Richard Rothe Zitate – Seite 2
→In liturgicis und überhaupt in ecclesiasticis gilt der Grundsatz: Besser classisches Latein als (wo classisches Deutsch nicht möglich ist) kauderwelsches Deutsch.Richard Rothe
→Eine der gewöhnlichsten Ursachen sittlich schlechter Gemütsart (Gesinnung) ist Dummheit.Richard Rothe
→Unsre europäische Kulturperiode altert augenscheinlich, dagegen geht der Morgen einer transatlantischen ebenso unzweideutig auf.Richard Rothe
→Und ebenso beurteilen wir mit Recht jeden nach seinen Grundsätzen; denn seine Grundsätze sind der Exponent des Verhältnisses, in welches er sich mit seiner individuellen Sittlichkeit zum Gesetz gestellt hat.Richard Rothe
→Ein Handeln gibt es für das vollendete vergeistigte Geschöpf nicht mehr, wohl aber ein Wirken.Richard Rothe
→Die halbe Wahrheit findet weit mehr Käufer als die ganze und reine. Diese kostet zu viel Anstrengung des Geistes und des Herzens.Richard Rothe
→Wie denn überhaupt ohne ein wahres Freundschaftsverhältnis eine erfolgreiche Arbeit an der Selbsterziehung zur Tugend kaum möglich ist.Richard Rothe
→Unbeholfenes Phlegma und pedantische Geschmacklosigkeit sind die geselligen Kapitallaster. Die Sanguiniker sind die geborenen guten Gesellschafter, und ebenso die Genußmenschen, die Lebenslustigen, die Bonvivants.Richard Rothe
→Die Klarheit einer Überzeugung ist das beste Präservativ gegen die Leidenschaftlichkeit bei ihrer Geltendmachung.Richard Rothe
→Dem tüchtigen Menschen, der da lebt, um zu wirken, ist von allen Liebesdiensten, die man ihm innerhalb des Bereiches der bloß konventionellen Freundlichkeit erweisen kann, der größte, daß man seine edle Zeit mit zarter Gewissenhaftigkeit als ein Heiligtum schont.Richard Rothe
→Wenn der Süddeutsche sich in die Brust wirft, so läßt man sich’s schon gefallen, weil es allemal ein wenig lächerlich herauskommt.Richard Rothe
→Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das so, wie es geschaffen ist, seinem eignen Begriff nicht entspricht, und deshalb mit sich selbst sich in Widerspruch befindet.Richard Rothe
→Ehrwürdig ist nur, wer durch Leiden geadelt worden. Gott kann die Seinen nicht höher adeln, als indem er Leiden über sie verhängt.Richard Rothe
→Man schilt die Zeit schlecht, weil man nicht die erforderliche Stärke für die Aufgaben besitzt, die sie stellt.Richard Rothe
→So reell schadet man einer guten Sache durch nichts, als wenn man sich für sie schlechter Mittel bedient.Richard Rothe
→Für sich allein, ohne die Billigkeit ist die Rechtlichkeit schlechterdings nicht wirkliche Gerechtigkeit im moralischen Sinne, sondern in vielen Fällen das grade Gegentheil derselben.Richard Rothe
→Das Lesen darf nicht in verderbliche Lesesucht ausarten, sondern es muß immer mit Selbständigkeit und eigentlicher Anstrengung verbunden sein, und die Auswahl dazu muß durch die besonnenste Rücksicht auf ihre Zweckmäßigkeit für das jedesmalige Bedürfnis für das Individuums beherrscht sein.Richard Rothe