Jeremias Gotthelf Zitate – Seite 6
→Die Freundlichkeit ist der Schlüssel zu allen Herzen; sie wird viel zu wenig beachtet und bei Kindern zu wenig darauf gesehen, tausendmal des Tages sollte man daran erinnern.Jeremias Gotthelf
→Aus dem Kerne, den die Menschen verworfen, läßt Gott oft emporwachsen die edelste Frucht.Jeremias Gotthelf
→Der Mensch ahnt, was er tut, aber weit über seinen Gesichtskreis hinaus wachsen die Folgen seiner Tat.Jeremias Gotthelf
→Junge Liebe besonders ist gar gern empfindlich und reizbar; sie ist noch nicht in Wettersturm und Sonnenhitze fest und kompakt geworden.Jeremias Gotthelf
→Werde etwas demütiger; das ist die Hauptsache, welche dir fehlt, du leidest halt auch an einer Zeitkrankheit, bist zu hochmütig, nicht gegen die Menschen, sondern eigentlich gegen Gott, und das ist eben der Unsinn.Jeremias Gotthelf
→Der moralische Mensch hat so gut seine Respiration wie der physische, und nur durch diese bleiben wir lebendig.Jeremias Gotthelf
→Es ist eben die schwerste Lebensaufgabe, das Schwere auf sich zu nehmen, vor dem Schwersten nicht zu zagen und zittern. Das meiste Unglück der Menschen besteht eigentlich nur darin, daß sie sich mit Händen und Füßen gegen das Kreuz, das sie tragen sollen und tragen müssen, stemmen und wehren.Jeremias Gotthelf
→Die Welt wäre eigentlich voller Freuden, man könnte deren auflesen bei jedem Schritt und Tritt; aber man muß eigene Augen haben, sie zu sehen, man muß eine Art von Glückskind sein dafür.Jeremias Gotthelf
→Eine einzige Handlung, unbedacht und leichtsinnig vollbracht, als unbedeutend geachtet, kann entscheidend für ein ganzes Leben werden.Jeremias Gotthelf
→So geht es: wenn man zu äußerlich wird, fängt es innerlich an zu fehlen, wer zu viel schießt, kömmt ums Pulver, und wer mit Liebesbriefen bombardiert, um die Liebe.Jeremias Gotthelf
→Das, was Eltern einander sagen, macht einen weit tieferen Eindruck auf Kinder, als die Eltern sich vorstellen.Jeremias Gotthelf
→Wenn jemand einen lieben Brief erhält, wie oft fährt seine Hand in die Tasche und liest ihn von neuem?Jeremias Gotthelf
→Je mehr jemand zu Klagen Ursache gibt, desto mehr vermeint er, selbst Ursache zu Klagen zu haben.Jeremias Gotthelf
→Vor der rechten Kraft beugt sich alles, und die rechte Kraft ist es ja, welche der Mensch unwillkürlich verehrt in Liebe und Demut.Jeremias Gotthelf
→Es ist sehr kurios, wie verschieden man eine Sache ansehen kann, je nachdem, ob sie uns oder jemand anders angeht.Jeremias Gotthelf
→Es ist kein Jammer entsetzlicher als der eines ganz plötzlich öde gewordenen Herzens.Jeremias Gotthelf
→Er trug bloß eine Krankheit davon, er erkältete sich das Herz und das ist hundertmal ärger als wenn man sich Füße, Kopf und über und über die ganze Haut erkältet.Jeremias Gotthelf
→Nur kein Mißtrauen gehabt, nur nicht alle Tage neue Liebesproben erdacht, jedenfalls soll immer der Grundsatz gelten, daß, was einer für sich fordert, er auch dem andern zu leisten willig und bereit sein soll.Jeremias Gotthelf
→[…] [Das] Rechte beugt sich nicht nach den Umständen, es ist nicht ein Bohnenstecken, den man abbrechen kann, wenn er lang ist, auch nicht eine Summe Geldes, an der man märten kann.Jeremias Gotthelf
→Deswegen hat uns Gott der Zukunft Schoß verdunkelt, den Vorhang gezogen vor die Herzen der Menschen, daß wir lernen in echtem Heldensinn und hingebendem Vertrauen das Rechte tun, ohne nach dem Gelingen zu fragen, ohne die Anstrengung mit dem Kampf zu messen.Jeremias Gotthelf
→Die Liebe wird durch nichts mehr erkältet und abgekühlt als durch die Selbstsucht und den Eigennutz, welcher auf die Liebe spekuliert.Jeremias Gotthelf
→Leider bleiben auf der Welt die meisten Herzen sich fremde, sind doch die meisten Menschen sich fremde in den eigenen Herzen.Jeremias Gotthelf
→Das „dumm“ ist ein gar seltsam Wort, es gleicht gar oft dem Stein, der den Schleuderer selbst ins Gesicht schlägt.Jeremias Gotthelf
→Zur Strafe, daß der Mensch das Paradies verloren, soll er an einem neuen Paradiese schaffen.Jeremias Gotthelf
→Die Menschen wissen nicht, wie schön es in Kinderherzen aussieht, in denen die Liebe aufblüht; sie wissen aber auch nicht, wie zart die Pflanze ist in ihrem Frühling, und wie leicht ein Frost sie lähmt oder tötet.Jeremias Gotthelf
→Wohl denen, die ihren Kindern den Sinn dafür bewahren, daß kleine Dinge sie freuen.Jeremias Gotthelf
→Der gütige Gott hat den Schlaf gegeben den Betrübten, damit sie ihre Last vergessen und mit jedem neuen Tag stärker werden, sie zu tragen.Jeremias Gotthelf
→Ansehen und Respekt müssen von selbst kommen; sie sind der Eindruck, den unsere Person auf andere macht.Jeremias Gotthelf
→Es soll der Mensch zuweilen erfahren, wie groß seine Kraft ist, und wie wenig ihm Gott gewöhnlich zum tragen gibt, wie wenig er ihm nimmt, wie viel er ihm läßt.Jeremias Gotthelf
→Wem Ruhe und Frieden lieb sind, der hüte sich vor den Wünschen, sie sind nimmer satt und quälen ärger als Hunger und Durst.Jeremias Gotthelf
→Es verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihres Drucks, wenn man von ihr reden kann.Jeremias Gotthelf
→Gott wird sorgen, daß mit der Zeit die Erfahrung kömmt und mit der Erfahrung die Weisheit.Jeremias Gotthelf
→Die Unzufriedenheit, die lästerliche Zeitkrankheit, rührt meistens daher, daß die Menschen über ihrem Stande leben wollen, auf ihnen ungewohnte Weise, dadurch werden sie beides, unglücklich und lächerlich.Jeremias Gotthelf
→Darum soll das Herz bleiben feurig in der Liebe, und schöner ist wohl nichts auf Erden als ein grau Haupt über einem warmer Liebe vollen Herzen.Jeremias Gotthelf
→Was da innen in uns sich regte, das hat Gott nicht umsonst dem Auge anderer verborgen.Jeremias Gotthelf