese Sucht, Kinder zu kriegen, nie begriffen, niedliche Puppen, die zu solchen Dummköpfen werden, daß man vor ihnen wegrennen möchte, es sei denn, sie erhalten eine strenge und unverfälschte Erziehung, und wer hat schon die Geduld, ihnen diese Erziehung zukommen zu lassen?Stendhal
→Die Liebe ist eine köstliche Blume, aber man muß den Mut haben, sie am grausigen Rand eines Abgrunds zu pflücken.Stendhal
→Ich suche wahr und klar zu berichten, was in mir vorgeht. Ich kenne nur eine Regel: klar zu sein. Wenn ich nicht klar bin, ist meine ganze Welt vernichtet.Stendhal
→Es ist ein gewöhnlicher Gedanke, den man gerade deshalb leicht vergißt, daß tagtäglich die fühlenden Seelen immer seltener und die Verstandesmenschen immer häufiger werden.Stendhal
→Auf einen Menschen, der sich erst emporarbeiten mußte, macht der Rang eines anderen immer einen großen Eindruck.Stendhal
→Von dem Augenblick an, wo man liebt, sieht selbst der Klügste kein Ding mehr so, wie es wirklich ist.Stendhal
→Einen festen Charakter haben heißt soviel, wie sich unter dem Einfluß anderer Charaktere bewähren; diese anderen sind also notwendig.Stendhal
→Das ist die Lächerlichkeit des Adels, man fragt die Leute, was sie sind, und sie antworten, was sie waren.Stendhal
→Eine Frau gewöhnt sich nicht daran, der Vernunft zu gehorchen, wie ich als ein Mann, der sich in seinem Büro täglich in sechsstündiger Arbeit mit nüchternen, verstandesmäßigen Dingen abgeben muß.Stendhal
→In Europa nährt sich die Begierde von der Unterdrückung, in Amerika verkümmert sie unter der Freiheit.Stendhal
→Ich nenne die Scala das erste Theater der Welt, weil sie das größte musikalische Vergnügen bereitet.Stendhal
→Im Übrigen meine ich, daß eine Frau täglich ebenso drei bis vier Mußestunden haben soll, wie ja kluge Männer auch auf ihre Mußestunden halten.Stendhal
→Wo in der Welt gibt es einen Richter, der nicht einen Sohn oder wenigstens einen Neffen vorwärts bringen will?Stendhal
→Die meisten Weltmänner getrauen sich – aus Eitelkeit, aus Argwohn, aus Furcht vor einem Mißgeschick – eine Frau erst nach ihrer Hingabe zu lieben.Stendhal
→Bajonette und Guillotinen können eine kommende Weltanschauung ebensowenig aufhalten wie ein Haufen Goldstücke das Zipperlein.Stendhal
→Die meisten Menschen haben einen Moment im Leben, wo sie große Dinge tun können, in denen ihnen nichts unmöglich erscheint.Stendhal
→Sollte es eine Wirkung des Schamgefühls sein oder ihrer tödlichen Langeweile, daß die meisten Frauen nichts so sehr am Manne schätzen als die Frechheit? Oder halten sie die Frechheit für Charakter?Stendhal
→Die um ihre Existenz bangende Kirche klammert sich an das Papsttum wie an den letzten Notanker.Stendhal
→In der Liebe kann man von keiner Undankbarkeit sprechen; die erlebte Wonne entschädigt immer, und weit über die denkbar höchsten Opfer hinaus.Stendhal
→Einen festen Charakter erwerben heißt, viele und gründliche Erfahrungen über die Unzulänglichkeiten und Verhängnisse des Lebens gewinnen.Stendhal
→Liebe ist die Freude, ein liebenswertes und liebendes Wesen zu sehen, zu berühren, es mit allen Sinnen und so nahe wie möglich zu fühlen.Stendhal
→In Frankreich vermögen Dirnen die Männer ebenso gut glücklich zu machen wie achtbare Frauen, das heißt glücklich ohne eigentliche Liebe.Stendhal
→Hat die Lust sich ausgetobt, so müssen wir selbstverständlich in eine gewisse Gleichgültigkeit zurücksinken; aber sie ist hinterher eine andere als vorher.Stendhal
→Die erste Forderung an alles, was uns Genuß zu schenken verspricht, ist eine starke Wirkung.Stendhal
→Wann wird man erkennen, daß die Völker in Europa immer nur den Grad der Freiheit in sich wie unter sich haben, den ihr Mut ihrer Freiheit abringt?Stendhal