Nicolas Chamfort Zitate – Seite 4
→Verleumdung ist wie eine Wespe, die uns lästig umschwärmt. Man darf nicht nach ihr schlagen, wenn man sie nicht sicher tötet, sonst greift sie noch wütender an als zuvor.Nicolas Chamfort
→Der Pfarrer muß ein bißchen Glauben bewahren… der Vikar darf bei einer abfälligen Bemerkung über die Religion lächeln; der Bischof lacht laut auf; und der Kardinal macht selbst noch einen Witz darüber.Nicolas Chamfort
→Die Gesellschaft setzt sich aus nur zwei großen Klassen zusammen: die einen haben mehr Mahlzeiten als Appetit, die anderen weit mehr Appetit als Mahlzeiten.Nicolas Chamfort
→In großen Dingen zeigen sich die Menschen so, wie man es von ihnen erwartet, in kleinen geben sie sich so, wie sie sind.Nicolas Chamfort
→Der bescheidenste Mann muß, wenn er in der Welt lebt, eine sichere Haltung haben und eine gewisse Ungezwungenheit, welche verhindern, daß man irgendwelche Vorteile über ihn gewinne. In diesem Falle muß er seine Bescheidenheit mit Stolz schmücken.Nicolas Chamfort
→Was ist ein Kardinal? Ein in roten Purpur gekleideter Priester, der hunderttausend Taler vom König bezieht, um sich im Namen des Papstes über ihn lustig zu machen.Nicolas Chamfort
→Die meisten Leser stecken ihre Bücher in ihre Bibliothek, die meisten Schriftsteller stecken ihre Bibliothek in ihre Bücher.Nicolas Chamfort
→Sicherlich ist kein Tag mehr vergeudet als einer, an dem man überhaupt nicht gelacht hat.Nicolas Chamfort
→Man kann nach den Jahren der Leidenschaft es in der Gesellschaft nicht mehr aushalten. Sie ist nur erträglich, solange man sich mit Essen und Trinken unterhält und mit der Pflege des eigenen Ich die Zeit totschlägt.Nicolas Chamfort
→Die Gesellschaft, die Kreise, die Salons, das, was man die Welt nennt, ist ein elendes Stück, eine schlechte Oper, ohne Interesse, welche durch Maschinen und Dekorationen ein wenig aufrecht erhalten wird.Nicolas Chamfort
→Es gibt mehr Narren als Weise, und im Weisen selbst steckt mehr Narrheit als Weisheit.Nicolas Chamfort
→Der Mensch lebt oft mit sich und bedarf der Tugend, er lebt mit anderen und bedarf der Ehre.Nicolas Chamfort
→Man kann wetten, dass jede öffentliche Meinung, jede allgemeine Konvention eine Dummheit ist, denn sie hat der großen Menge gefallen.Nicolas Chamfort
→Jemand sagte, die Alten bestehlen, heiße außerhalb der Dreimeilenzone rauben, die Modernen plündern, sei Taschendiebstahl an Straßenecken.Nicolas Chamfort
→Verleumdungen sind wie aufdringliche Wespen. Will man sich ihrer entledigen, muss man sicher sein, sie auch zu treffen. Andernfalls kommen sie zurück und attackieren heftiger denn je.Nicolas Chamfort
→Eine Gesellschaftsordnung, die die Rechte der Männer schmälert, macht aus den Frauen ein Nichts.Nicolas Chamfort
→Nur die Geschichte freier Völker ist es wert, daß man sie studiert. Die Geschichte von Völkern, die dem Despotismus verfallen sind, ist nur eine Anekdotensammlung.Nicolas Chamfort
→Man muß gerecht sein, ehe man großmütig ist, wie man Hemden haben muß, ehe man Spitzen hat.Nicolas Chamfort
→Alle Leidenschaften übertreiben, und wären keine Leidenschaften, wenn sie nicht übertrieben.Nicolas Chamfort
