Peter Rudl Zitate – Seite 15
→Vernunft: Dunkelkammer der Erfahrung: Nichts fürchtet sie mehr als das Licht der Phantasie oder das Eindringen des Geistes.Peter Rudl
→Wo die meisten Menschen Nähe brauchen, um ganz sie selbst zu sein, benötigt der Geistesmensch vor allem Distanz.Peter Rudl
→Schone keine Chance. Freilich glaubt sie getreulich an ihre Wiedergeburt, aber seien wir ehrlich, sie träumt.Peter Rudl
→Tabus sind finstere Löcher, die ab und an ordentlich gelüftet gehören. Gern auch mit Zügen von Sarkasmus oder zumindest einem Hauch von Ironie.Peter Rudl
→Einsamkeit will gesucht werden, um ihre ganze Wunderkraft zu entfalten. Sie ist der Urgrund der Existenz. Ihre Schönheit herauszufinden heißt, heimzukommen.Peter Rudl
→Gleichwohl sie dort nicht gekannt werden, liegen Geheimnisse immer diesseits von Himmel und Hölle.Peter Rudl
→Über die meisten Photos wird zu unrecht zu schnell hinweggesehen. Birgt nicht ein jedes ein Geheimnis des Lebens?Peter Rudl
→Was freilich selten genug vorkommt, muß Philosophie, um diesem Begriff überhaupt gerecht werden zu können, vor allem durch eins bestechen: ihre Kaltblütigkeit.Peter Rudl
→Wo die Seele mit ihren vielen Gesichtern ein ums andere Mal zu fliegen meint und doch nur fällt, führt immer noch eine grazile Brücke über den tiefen Abgrund deiner Einsamkeit. Geheimnisvolle Verbindung zwischen und zu dir selbst. Ihr Name ist Geist.Peter Rudl
→Die Ordnung der Zahlen ist ein schöpfungsfremder Anthropomorphismus. Solange die Physik auf den tönernen Füßen der Mathematik beharrt, wird sie den Horizont einer vielzüngigen Scheherazade nie überschreiten können.Peter Rudl
→Wer kleinmütig genug zu glauben einen echten Freund zu brauchen, sollte zunächst einmal seine Todfeinde – zahnlos, wer keine zu haben meint – gegen den Strich bürsten.Peter Rudl
→Frage: die Universitäten haben sein Denken ruiniert. Den Schrott, den sie hinterließen, Professoren und Denkmitrailleure, heißt heute Logik – akademisch gekränkt.Peter Rudl
→Jähzorn: die sicher dunkelste und armseligste Seite der Leidenschaft, deren Rahmen durch seine Abseitigkeit freilich bereits gesprengt wird.Peter Rudl
→Die Wahrnehmung tingiert wie fingiert schon alles und schließt uns so von der Aletheia, der Wahrheit, unvergeßlich, die mehr von Wahrgebung hat, aus.Peter Rudl
→Ein untrügliches Charakteristikum sogenannter Liebe ist ihre mitunter atemberaubende Halitosis von Lebenslügen.Peter Rudl
→Bei allen Klagen über unser sogenanntes Rechtssystem darf man nicht vergessen, daß die Pflichtversäumnisse das Unrecht bei weitem übersteigen.Peter Rudl
→„Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. „Etwa weil dies die beiden Wege sind sich am weitesten von Gott zu entfernen?Peter Rudl
→Satan ist eine dem Geist fremde Schabe und Irridee, gegen die Gott zwar vielleicht wie eine noch irrere, aber weitaus weniger schäbige und geistesgemäßere Idee wirkt.Peter Rudl
→Todesahnungen: Phantasmagorische bis kataklystische Privatszenarios und Zwischenspiele, die à la longue freilich weder sehr für sich interessieren noch einen überhaupt ansprechend unterhalten können.Peter Rudl
→Im Anfang war der Traum. Die Realität scheint dagegen ein kümmerlich retardierter Prozeß.Peter Rudl