→Die Erziehung soll auf zwei Grundlagen beruhen: auf Moral und Klugheit. Auf Moral: zur Stütze der Tugend, auf Klugheit: zum Schutze vor den Lastern anderer.Nicolas Chamfort
→Zwei Dinge habe ich bis zum Wahnsinn geliebt: die Frauen und das Junggesellentum. Meiner ersten Passion bin ich verlustig gegangen, also muß ich mir die zweite bewahren.Nicolas Chamfort
→Die neuen Freunde, die wir uns nach einem gewissen Alter erwerben und welche uns jene ersetzen sollen, die wir verloren haben, gleichen diesen wie Glasaugen, künstliche Zähne und Holzbeine den natürlichen Augen und Zähnen und Beinen von Fleisch und Blut gleichen.Nicolas Chamfort
→In Frankreich läßt man die in Ruhe, welche das Feuer legen und verfolgt die, welche die Sturmglocke läuten.Nicolas Chamfort
→Der Arme, aber Unabhängige untersteht nur der Notwendigkeit, der Reihe, aber Abhängige einem oder mehreren andern Menschen.Nicolas Chamfort
→Ich kann Weisheit ohne Mißtrauen nicht begreifen. Die Schrift sagt, daß der Anfang der Weisheit die Furcht Gottes sei; ich glaube, daß es die Furcht der Menschen ist.Nicolas Chamfort
→Von niemandem abhängen, der Mann seines Herzens, seiner Grundsätze, seiner Gefühle sein: Nichts habe ich seltener gesehen.Nicolas Chamfort
→Man beherrscht die Menschen mit dem Kopf: mit einem guten Herzen spielt man nicht SchachNicolas Chamfort
→Das beschauliche Leben ist oft elend. Man muß mehr handeln, weniger denken und sich selbst fortwährend studieren.Nicolas Chamfort
→Jede Wohltat, die unserm Herzen nichts gegeben hat, ist uns lästig. Es ist eine Reliquie oder ein Totengebein. Man muß sie einfassen oder mit Füßen treten.Nicolas Chamfort
→Es gibt eine solche Überlegenheit, einen solchen Anspruch, bei denen es genügt, sie nicht anzuerkennen, und sie sind erledigt; und solche, die man nur nicht zu gewahren braucht, um sie wirkungslos zu machen.Nicolas Chamfort
→Was ist ein Einfaltspinsel ohne eine Dummheit? Man nehme einem Schmetterling die Flügel, und es ist eine Raupe.Nicolas Chamfort
→Die meisten Bücher von heute scheinen in einem Tag aus den Büchern von gestern entstanden zu sein.Nicolas Chamfort
→Die mütterliche Liebe hat die Natur die Erhaltung aller Lebewesen anvertraut, und in den Freuden und selbst in den Leiden, die mit diesem köstlichen Gefühl verbunden sind, belohnt sie die Mutter.Nicolas Chamfort
→Die öffentliche Meinung ist eine Gerichtsbarkeit, die ein vernünftiger Mensch nie absolut anerkennen, aber auch nie ganz ablehnen sollte.Nicolas Chamfort
→Die Hoffnung ist ein Scharlatan, der uns ohne Unterlaß betrügt, und was mich betrifft, so hat mein Glück erst begonnen, nachdem ich sie verloren habe. Ich würde gerne die Inschrift Dantes am Höllentor über den Eingang zum Paradies setzen: „Ihr, die ihr hier eintretet, laßt alle Hoffnung fahren!“Nicolas Chamfort
→Das Glück ist keine leichte Sache: es ist sehr schwer, es in uns, und unmöglich, es anderswo zu finden.Nicolas Chamfort
→Man fragt, warum die Frauen mit ihren Männern prahlen, und man gibt verschiedene Gründe dafür an, von denen die meisten für die Männer beleidigend sind. Der wahre Grund ist, daß sie ihre Herrschaft über diese auf andere Weise nicht genießen können.Nicolas Chamfort